MERKUR I (Bahnhofstrasse 5)

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Großstädtischer Geschäfts- und Mietblock im ursprünglich kleinmaßstäblichen Bahnhofsquartier. Seefassade mit Dekor in Formen der nordalpinen Renaissance, besonders üppig in den Eckrisaliten: übereinander gestaffelte Belvedere-Balkone, verspielte Giebelädikulen mit Muschelrosetten, steiles Mansarddach mit Zinne.

Seefassade des Hauses Merkur, um 1910–1920. Links der Gartensaal des Restaurants Du Lac. Postkarte, Archiv Peter Ziegler.

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1899–1902
Im Bahnhofquartier erwirbt der Kolonialwarenhändler Eugen Theiler-Billeter (1833–1917) einen Altbau, um ihn durch einen groBstädtischen Miethausblock zu ersetzen. Nach erfolglosen Verhandlungen über ein aufzuhebendes Strassenstück verkauft er die Liegenschaft ans Baugeschäft von Emil Kellersberger (1877–1947) und Abraham Zimmermann-Kellersberger.
 
1902–1903
Da auch die neuen Eigentümer mit den Behörden keine Einigung finden, bauen sie nur den seeseitigen Teil des geplanten Blocks. Spätestens 1905 ist der Hausname Merkur in Gebrauch.
 
1905–1906
Nachdem die Behörden eingelenkt haben, kann ein anderer Bauherr die Bergseite des Baublocks realisieren. In der Folge treibt die Gemeinde die Baulinien-Planung voran, ohne aber – wie die Merkur-Erbauer – eine Schachbrettstruktur anzustreben.
 
1932
Mit dem Bau des neuen Bahnhofs und der Schaffung eines Bahnhofplatzes wird die Nordflanke des Merkur zur Platzfassade. Im Erdgeschoss wird daraufhin eine Apotheke und Drogerie eingerichtet.