Das Gewerbezentrum auf dem TUWAG-Areal

Quelle: Jahrbuch der Stadt Wädenswil 1997 von Peter Ziegler

Im Jahre 1978 stellte die Tuchfabrik Wädenswil AG ihre Produktion ein und wurde in eine Immobilienfirma umgewandelt. In den umgebauten ehemaligen Fabrikations- und Büroräumen und in zwei modernen Gewerbehäusern sind neue Industrie-, Gewerbe- und Dienstleistungsbetriebe eingezogen. Sie mit Stichtag I. Juli 1997 vorzustellen, ist Zweck dieses Jahrbuchbeitrags. Berücksichtigt sind jene Firmen und Betriebe, welche auf eine schriftliche Umfrage geantwortet haben. Die Würdigung erfolgt – nach einer Darstellung der Geschichte der ehemaligen Tuchfabrik sowie der heutigen TUWAG Immobilien AG - in alphabetischer Reihenfolge.

VON DER TUCHFABRIK FLECKENSTEIN ZUR TUCHFABRIK W ÄDENSWIL AG

1819
Gerber Heinrich Hauser sowie Zuckerbäcker und Baumwollverleger Johannes Fleckenstein gründen das Wolltuchunternehmen Hauser & Fleckenstein und bauen 182/22 eine Wollfabrik am Reidbach (Haus Einsiedlerstrasse 32).
 
1826
Das florierende Unternehmen entrichtet die drittgrösste Handelsabgabe auf dem Platz Wädenswil. Zu den Kunden zählen nicht nur Schneider- und Detailgeschäfte in Wädenswil, sondern auch solche in der weiteren Umgebung, vor allem in der Innerschweiz.
 
1832
Heinrich Hauser tritt aus der Firma aus. Neuer Teilhaber wird Ferdinand Betge von Bernburg in Sachsen. Das Unternehmen nennt sich nun «Fleckenstein & Betge». Vom Juni bis Oktober legt grosser Wassermangel den Betrieb zeitweise lahm. Wochenlang werden die Maschinen mühsam von Hand betrieben. Fabriziert werden wollene und halbwollene Tuche und als Spezialität Billiardtuche.
 
1840
Anstelle von Betge tritt ein Tuchfabrikant Landis als Teilhaber in die Firma ein.
 
1845
Am steilen Hang oberhalb des ältesten Fabrikbaus entsteht ein langgestrecktes Wärmtröckne-Gebäude (Tannstrasse 9). Es wird 1891 für die Weberei genutzt und 1901 zum Arbeiterwohnhaus umgestaltet.
 
1850
Um vor weiteren Wasserkalamitäten verschont zu bleiben, lässt das Unternehmen in den fünfziger Jahren Weiher mit raffiniertem Wasserleitungssystem bauen. Erstmals ist jetzt der Ganzjahresbetrieb gewährleistet.
 
1854
Kaspar Schulthess ersetzt den Teilhaber Landi. Die Wolltuchfabrik am Reidbach heisst nun «Fleckenstein & Schulthess».
 
1883/84
Fritz Fleckenstein-Waser lässt durch den Architekten Karl Schweizer die Fabrikanten-Villa Reidbach, das heutige Haus Einsiedlerstrasse 24 bauen.

Geschäftskarte der Firma Treichler, welche 1900 die Tuchfabrik Wädenswil AG übernahm.

Das Areal der Tuchfabrik Wädenswil AG auf einer Luftaufnahme aus den 1940er Jahren.

1885
Die Tuchfabrik Fleckenstein-Schulthess stellt auf Antrieb mit Dampfkraft um und 1900 lässt bergseits der Einsiedlerstrasse ein Dampfkessel- und Maschinenhaus bauen. Im gleichen Jahr entsteht ein neues Gebäude für die Wollwäscherei (Einsiedlerstrasse 30).
 
