Talegg (Gerbestrasse 1)

________________________________________________________________________________________________________________________________________________________

Kleinstädtisches Geschäfts- und Wohnhaus mit Pariser Hut, verwandt mit den Häuschen an der unteren Zugerstrasse und dem Haus Glettiise am oberen Ende der Strasse. Der Nachkomme eines biedermeierlichen Werkstattgebäudes übt für das Ortsbild wichtige Funktionen aus: Repoussoir in der Gessnerweg-Sichtachse auf die Kirche und Quasi-Torhaus der Gerbestrasse.

Die Talegg mit Metzgerei Stocker und aufgemaltem Hausnamen. Foto 1961, Privatbesitz

________________________________________________________________________________________________________________________________________________________


1830–1867
Heinrich Theiler lässt seewärts von seinem Altbau (Gerbestrasse 3) ein gemauertes Gebäude mit einer Schlosserwerkstatt erstellen. 1855 wird es vom Mutterhaus abparzelliert und dient nun ausschliesslich Wohnzwecken. 1865–1867 verdreifacht Bezirksrichter Johann Ferdinand Hauser den Assekuranzwert des Hauses mittels Um- oder Neubau.
 
1894
Der Metzger Heinrich Kunz lässt einen Keller mit Wursterei erstellen und den «Oberbau» umgestalten (u.a. Einrichtung Verkaufsladen). 1899 lässt er das Haus verschönern: Ersatz des Flach- durch ein Mansarddach, Anbau einer rückwärtigen Freitreppe mit einem Holz-Backstein-Erkeraufbau. Spätere Besitzer modernisieren den Metzgerbetrieb mittels Innenumbauten.
 
1975
Walter Stocker lässt das Haus von Architekt Heinrich Th. Uster umbauen und renovieren; Im Erd- und im ersten Obergeschoss zieht das Tabak-, Reise- und Fotogeschäft Tevy (Thévenaz) ein.
 
2010–2012
Uster plant einen Neubau anstelle der Häuser Gerbestrasse 1 und 3. Das erste, das seit 1998 ein Optikergeschäft beherbergt, wird aber unter Schutz gestellt; 2022 wird es renoviert.