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Warenhaus- und Mietwohnungs-Palast mit gattungs- und zeittypischen, durch Eisenskelettbau ermöglichten Grossfenstern in den Ladengeschossen. Reicher Architekturdekor, noch im Stil des späten 19. Jahrhunderts, so wahrzeichenhafte polygonale Eckerker-Türmchen mit Zwiebelhauben. Erkerbrüstungen mit Reliefplastiken: vermutlich der Bauherr mit seiner Gattin und seinem Vater, Fortuna und Merkur, Merkurstab und Familienwappen.
Das Haus Merkur mit dem Warenhaus Schubiger. Postkarte, um 1906. Archiv Peter Ziegler.
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1905–1906
Der Kaufmann Johannes Schubiger, Betreiber eines Warenhauses im Nachbarhaus
Fortuna, lässt von Architekt
Karl Schweizer (1843–1912) den bergseitigen Teil des Merkur-Palastes bauen und eröffnet darin «Grands Magasins» mit modernster Infrastruktur (Lift, elektrisches Licht). Der Balkon im obersten Geschoss zeigt, dass das Haus auch zum Wohnen dient.
1910
Schubiger schliesst sein Kaufhaus, vermietet Ladenräume und eine Wohnung an den Warenhausbetreiber Leonhard Ascher und macht noch im selben Jahr Konkurs.
1918
Die Konsumgenossenschaft Einwohnerverein Wädenswil wird Besitzerin des Baus und richtet im Parterre einen Lebensmittelladen ein.
1947
Die Firma Mantel & Cie. kauft den «Merkur oberer Teil» (Hausteil an der Seestrasse) und betreibt darin ein Bekleidungsgeschäft resp. Modehaus. Im Rahmen eines Konzeptwandels baut Architekt
Harry Hotz 1981–1982 das Innere um. Nach der Schliessung des Modehauses 1986 diverse Nutzungen und weitere Innenumbauten.