1889
Bau des Ökonomiegebäude Einsiedlerstrasse 27.
 
1890
Bau einer ersten Sheddachanlage seeseits der Einsiedlerstrasse (Einsiedlerstrasse 29).
 
1891
Das Unternehmen wird am 12. Juni in die Aktiengesellschaft Tuch- und Buckshin-Fabrik Fleckenstein-Schulthess umgewandelt. Die neue AG besitzt zwei Wohnhäuser, eine Fabrik, ein Ketthaus mit Wasserrad aus Holz, Kammrad, horizontalem Weilbaum aus Eisen und einer Turbine, ferner eine Wollwäscherei, eine Weberei, ein Spinnhaus mit Dampfkessel, eine Tuch- und Wollspinnerei mit zwei Turbinen, ein Farbhaus mit küpfernen Farbkesseln, ein Indigo-Reibhaus, eine Garnfärberei mit Maschinen, ein Dampfkesselhaus, Scheune, Remise und Schopf.
 
1894
Zwischen dem Altbau von 1822 und der Einsiedlerstrasse wird als drigeschossiger Backsteinbau mit Flachdach ein neues Webereigebäude (Einsiedlerstrasse 34) erstellt.
 
1895
Die Tuchfabrik der Familie Treichler am Sagenbach – bergseits der Häuser Seestrasse 148 und 150 – brennt am 6. Dezember zum grössten Teil ab und wird nicht mehr aufgebaut. Im Jahre
 
1900
erwerben dafür die Brüder Johann Jakob und Gottfried Treichler die Firma Fleckenstein-Schulthess am Reidbach und bringen sie als Tuchfabrik Wädenswil AG innert weniger Jahre wieder zur Blüte. Im Jahre 1900 beschäftigt das Unternehmen 90 Angestellte, verfügt über ein Aktienkapital von 400 000 Franken und erzielt einen Reingewinn von 91 973.80 Franken. Als Pioniertat gilt die Gründung einer Alters- und Unterstützungskasse.
 
1902
Bau eines 42 Meter hohen Kamins aus Ziegelsteinen, mit Innendurchmesser von 1,75 Metern.
 
1906
Erweiterung des Shedbaus von 1890 gegen Süden, zur Unterbringung der Spinnerei (Einsiedlerstrasse 29).
 
1917
Bau des Verwaltungsgebäudes Einsiedlerstrasse 25, nach Plänen der Architekten Müller & Freytag in Thalwil.
 
1924
Zwischen das Wohnhaus Einsiedlerstrasse 28 und das Wollwäschereigebäude wird ein Färbereigebäude (Einsiedlerstrasse 30) eingefügt.
 
1936
Da Fabrikgebäude von 1894 (Einsiedlerstrasse 34) wird um vier Fensterachsen nach Süden vergrössert.
 
Krempeln für die Streichgarnspinnerei.

Selfaktor-Spinnerei.

Ringspinnmaschine.

Zwirnweberin.

Moderne Webstühle im Webereigebäude.

Webstuhl mit Streichgarngewebe.

1940
Die Tuchfabrik Wädenswil AG hat die Produktion laufend ausgebaut und beschäftigt nun 607 Personen. In den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg muss leider der Personalbestand als Folge der technischen Entwicklung laufend abgebaut werden. Parallel dazu erfolgt der Aufbau von Exportmärkten.
 
1970
In der gesamten schweizerischen Textilindustrie sind erste Anzeichen einer Krise erkennbar: Importflut aus Billigpreis- und Staatshandelsländern, Betriebsschliessungen von Bekleidungsherstellern in Europa, Höhenflug des Schweizerfrankens, Vollstufigkeit als Hindernis für die Diversifikation, Veränderung der Mode (Jeans).
 
1975
Totale Modernisierung und Rationalisierung des Maschinenparks (neuste Generation von Webmaschinen). Prüfung einer Zusammenarbeit oder einer Fusion mit Partnern oder Gleichgesinnten.
 
1978
Einstellung der Produktion und Beginn der Ära als lmmobilienfirma. Heikle Übergangsphase, Verlust aus Produktionszeit von mehreren Millionen Franken. Auslauf der Produktion mit möglichst geringen Verlusten, Verkauf des Maschinenparks, Nutzungs- und Umbauplanung für die verschiedenen Fabrikliegenschaften.
 

