ZUR TREU (Florhofstrasse 2)

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Stattliches Züriseehaus an der ehemaligen Landstrasse. Beispiel für den Übergang vom bäuerlich-dörflichen Riegelhaus zum Massivbau, in Anlehnung an die Landsitze der Stadtzürcher Herren. Manifestation des Aufstiegswillens ländlicher Eliten und barockklassizistischer Formideale. Balkönchen über Portal in Heimatstil-Neubarock.



Fotografie 1920, vor der Renovierung von 1921-1922.

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1769
In diesem Jahr (Jahrzahl auf dem Türsturz) lässt ein unbekannter Bauherr an der damaligen Landstrasse und in Sichtweite der kürzlich vollendeten reformierten Kirche ein Bürgerhaus erstellen.
 
1803
Der Fell- und Lederhändler Heinrich Hauser (ca. 1755–1805), ein Protagonist der kurzlebigen Helvetik, erwirbt das Haus als Wohnsitz für seinen ältesten Sohn und Nachfolger Heinrich Hauser (1778–1853), nachmals Gross- respektive Kantonsrat. Dieser gibt dem Haus seinen Namen und verbessert den Wohnkomfort durch Anbau eines Treppenhauses und Ausbau des Nebengebäudes.

1920–1922
Mit dem Verkaufserlös des vom Vater erbauten Postpalastes erwirbt der nachmalige Bundesrat Hans Streuli (1892–1970) die Treu und renoviert sie. Auf Erdgeschossebene baut er sein Architekturbüro ein. Im ersten Geschoss wohnt seine Mutter Susanna (1864–1955), eine Vorkämpferin des Frauenstimmrechts.

1984
Das Haus, seit 1968 wieder im Besitz einer Familie Hauser, wird ins neu eingerichtete kommunale Inventar schützenswerter Bauten aufgenommen.