1549 Der Johanniterorden verkauft die Komturei Wädenswil mit der
Burg ob dem Reidholz, allen Gütern und Rechten an den Rat von Zürich.
1550 Schwyz und Glarus erheben Einsprache gegen den Verkauf der Johanniterherrschaft an Zürich. Die Eidgenössische Tagsatzung billigt die Handänderung. Der Zürcher Rat muss jedoch die Burg Wädenswil niederreissen und ein neues Verwaltungsgebäude, das Schloss, nicht als Festung bauen lassen.
1551 Die ehemalige Johanniterkommende Wädenswil wird als Landvogtei dem Zürcher Stadtstaat eingegliedert. Eine Ratskommission legt den Bauplatz für das neue Landvogteischloss in Wädenswil fest.
1552 Bau des Hauptgebäudes der Schlossanlage (1804 abgebrannt).
1553 Bau der Zehntenscheune (1743 abgebrannt).
1554 Bau der Ringmauer mit kleinen Nebengebäuden an der Innenseite sowie bergseitigem Haupttor.
1555 Landvogt Bernhard von Cham zieht von der Johanniterburg ins neue Schloss um.
1557 Abbruch der Burg Wädenswil.
1664 Landvogt Johann Georg Werdmüller verstärkt das Schloss ausserhalb der Ringmauer mit Erdwerken und Palisaden.
1743 Brand der Zehntenscheune.
1743/44 Wiederaufbau.
1755 Neubau der Hauptpforte in der bergseitigen Ringmauer.
1776/77 Bau eines gemauerten Aussichtspavillons (Schloss-Terrasse) in der Ostecke der Ringmauer.
1798 Ende des Stadtstaates Zürich, Aufhebung der Landvogtei Wädenswil.
1799 Der Staat Zürich verpachtet die Schlossliegenschaft für sechs Jahre der Gemeinde Wädenswil. Diese gibt die Güter mit Gewinn in Unterpacht an Gemeindebürger.
1800−1802 Der Pädagoge J. Th. Lutz aus Aarberg führt im Hauptgebäude des Schlosses ein Erziehungsinstitut für Knaben im Alter zwischen 11 und 15 Jahren.
1804 Erzürnte Wädenswiler stecken das ehemalige Landvogteischloss in Brand. Diese gegen Zürich gerichtete aufrührerische Tat gibt Anlass zum
Bockenkrieg, einem bewaffneten Aufstand von Bewohnern einiger Seegemeinden gegen das wieder konservativ regierte Zürich.
1812 Der junge Zürcher Architekt
Hans Conrad Stadler erhält den Auftrag für die Planung des neuen Schlosses Wädenswil.
1814−1830 Während der Restaurationszeit ist das Schloss Wädenswil Verwaltungszentrum des
Oberamtes Wädenswil, zu dem alle Gemeinden am linken Zürichseeufer zählen.
1816−1813 Architekt Stadler ersetzt das abgebrannte Hauptgebäude des Schlosses durch einen klassizistischen Neubau.
1832 Der Staat Zürich verkauft die Schlossliegenschaft Wädenswil auf öffentlicher Gant an Weinhändler Johannes Hürlimann in Richterswil.
1836 Johannes Hürlimann veräussert die Schlossgüter – mit Ausnahme der Zehntentrotte, der Eichweid und der Sennweid – an Johannes Dollfuss von Mülhausen.
1890 Vierzehn Kantone gründen eine deutsch-schweizerische Versuchsstation und Schule für Obst-, Wein- und Gartenbau. Der Staat Zürich stellt der Versuchsstation als Sitz das von den Erben des 1887 verstorbenen Johannes Dollfuss zurückgekaufte Schloss Wädenswil zur Verfügung.
1902−1905 Bau des Laborgebäudes I und des Keltereigebäudes.
1914 Die auf Konkordatbasis geführte Schule wird aufgehoben.
1939−1941 Bau des Laborgebäudes II.
1966−1971 Bau des Laborgebäudes III, des zweiten Kühlhauses und neuer Gewächsanlagen.
1968 Durch Bundesratsbeschluss wird die Versuchsanstalt umbenannt in Eidgenössische Forschungsanstalt für Obst-, Wein- und Gartenbau (EFA).
1976−1978 Bau des Laborgebäudes IV.
1976 Restaurierung des Aussichtspunktes Schloss-Terrasse und des schmiedeeisernen klassizistischen Zauns.
1979−1982 Restaurierung der südwestlichen Ringmauer, der bergseitigen Pforte und Innenumbau des in der Nordecke der Umfassungsmauer gelegenen Zschokke-Häuschens zum Gästehaus für Gastwissenschafter.
1987 / 1988 Aussenrestaurierung des Zschokke-Häuschens, des Hauptgebäudes von 1816/18 und von zwei Fassaden der ehemaligen Zehntenscheune von 1743/44. Durch Entfernen des Rhododendronhaines kann der Innenhof des Schlosses geöffnet werden. Im Nordwestteil des Hofes erneuert man das Kopfsteinpflaster. Östlich, südlich und westlich der Schlossanlage entsteht, unter Beizug namhafter Dendrologen, ein Gehölzgarten mit zahlreichen sehr wertvollen Pflanzen, über die ein gedruckter Führer Aufschluss gibt.