TUWAG IMMOBILIEN AG

1980
Die noch sechs angestellten Personen nehmen in den 1980er Jahren hauptsächlich folgende Arbeiten im gewerblichen Bereich in Angriff:
- Aussensanierung sämtlicher Liegenschaften (Fenster, Dächer, Isolationen)
- Innensanierung: neue Raumaufteilung, Verselbständigung der Versorgung mit Gas, Wasser, Strom, Abwasser.
- Infrastruktur: Bau einer Ringstrasse für die rückwärtige Erschliessung, von 250 Parkplätzen und von Trafostationen.
- Totalerneuerung der Fernwärmezentrale.
- Aussensanjerung der Wohnliegenschaften
- Anheben des Ausbaustandards der früheren Arbeiterwohnungen
- Neubau zweier Gewerbehäuser (Einsiedlerstrasse 31 und 31 A)
 
1989 ff
Die TUWAG Immobilien AG ist auch heute noch eine Familien-Aktiengesellschaft mit regionaler Verankerung. Der Geschäftsführer Heiner Treichler ist ein Vertreter der vierten Generation der Familie.
Die Unternehmung ist in zwei Bereiche aufgeteilt. Der erste umfasst die TUWAG-eigenen sowie diverse Liegenschaften der Familie in der Region Wädenswil, der zweite und heute wichtigere die Fremdmandate.
Die TUWAG Immobilien AG hat für ihre Räume im Gewerbezentrum an der Einsiedlerstrasse rund 65 bis 70 gewerbliche Mieter gefunden, die, je nach konjunkturellen Schwankungen, insgesamt zwischen 250 und 350 Arbeitsplätze anzubieten haben. Dazu kommen 65 Wohnungen mit grösstenteils modernem Ausbaustandard. Die vermietbare Fläche macht rund 30 000 Quadratmeter aus. Zum TUWAG-Bereich gehören sodann 350 Parkplätze und ein Landwirtschaftsbetrieb von zirka 15 Hektaren Ausmass.
Das ganze Areal der TUWAG ist unter Denkmalschutz gestellt und soll als einer der letzten Zeugen der Textilindustrie in seiner Komplexität erhalten bleiben. Der Schutz erstreckt sich auf folgende Bauten:
Fabrikantenvilla, Verwaltungsgebäude, StalIungen, Remise, Satteldachbau aus dem Jahre 1822, Shedbauten von 1890, Flachdachbauten von 1894, Werkstätten aller Gattungen, Gutsbetrieb, Wassersystem mit fünf Weihern und dazugehörenden Druckleitungen.
 
Der Bereich Fremdmandate, den die TUWAG Immobilien AG betreut, umfasst folgende Zweige:
- Liegenschaftenverwaltung von Mietobjekten
- Verwaltung von Stockwerkeigentümer-Gemeinschaften
- Liegenschaftenschätzungen
- Beurteilung und Beratung
- Kauf und Verkauf von Immobilien im Auftrag Dritter
- Bauherren-Treuhand (Vertretung der Bauherren).
 
Durch qualitativ hochstehende Dienstleistungen ist es gelungen, im Grossraum Zürich und in den angrenzenden Kantonen einen guten und zuverlässigen Kundenkreis aufzubauen.
 
1996
Die TUWAG Immobilien AG übernimmt die Aktienmehrheit der Bürglipark Liegenschaften AG in Wollerau. Diese wird, umstrukturiert und auf da Kerngeschäft (Verkauf von Liegenschaften, Überbauungen im Auftrag Dritter) konzentriert, seither als Tochtergesellschaft weitergeführt. Die übrigen Aufgabenbereiche sind ausgegliedert und mit grossem Synergieeffekt in die TUWAG integriert worden.
 
1997
Die TUWAG Immobilien AG mit Sitz an der Einsiedlerstrasse 25 beschäftigt sieben Männer und acht Frauen sowie drei Mitarbeiter/-innen in der Tochtergesellschaft in Wollerau.

