Zur Eisenhalle (Gerbestrasse 8)

________________________________________________________________________________________________________________________________________________________

Origineller, für den Dorfkern wichtiger Kleinbau: Gelenk zwischen der schlossartigen Gerbe und dem winkelförmigen Bürgerhaus zur Farb. Im 19. Jahrhundert ein stattliches Wirtschaftsgebäude, im 20. Jahrhundert Miniaturpalast mit bekanntem Eisenwarengeschäft, in der Gegenwart Arzt-, Therapie- und Wohnhaus mit neuem Mansarddachgeschoss.
Aufnahme der Eisenhalle von der Zugerstrasse her, um 1900–1920. Archiv Peter Ziegler.

________________________________________________________________________________________________________________________________________________________


1821–1822
Während die Liegenschaft zur Alten Farb (Nr. 7) umgestaltet wird, lässt der Gerber Johannes Hauser-Steffan (1776–1841) gegenüber ein Scheunen- und Trottgebäude für die Gerbe (Nr. 6) bauen. Inzwischen mehrmals verbessert, dient es ab den 1830er Jahren dem Gerbebetrieb: Statt einer Trotte beherbergt es einen Verkaufsladen, ein Büro und eine Remise.
 
1877–1878
Im Zug der Liquidierung der Gerberei wird das Wirtschaftsgebäude Nr. 8 an den Besitzer der Alten Farb (Nr. 7) verkauft, den Kolonialwarenhändler Eugen Theiler-Billeter (1833–1917). Der baut es zu einem Magazin- und Waschhaus um, das nun keine Holzteile mehr aufweist.
 
1898–1899
Der Eisenwarenhändler Paul Bindschedler erwirbt das Gebäude und richtet im Erdgeschoss ein Verkaufsgeschäft, im Obergeschoss eine Wohnung ein. Fassadengestaltung mit bescheidenem Dekor: Ecklisenen, Schaufensterrahmungen, Balkon über dem Eingang der Zugerstrassen-Fassade.
 
2018–2019
Die Stiftung Krankenkasse Wädenswil lässt die Eisenhalle zu einem Arzt-, Therapie- und Wohnhaus umbauen; dabei wird das abgeplattete Walmdach durch ein Mansarddach mit Gewerberäumen ersetzt.