Sportanlagen, Rasenspielplätze

Quelle: Jahrbuch der Stadt Wädenswil 1975 von Rudolf Billeter

Zum Aufgabenbereich der Gesundheits- und Sportbehörde zählt auch die Betreuung der Sportanlagen und Rasenspielfelder.
Schon in den dreissiger Jahren besass Wädenswil das Rasenspielfeld auf der Schönegg. Dannzumal wurde es beansprucht durch Fussball- und Handballclub. Innerhalb der letzten zwanzig Jahre wurden diese Spielarten immer populärer; bereits werden die Spieler schon im Schulalter beigezogen, um später bei den Junioren und den Aktiven mitzuwirken.
Durch das Austragen des «Grümpelturniers», jedes Jahr am Ende der Fussballsaison, kamen immer mehr junge Leute mit dem Fussballsport in Berührung. Heute zählt der FCW zirka 17 Mannschaften, die alle ihre Gruppen- und Meisterschaftsspiele austragen müssen. Diese Tatsache lässt die Behörde erkennen, dass zusätzliche Rasenspielfelder geschaffen werden müssen, um der massiven Belastung der Fussballfelder etwas ausweichen zu können. Hier wird natürlich die Frage gestellt: Muss die Öffentlichkeit diese Aufgabe erfüllen, oder könnte private Initiative an deren Stelle treten?
Ich möchte betonen, dass es sicher Aufgabe der Stadt ist, beim Aufbau tatkräftig mitzuhelfen, wobei die private Seite allerdings mitberücksichtigt werden soll.
Im Jahre 1967 konnte im Rahmen der Sportstättenplanung in der Beichlen ein zweites Rasenspielfeld seiner Bestimmung übergeben werden. Leider wurde in diesen neuerstellten Platz aus Spar- und anderen Gründen zu wenig investiert. Zudem trug man den sehr schwierigen Verhältnissen «Moorboden» zu wenig Rechnung, so dass die Beichlen von Anfang an zu einem Sorgenkind für Behörde und Sportler wurde.
Im Oedischwänd, zwischen Autobahn und unterer Bergstrasse, wurde eine neue grosse Sportanlage vorgesehen. Die erste Etappe wurde projektiert und liegt heute «pfannenfertig» in einer Schublade, Kosten 3,8 bis 4 Millionen Franken. In erster Linie der massiven Kosten wegen, aber auch weil sich die Nähe der Autobahn (Abgase) als Handicap erwies, wurde diese Vorlage dem Stimmbürger gar nie vorgelegt. Man suchte nach einem geeigneteren Terrain.
Nachdem im Gebiet Schönegg weiteres Land nicht eingezont wurde, ergab sich die Möglichkeit, südwestlich des heutigen Sportplatzes ein neues Spielfeld anzulegen. Bereits liegt heute ein fertiges, detailliertes Projekt mit einer Kostenfolge von 625‘000 Franken beim Stadtrat und dürfte in allernächster Zeit dem Parlament überwiesen werden. Um dem Gemeinderat die Beratung zu erleichtern, wurde bereits im Stadtrat der Ruf nach weiteren Alternativlösungen laut. Die Gesundheits- und Sportbehörde hat diese erneute Verzögerung zum Anlass genommen, um nach weiteren Möglichkeiten zu suchen. Im «Hottenmoos», dem Plateau zwischen Tiefenhofweiher und Stoffel, wurde ausgemessen und gerechnet. Leider wäre hier nur Platz für ein einziges Spielfeld vorhanden, da der hintere Teil vorläufig als Reserve für eine weitere Schulanlage ausgeklammert werden muss. Da sich das entsprechende Land heute noch in Privatbesitz befindet, sieht sich die Behörde ausserstande, hier zu projektieren.
Eine weitere Möglichkeit ist zum Schluss wieder die Beichlen. Hier hat die Behörde von allem Anfang ein ungutes Gefühl und könnte nur grünes Licht geben, wenn absolut garantiert werden könnte, dass ein weiteres Spielfeld befriedigen würde. Was das bedeutet, weiss die Behörde. Berechnungen, die in der Zwischenzeit gemacht wurden, zeigen, dass Kosten entstehen würden, die nahe an die Millionengrenze kämen, und dies ohne Ausbau der bestehenden Garderobe und ohne Land. Zudem müsste die Abwasserfrage neu überprüft werden, was bestimmt zusätzliche Kosten verursachen würde.
Gestützt auf diese Tatsache wird die Behörde zum Schluss kommen, dem bestehenden Projekt Schönegg den Vorzug zu geben, mit dem Antrag an das Parlament, dieses Vorhaben zu verwirklichen, damit unsere Stadt das längst versprochene und benötigte dritte Rasenspielfeld erhalten kann.




Rudolf Billeter