NEUE BETRIEBE IM GEWERBEZENTRUM AN DER EINSIEDLERSTRASSE

Die 1968 gebildete ACANTA Treuhand AG hat ihren Sitz seit 1980 an der Einsiedlerstrasse 25 und beschäftigt zur Zeit sieben Männer und drei Frauen. Neben allgemeinen Treuhandgeschäften wie Gesellschaftsgründungen, Vermögensverwaltungen, Testamentsberatungen, Erbteilungen, Vertrags-, Versicherungs- und Betriebsberatungen besorgt sie die Buchhaltung für Klein- und Mittelbetriebe sowie die Verwaltung und den Verkauf von Liegenschaften. Sie erteilt Steuerberatung und erledigt Steuererklärungen für Privatpersonen und Firmen.
 
Godi Anderegg, selbständiger Grafiker in Wädenswil seit 1978, gründet die Anderegg Visual Creation, welche im März 1986 an der Einsiedlerstrasse 34 einzieht. Das Atelier für Werbung, visuelle Kommunikation und Elektronic-Publishing konzipiert und realisiert anspruchsvolle kreative Grafik. Dafür stehen moderne Geräte zur Verfügung.
 
Die Eugen Buob AG, 1973 in Wädenswil entstanden, befindet sich seit 1. Januar 1993 an der Einsiedlerstrasse 31. Der Betrieb, welcher vier Männer und drei Frauen beschäftigt, handelt mit Werkzeugmaschinen, Werkzeugen, Messwerkzeugen und Frei formschmiedeteilen für die metallverarbeitende Industrie. Als Generalvertreter vertritt die Eugen Buob AG namhafte Firmen aus Deutschland, Italien, Dänemark und Japan.
Der gebürtige Thalwiler Beat Lenherr betreibt seit 1. August 1979 an der Einsiedlerstrasse 29b die Carrosserie + Pneuhaus AG. Alles, was die mechanische Infrastruktur heute von einer Carrosserie-Reparaturwerkstätte verlangt, ist bei Beat Lenherr gegeben. In seinem Betrieb sind zwei Männer und eine Frau beschäftigt; der Kunde kann all die Vorteile, die ein Kleinbetrieb bietet, nutzen. Im hauseigenen Lager warten über 1000 Reifen auf ihre Abnehmer. Bestbekannte Markenpneus sind ebenso erhältlich wie unbekanntere, aber individuell beliebte Produkte.
 
Seit 1984 auf dem TUWAG-Areal befindet sich der Betrieb von Werner Schoch, der seit dem 2. März 1992 den Namen Carrosserie W. Schoch GMBH führt. An der Einsiedlerstrasse 27 werden Carrosserie-Reparaturen, Lenkgeometrie-Service, Scheiben-Reparaturen an allen Fahrzeugen ausgeführt. Zudem besteht ein 24-Stunden Abschleppdienst.
 
Im Februar 1992 ist Stephan Condamin an der Einsiedlerstrasse 30 eingezogen. Er betätigt sich hier als Kunstmaler.
 
Seit der Gründung im Februar 1979 befinden sich Atelier und Buchbinderei Cortesi + Graber an der Einsiedlerstrasse 30. Fausto Cortesi hat sich im grafischen Atelier der Schweizerischen Verkehrszentrale Kenntnisse in grafischer Richtung angeeignet; Peter Graber hat den Beruf eines kunsthandwerkliehen Buchbinders erlernt und nach Lehrabschluss in der Bibliothek des Kunstgewerbemuseums der Stadt Zürich anspruchsvolle buchbinderische Spezialarbeiten ausgeführt. Cortesi + Graber stellen Bucheinbände her, binden Protokolle und Zeitschriften, flicken Bücher, verfertigen Kartonnagen wie Mappen und Schachteln. Fausto Cortesi entwirft und gestaltet verschiedenste Drucksachen: Visitenkärtchen, Inserate, Plakate, Signete und Schriften. Spezialgebiet des Ateliers ist das Restaurieren von historischen Plakaten, ja ganzer Plakatsammlungen für Museen im In- und Ausland.

Atelier und Buchbinderei Cortesi + Graber.

Die EGOLF-Gruppe Hochbau der auf das Jahr 1843 zurückgehenden Kellersberger AG, Seestrasse 194, mietet von der TUWAG Immobilien AG zur Zeit den Pavillon und benützt diesen als Arbeiterunterkunft. Die Firma für Hochbau, Umbau, Renovationen und Gipserarbeiten beschäftigt 38 Männer und eine Frau.
 
An der Einsiedlerstrasse 29b hat sich das 1992 anlässlich einer Deutschlandtournee mit dem Palais des Fous gebildete GMT Party Team niedergelassen. Das Genious Monday Team deckt ein breites AuftragsspektrumEs kocht und serviert nicht nur Menüs, es kreiert auch Schauplätze, baut Zeltrestaurants und ganze Kleindörfer, agiert an den unmöglichsten Orten. Zürcher Theaterspektakel, Theatertage des Kantons Zürich auf der Au, Filmnächte im Rosenmattpark und Dinerveranstaltungen im Theater Ticino Wädenswil zählen unter anderem zu den bisherigen Engagements. Das Interesse des GMT Party Teams gilt auch dem kulturellen Bereich im Leben. Viele der zeitweise bis 30 Männer und Frauen sind jahrelang in Zirkus und Theater tätig gewesen, sind Musiker, Artisten, Lebens- und andere Künstler, die von ihrer «Berufung» nicht leben können und darauf angewiesen sind, nebenher zu jobben. Ideologie, Improvisationsfreude, Flexibilität, Vielfältigkeit und der Leitsatz «Unmögliches möglich machen» sind die Basis für die kreative Tätigkeit der Teilzeitarbeit verrichtenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus den verschiedensten Berufen.
 
Die im September 1996 gegründete Firma Daniel Hitz, Parkett + Innenausbau ist seit 1. Dezember 1996 in der Liegenschaft Einsiedlerstrasse 31 untergebracht. Sie ist auf anspruchsvolle Parkettarbeiten spezialisiert und übernimmt neben Innenausbau und allgemeinen Parkettarbeiten auch das Reparieren, Schleifen und Versiegeln von Parkettböden.
 
Das seit 1. Oktober 1995 existierende Industrie-Spritzwerk Ralf Krummenacher wurde an der Einsiedlerstrasse 34 eröffnet. Der Betrieb, in dem neben dem Inhaber gelegentlich auch dessen Ehefrau mitarbeitet, führt 2K-Lackierungen und Pulverbeschichtungen auf sämtlichen Metallen und auch auf Möbeln aus.
 
Die 1987 von Thomas Kern in Schönenberg gegründete T. Kern AG hat sich 1991 an der Einsiedlerstrasse 31a eingemietet. Der Arbeitgeber von zwölf Männern und fünf Frauen ist auf den Handel und die Montage von Gittersystemen spezialisiert. Im TROAX Produktionsprogramm werden robuste Stahlkonstruktionen und vollverschweisste Gitter hergestellt. Sie können im anpassungsfähigen Baukastensystem aufgestellt werden und sind demontier- und versetzbar. Die Gittersysteme eignen sich für Keller-, Estrich- und Garagen-Unterteilungen, für Fahrrad- und Material boxen, für Industrie- und Lagertrennwände, für Freigelände- Umzäunungen, Baustellenabsperrungen, Hundezwinger oder Weingestelle. Vielfältige Anwendungsmöglichkeiten bietet auch das von der T. Kern AG hergestellte GEMAC-System, ein Industrie-Trennwandsystemaus stabilen isolierten Stahlblechelementen. Die GEMAC Mehrzweckkabinen lassen sich schnell und einfach montieren und schützen vor Lärm, Staub und Gerüchen. Ein weiterer Produktionszweig (MORAVIA) umfasst Absperr- und Warnmaterialien wie Absperrpfosten, Schranken und Barrieren, Systemgeländer, Sicherheitsabschrankungen und Fahrbahnschwellen.
 
Im renovierten und umgebauten ältesten Fabrikgebäude von 1822 an der Einsiedlerstrasse 32 betreibt die Primarschulpflege Wädenswil seit 1993 den öffentlichen Kindergarten Reidbach.
 
Die 1977 in Wädenswil gegründete Kirsch + Egli AG, Elektroanlagen, hat ihren Sitz seit 1992 an der Einsiedlerstrasse 32. Der auf Planung, Installation und Unterhalt von Elektro-, Telefon- und EDV-Anlagen aller Art spezialisierte Betrieb beschäftigt sechs Männer, bildet Lehrlinge aus und unterhält einen Reparaturservice.
 
Der Einzelbetrieb Huszdk Goldschmied, 1991 von Bela Huszak in Wädenswil gegründet, befindet sich seit 1. Oktober 1996 an der Einsiedlerstrasse 34. Er ist spezialisiert auf Gold- und Silberschmuckproduktion, Einzelanfertigungen sowie Schmuckreparaturen und -Veränderungen.
 
Das 1967 von Heinz und Regula Küng begründete Atelier H & R Küng SGD, Grafik-Design ist 1986 von der Seestrasse 176 in Wädenswil an die Einsiedlerstrasse 34 umgezogen. Es befasst sich mit Grafik Design- Aufgaben in den Bereichen Werbung und visuelle Kommunikation. Zum vielfältigen Tätigkeitsgebiet gehören Konzepte für Firmen-Erscheinungsbilder, Corporate Designe für Konsumgüter, Produkt und Packungsgestaltung, Visualisierung von Orientierungssystemen, Prospekt-, Katalog- und Buchgestaltung, Illustrationen, Inseraten- und Plakatwerbung, Kunst am Bau, Display- und Ausstellungsgestaltung. Zu den Auftraggebern des Ateliers H & R Küng zählten oder zählen renommierte Unternehmen wie die Jean Frey AG, Alusuisse, Usego, Brauerei Eichhof oder die F. Hoffmann-La Roche & Co. AG.
 
Der Kunstverlag Au, die am 6. Oktober 1959 in Wädenswil gebildete Genossenschaft mund- und fussmalender Künstler, ist seit 1. Oktober 1991 an der Einsiedlerstrasse 31 niedergelassen. Im Verlag und Versandgeschäft sind zwei Männer und sechs Frauen angestellt.
 
Ferit Kuyas, 1955 in lstanbul geboren und seit 1961 in der Schweiz lebend, studierte an der ETH Architektur und beendete an der Universität Zürich das Studium der Jurisprudenz mit dem Lizentiat. Ab 1983 setzt er sich autodidaktisch mit dem Medium Fotografie auseinander. Seit 1988 betätigt er sich als freischaffender Fotograf. Von Zürich zog er am 15. Juli 1996 an die Einsiedlerstrasse 34. Spezialität des Einmannbetriebs sind Architektur- und Industriefotografie sowie digitale Bildbearbeitung für Werbung und Dokumentation.
 
Zwei Jahre nach der Geschäftsgründung zieht der Einrahmer und Vergolder Josef Macek 1980 ins TUWAG-Areal. Auf Neujahr 1989 wandelt er die Macek + Co. In die Macek AG um. Diese führt an der Zugerstrasse 1 in Wädenswil einen Laden für den Handel mit Galerie-Bedarf und an der Einsiedlerstrasse 30 die Werkstatt für Einrahmungen und Vergolderei.
 
Die 1984 von Edi Hoffmann in Wädenswil gegründete Firma MINELTEC befindet sich seit 1. September 1982 an der Einsiedlerstrasse 31 und beschäftigt drei Personen. Der Betrieb produziert Elektronik-Bauteile und handelt damit.
 
Die von E. Willinger am 12. Dezember 1979 gegründete Möck-Print AG, Siebdruck-Variationen, richtete sich 1985 an der Einsiedlerstrasse 34 ein. Seit 1990 sind B. Marty in Einsiedeln und Rolf Korrodi in Hirzel Geschäftsinhaber. Im Siebdruckverfahren stellt der Betrieb T-Shirts, Kleber, Plakate, Werbe-Banden und Beschriftungen aller Art her.
 
Seit der Gründung im Jahre 1984 betreibt Architekt Konrad Ottinger in der TUWAG-Liegenschaft Einsiedlerstrasse 25, dem einstigen Bürogebäude der Tuchfabrik Wädenswil AG, ein eigenes Architekturbüro.
 
1995 zog Heinz Rusterholz mit seiner Werkstatt für Holz, Glas und Reparaturen ins TUWAG-Areal. Er nutzt mit der 1996 neu gegründeten Rusterholz + Stalder AG die grosszügig und zeitgemäss eingerichteten Werkhallen an der Einsiedlerstrasse 29. Der Betrieb, welcher 18 Männer und zwei Frauen beschäftigt, ist auf den Küchenbau und den Element-Modul-Hausbau spezialisiert und führt mit einer Schreinerei Reparaturen in Holz und Glas aus. Hervorgegangen ist das Unternehmen aus der «Werkstatt für Holz, Glas und Reparaturen», welche Heinz Rusterholz 1983 in den 1890 geschaffenen Arbeitsräumen seiner Vorfahren an der Stegstrasse 1 in Wädenswil eröffnete. 1987 wurde der aufstrebende Betrieb in neue Räumlichkeiten an der Schönenbergstrasse 45 in Wädenswil verlegt und übernahm 1995 die Regionalvertretung für Piatti-Küchen. Der geplante Start in den Element-Modul-Hausbau erforderte dann eine neue Firmenstruktur und gleichzeitig zusätzliche Produktionsstätten, die an der Einsiedlerstrasse 29 vorhanden waren.
Fabrikation von grossformatigen Bauelementen in den Werkstätten der Rusterholz + Stalder AG.

Nach achtjähriger Berufserfahrung, wovon vier Jahre an der renommierten Schulthess-Klinik in Zürich, eröffnet die diplomierte Physiotherapeutin Katja Schäppi-Hladnik am 1. März 1996 an der Einsiedlerstrasse 31 die Schäppi Physiotherapie. Sie kann Funktionsstörungen oder Schmerzen am Bewegungsapparat je nach Diagnose von verschiedenen Richtungen her angehen. Ganzheitliches Denken steht bei Katja Schäppi im Vordergrund. Schwerpunkt ihrer Tätigkeit ist die Sportphysiotherapie. Diese beinhaltet nebst allen klassischen physiotherapeutischen Massnahmen die Rehabilitation, das Aufbautraining, Trainingsplanung, Trainingsaufbau, Fussdiagnostik, Ernährungstipps im Zusammenhang mit dem Training, Tape-Verbände sowie leistungsdiagnostische Testverfahren.
 
Die SEAT-Garage Jürg Widmer wurde 1979 als Reparaturwerkstätte gegründet und hatte ihren Standort bergseits der Einsiedlerstrasse. Der Betrieb entwickelte sich kontinuierlich; 1985 konnte die exklusive Seat-Markenvertretung übernommen werden. Als ein Teil des Shedbaus Einsiedlerstrasse 29 frei wurde, konnte Jürg Widmer darin nach umfangreichen baulichen und technischen Anpassungen funktionell optimale Geschäftsräume für Werkstatt, Service, Ausstellung, Kundenempfang und Sekretariat beziehen. Die Firma, Seat Regionalvertretung, verkauft Neu- und Occassionswagen und übernimmt Service- und Reparaturarbeiten. Sie beschäftigt vier Männer und eine Frau.

SEAT-Garage Jürg Widmer.

1973 eröffnet Ulrich Straumann im Kreis 4 in Zürich eine Hüppenbäckerei, in der nach alter Tradition Hüppen von Hand gerollt werden. 1981 verlegt der Gründer den Betrieb nach Wädenswil an die Einsiedlerstrasse 30. Hier wird auch eine nach Straumanns Plänen in Wien gebaute vollautomatische Hüppenbackmaschine aufgestellt, welche die Arbeit erleichtert und den Ausbau der Produktion erlaubt. Dank einem hervorragenden Rezept für Gianduja-Schokolade, das Ulrich Straumann zusammen mit Lindt & Sprüngli entwickelt hat, gehören die im gleichen Arbeitsgang gebackenen und gefüllten Hüppen der Ulrich Straumann AG zu den besten der Welt. 1981 produzierte der Hüppenbäcker die längste Hüppe der Welt. Bis heute ist es niemandem gelungen, Straumanns Rekord von 5,10 Metern zu brechen. Neben Hüppen stellt die Firma auch Dessert- und Confiserie-Cornets her. Eine weitere Spezialität sind die Ofletten, welche alljährlich zum Sechseläuten für die Zunft «Zur Schneidern» mit kostbaren alten Eisen gebacken werden. Zusammen mit sechs Mitarbeiterinnen und tatkräftig unterstützt von seiner Frau Vera, welche die Büroarbeiten erledigt, fabriziert Ulrich Straumann zirka eine Million Hüppen innert vierzehn Tagen oder jährlich bis 26 Tonnen. Er beliefert damit hauptsächlich Bäckereien und Konditoreien und exportiert seine Spezialität auch ins Ausland. Seit September 1997 ist auch der Sohn Uwe Straumann, der seine Lehre in der Confiserie Sprüngli absolviert hat, in der Hüppenbäckerei an der Einsiedlerstrasse 30 tätig.

Hüppenbäcker Ulrich Straumann ...
... und seine Hüppen.

Die 1883 von Adolf Stutz-Spühler gegründete heutige Stutz Druck AG bezieht im September 1911 neue Räumlichkeiten im Haus «zur Gerbe» an der Gerbestrasse 6. Seit den späten 1980er Jahren stehen die engen, über drei Stockwerke verteilten Lokalitäten in der «Gerbe» und die prekären Verkehrsverhältnisse Modernisierungen im Wege. Im Frühjahr 1993 entschliessen sich deshalb die Inhaber, sich in der ehemaligen Tuchfabrik Wädenswil AG einzumieten. Nach viermonatiger Umbauzeit erfolgt im Januar 1994 der Umzug der Druckerei in die neu eingerichtete Fabrikhalle an der Einsiedlerstrasse 29. Hier profitiert man nun unter anderem von folgenden Verbesserungen:
- Attraktiver Kundenempfang im Büro-Anbau
- Korrektorat in separatem Raum
- Druckerei mit optimalen Tagesbelichtungen
- Vereinfachte Betriebsabläufe durch An- und Auslieferung, Lagerung, Druck und Ausrüstung auf gleicher Ebene
- Genügend Lager- und Stauräume
- Aufenthaltsräume für das Druckereipersonal

Heidelberger Sorm Einfarben-Maschine in der Stutz Druck AG.

Die Textech AG wurde am 5. Juni 1978 in Zürich gegründet. Seit 1. Juni 1993 hat sie ihren Sitz an der Einsiedlerstrasse 31. Sie handelt mit Maschinen und Apparaten für die Bekleidungsindustrie und vertreibt sie. Spezialität sind Stoffzuschneidemaschinen, Etikettiermaschinen und Apparate (Etikettierpistolen) für die Befestigung von Etiketten an Kleidern , Stoffen, Verkaufspackungen und anderen Waren.
 
Heinrich Kiefer und Thomas Rüegge gründeten 1992 an der Einsiedlerstrasse 31 die TRINOVA Handel + Marketing AG, welche vier Männer und eine Frau beschäftigt. Die Firma handelt mit Zutaten und Zusatzstoffen für die Nahrungs- und Futtermittelherstellung.
 
An der Einsiedlerstrasse 34 hat sich Fritz Franz Vogel eingemietet. Er wohnt und arbeitet hier unter einem Dach. Neben Fachberatung im Sozialbereich widmet er sich der Redaktion von Texten, der Fotografie, gibt Bücher heraus und stellt solche her.
 
Die 1987 gegründete Werkstatt am Bach an der Einsiedlerstrasse 36 ist eine Möbelschreinerei. Bernard Eley und Ralph Treichler stellen hier Massivholzmöbel her.
 
Das Planungsbüro Ziltener zog im November 1992 ins TUWAG-Areal. Seit 1. Juli 1994 nennt sich die von Josef Ziltener und Gottlieb Roth betriebene Firma für Architektur, Generalunternehmung und Baumanagement Ziltener & Roth AG.
 
Markus Zimmerli lebt und arbeitet seit 1. Februar 1996 an der Einsiedlerstrasse 34. Er bezeichnet sich als „Love & Life Artist». Lebenskunst und Lebensberatung sind seine Spezialgebiete.




Peter Ziegler