Zur Ergänzung der bereits vorhandenen Parkplätze wurde ein Neubau notwendig, der jedoch wenig in Erscheinung tritt, da er grösstenteils unter Terrain liegt. Dieses Parkhaus erfüllt noch weitere Funktionen: die stufenlose Erschliessung der oberen Verkaufsebene von der Stegstrasse her und eine gedeckte Verbindung zwischen dem neuen Stoffmarkteingang und dem Trakt «alti Fabrik».
Kernstück und Blickfang der Umgebung bildet das Gartencenter mit Freifläche und Glashäusern. Die Verkaufsebene greift in den Altbau hinein, unter anderem mit einem gekühlten Ladenteil für Schnittblumen.
Dem Erdgeschoss vorgelagert befindet sich der Marktplatz, welcher zum Schwatzen und Verweilen, aber auch für temporäre Verkaufs- und Ausstellungsanlässe gedacht ist. Das Gartenrestaurant sowie ein Brunnen beleben die friedliche Szenerie. Dieser Aussenraum gibt der ganzen Anlage «alti Fabrik» eine wohltuende Grosszügigkeit. Die Laden- und Restaurantbesucher, insbesondere auch die Kinder, können sich hier, abgerückt vom Strassenverkehr, unbeschwert aufhalten. Wieder einmal mehr hat sich gezeigt, dass humanere Lösungen möglich sind, sobald nicht mehr die Maximalausnützung des Grundstückes als oberstes Ziel fixiert wird. Ein Neubau hätte auch diesen positiven Aspekt des Umbauprojektes verhindert.
Für Grünanlagen bleibt derartigen Bauprojekten üblicherweise nicht sehr viel Raum. Wir hoffen, dass die dennoch gepflanzten Jungbäume, Stauden und Hecken in den nächsten Jahren prächtig gedeihen werden. Aber auch das Gartencenter wird mit seinem Pflanzenangebot das Auge erfreuen.
Der Leser möge uns hier eine kleine Zwischenbemerkung erlauben: Warum sollte der Baum nicht obligatorischer Bestandteil eines Stadtleitbildes sein? So wie zum Beispiel für jede Neubauwohnung ein Parkplatz vorgeschrieben wird, könnte man pro Parkplatz einen Baum (irgendwo) verlangen, gleichsam als Gegengewicht zur Reduzierung unserer natürlichen Landschaft. Allein durch «di alt Fabrik» gäbe dies ein stattliches Wäldchen von 150 sauerstoff-, humus- und wasserbildenden Bäumen.
Noch ein kurzer Hinweis auf die Planungs- und Bauzeit: Die Gessner AG mag sich wohl schon lange mit der neuen Verwendung des Areals befasst haben. Im Dezember 1976 gelangte sie dann an die Architekten mit dem Auftrag, erste Studien zu skizzieren. 1977 war das Jahr der generellen Abklärungen. 1978 folgten die Bewilligungsgesuche, der Kostenvoranschlag sowie die Kontakte mit den interessierten Mietern. Der Spatenstich für die Tiefgarage geschah Mitte November 1978, und ein Vierteljahr später konnte mit den Umbauarbeiten begonnen werden. Bis zur Eröffnung am 30. August 1979 stand somit eine 9½monatige Bauzeit zur Verfügung.
Es versteht sich von selbst, dass für ein solches Bauvorhaben zahlreiche Vorschriften und Gesetze zur Anwendung kommen. Viele Behördenmitglieder und Amtspersonen haben das Ihre zum Gelingen beigetragen. Für technische und gestalterische Probleme haben mitgewirkt: