Die Wädenswiler Bauernhäuser

Quelle: Jahrbuch der Stadt Wädenswil 1987 von Prof. Dr. Albert Hauser

Sozio-ökonomische Wandlungen und ihre Folgen

Das Jahrbuch der Stadt Wädenswil hat sich schon wiederholt mit markanten Bauernhäusern unserer Gemeinde befasst. 1985 hat Christian Renfer die Geschichte des Furthofes und 1986 die Geschichte des Neugutes erfasst. In diesem Beitrag soll nun versucht werden, einen Gesamtüberblick über die Bauernhäuser unserer Gemeinde zu geben. Dabei kann es lediglich um eine vorläufige Würdigung gehen. Die Geschichte der einzelnen Häuser ist in vielen Fällen noch recht lückenhaft erforscht. Für Bauernhausforscher, Denkmalpfleger und Historiker gibt es hier noch manche Aufgabe zu lösen.
Die Gemeinde Wädenswil gehört zu jenen Regionen des Kantons Zürich, die eine überaus grosse und stattliche Zahl von schützenswerten und geschützten Bauernhäusern aufweisen. Unsere Gemeinde hat einen recht tüchtigen und stolzen Bauernstand hervorgebracht, der auch in der Lage war, nicht nur zweckmässige, sondern auch recht schöne Häuser zu bauen und sie über Generationen hinweg zu erhalten. Doch der Schein könnte trügen: Nicht alle Bauernhäuser sind vom Zuschnitt eines Büelenhauses, einer Hohlen Eich, eines Letten. Neben diesen stolzen Zeugen des 18. Jahrhunderts gibt es eine ganze Reihe von bescheidenen, ja oft unansehnlichen Bauernhäusern. Und dann haben wir nie zu vergessen, dass die auf uns gekommene Bausubstanz nicht hinter das 16. Jahrhundert zurückgeht. Die verhältnismässig kleinen Bauernhäuser, die vorher fast ausnahmslos in Holz gebaut und mit Schindeln bedeckt waren, sind zwischen dem 16. und 18. Jahrhundert allesamt verschwunden. Man trug sie ab, um an ihrer Stelle neuere, grössere Häuser zu bauen. Inzwischen hatte die Bevölkerung zugenommen; es brauchte mehr Platz, und in den Häusern hatten oft zwei Familien, beide aus mindestens zwei Generationen und vielen unverheirateten Frauen und Männern bestehend, Unterkunft zu finden. Die Grössenverhältnisse von einst und jetzt sprechen da eine deutliche Sprache. Neben dem einst grossen Haus stand eine verhältnismässig kleine Scheune; es gab weniger Vieh und keine Maschinen. Heute ist es genau umgekehrt: Der moderne Landwirtschaftsbetrieb benötigt grosse Scheunen, um den verhältnismässig grossen Viehbestand, die grösseren Futtervorräte und die vielen Maschinen aufzunehmen. Demgegenüber hätte die Kleinfamilie des heutigen Bauern auch in einem verhältnismässig kleinen Einfamilienhaus, ja in einer Wohnung Platz. Knechte und Mägde, mitarbeitende Onkel und Tanten gibt es heute nicht mehr. Das sind alles Gründe, weshalb es oft schwer war und noch ist, ein altes, grosses Bauernhaus über die Runden zu bringen. Zwar hat mancher Zeitgenosse die Schönheit alter Häuser entdeckt, doch stellt man an den Wohnkomfort andere Ansprüche als früher. Renovationen sind recht teuer, und sehr oft tauchen Probleme auf, die man mit einem Neubau eben nicht hat. So sind in manchem Bauernhaus im Laufe vor allem des 19. Jahrhunderts Umbauten und Anbauten vorgenommen worden, die heute eher stören. Bei einer umfassenden Renovation eines alten Bauernhauses stellen sich sodann Probleme, die von einem Bauern kaum bewältigt werden können.
Heute sind freilich manche dieser Häuser nicht mehr von Bauern bewohnt. Dies hängt mit der Abwanderung aus der Landwirtschaft zusammen. Sie ist grösser als gemeinhin angenommen wird. Dazu nur einige Zahlen: Um etwa 1800 zählte unsere Gemeinde rund 3000 Menschen, nicht weniger als 2000 waren damals in der Landwirtschaft tätig. Um 1900 war die Bevölkerung auf 7590 angewachsen. Die landwirtschaftliche Bevölkerung rekrutierte sich damals aus ungefähr 1000 Personen. Um 1930 zählte unser Dorf rund 9000 Personen, ständig in der Landwirtschaft tätig waren damals nur noch 762 Menschen. Heute weist unser Dorf eine Bevölkerungszahl von rund 19‘000 Personen aus, ständig in der Landwirtschaft arbeiten indessen nur noch 175 Personen. Die Bauernhäuser innerhalb des Dorfes sind meist in «gewöhnliche» Wohnhäuser umgewandelt worden. Demgegenüber werden viele Bauernhäuser im Wädenswiler Berg noch heute von Bauern bewohnt. Einige sind renoviert, andere nicht. Kein Wunder: um ein Bauernhaus zu renovieren und auf den modernen Stand zu bringen, braucht es sehr viel Geld, und das haben manche Bauern einfach nicht.
Was geschieht, wenn eine Renovation oder eine Sanierung vorgenommen werden soll? Ruft der Bauer den Heimatschutz, holt er die Denkmalpflege, oder behilft er sich selber? Aus meiner langjährigen Erfahrung in der Natur- und Heimatschutzkommission sowie als Mitglied der kantonalen Denkmalpflege, ferner aus meiner Kenntnis vieler Bauernfamilien weiss ich ungefähr, wie es in den bäuerlichen Köpfen aussieht. Die erste Frage wird folgender massen gestellt: Was kostet eine Sanierung, wenn ich sie selber mache; was kostet sie, wenn der Heimatschutz bzw. die Denkmalpflege daran beteiligt ist? Vielleicht bekomme ich eine gewisse Subvention, aber ist sie gross genug, und wird man nicht allzu sehr dreinreden? Komme ich nicht besser weg, wenn ich selber Hand anlege? So lauten einige Überlegungen.
Wie aber sieht es auf der Gegenseite, auf der Seite der Denkmalpflege aus? Wie operiert sie, wie denkt sie? Lassen wir einen Vertreter der Denkmalpflege selber sprechen: «Die Denkmalpflege hat im ländlichen Bereich die wichtige Aufgabe, Häuser aus allen Zeitepochen in ihrer Originalsubstanz und mit ihrer natürlichen Umgebung zu erhalten. Restaurierungen müssen sich stets nach dem Gebäude richten, nicht nach den Wünschen des Eigentümers.» So schreibt Roland Flückiger («Unsere Kunstdenkmäler» 1986, I, S. 87). Das tönt auf den ersten Blick recht hart. Es ist jedoch, wie der ausgezeichnete Beitrag zeigt, anders gemeint. Die Bauernhäuser, so heisst es weiter, «enthalten einen aus traditionellen Funktionen des bäuerlichen Lebens entwickelten Grundriss, der in seiner konstruktiven Auswirkung (tragende Wände, Feuerstellen) eindeutig bestimmt ist. Ohne gravierende Zerstörung dieser Gebäudestruktur kann in keinem Bauernhaus zum Beispiel die Küche zur Abendsonne hin gelegt werden oder die Fläche der Stube verdoppelt werden, es sei denn, das Haus halte diese Lösung schon bereit», Dies ist zweifellos richtig. Ob das die Bauern aber immer verstehen? Die Schwierigkeit fängt schon im Detail an. Ja hier, im Detail, sitzt oft er Teufel, manchmal auch nur der Wurm.
Was geschieht, wenn eine Holzfassade oder auch nur ein Teil von Insekten, Pilzen und von der Witterung zerstört ist? Geht nun der Bauer zur Denkmalpflege, um sich orientieren zu lassen, um für den Ersatz in der Holzdimension und in der Detailform die Fassade originalgetreu wiederherstellen zu lassen? Im besten Fall wird er versuchen, den Schreiner zu bewegen, die fehlenden Teile durch Holz zu ersetzen. Aber hat dieser das gleiche Holz, und ist das Holz genug gelagert? Und dann, wie wird das Holz behandelt, wird es nach alter Tradition mit Leinöl behandelt, der nimmt der Schreiner die erstbeste Lasur oder Beize? Noch schlimmer als dies ist die Versuchung, die Holzteile durch Kunststoffplatten zu ersetzen. Sie gelten eben manchmal als fortschrittlicher, sind billiger und faulen nicht. Besonders schlimm ist es, wenn ganze Wände hinter Blech verschwinden.
Ein anderes Kapitel bilden die Fenster. Auch sie müssen in einem alten Bauernhaus gelegentlich ersetzt werden. Wird nun der Bauer beim Schreiner Sprossenfenster nach der alten Art bestellen, oder wird er die erstbeste Handelsware doppeltverglast, sprossenlos einkaufen und einsetzen lassen? Ähnliches gilt für das Dach. Die alten Biberschwanzziegel zerbröckeln. Nun bringt er Dachdecker die «neueste Ware», und die noch gut erhaltenen Biberschwanzziegel nimmt er mit, um sie anderswo (vielleicht mit Gewinn) wieder anzubringen. Noch schlimmer steht es mit den Schindeldächern. Dafür gibt es nur noch in bestimmten Regionen gelernte Berufsleute. Für die Hafner gilt ähnliches. Was geschieht, wenn der alte Kachelofen nicht mehr zieht? Was passiert, wenn der Feuerschauer erklärt, der Kamin sei nicht mehr in Ordnung? Leider ist es früher oft vorgekommen, dass dann die Sterbestunde des alten Kachelofens schlug. Auch heute noch kann ein Hafner dem Bauern raten, den alten Kachelofen abzutragen; einen neuen zu setzen sei ja billiger. Den alten aber nimmt der Hafner vielleicht mit, um ihn anderswo wieder aufzubauen.
Probleme, nichts als Probleme! Doch es wäre ungerecht, nicht anzuerkennen, dass es auch grosse Fortschritte zu verzeichnen gilt. Auf beiden Seiten, auf der Seite der Denkmalpflege und auf der Seite der Bauern, hat man aus den Fehlern gelernt, und die Gegensätze sind nicht mehr allzu gross. Und vielleicht erleben wir es noch, dass die Bauern, wenn sie vor baulichen Problemen stehen, von sich aus den Denkmalpfleger zu Rate ziehen. Und vielleicht erleben wir es auch noch, dass die Denkmalpfleger bereit sind, auf die speziellen bäuerlichen Wünsche einzugehen, sie besser zu verstehen. Vielleicht sind sie eines Tages sogar bereit, eine Konzession zu machen. Das scheint, wenn wir es so ausdrücken, nicht einer sehr mutigen, einer forschen Haltung zu entsprechen. Aber diese Haltung ist realistisch, und sie wird deshalb auch in Zukunft richtungsweisend sein. «Es ist wichtig», sagte kürzlich Prof. Dr. Albert Knoepfli, der Altmeister der schweizerischen Denkmalpflege, «aufeinander zu hören, aufeinander einzugehen und sich die Zeit dazu selbst in der Hetze unserer ständigen Feuerwehreinsätze zu stehlen.» («Unsere Kunstdenkmäler», 38/1987, I, S. 20).

Das Julius-Hauser-Haus

Dieses unter kantonalem Schutz stehende Haus hat einen hervorragenden Eigenwert. Es wurde 1766 erstellt. Im 19. Jahrhundert ist das Fachwerk mit einem Verputz zugedeckt und 1929 wieder freigelegt worden. Die letzte Renovation erfolgte 1974/75. Das mächtige Weinbauernhaus ist traufseitig ausgerichtet. Die beiden Hauseingänge liegen unmittelbar nebeneinander in der Mittelachse im Hochparterre. Von beiden Seiten her führt eine Freitreppe mit massivem Steingeländer auf das gemeinsame Podest hinauf. Über den Türen befinden sich die Inschriften «erbaut 1766, renoviert 1929 und 1975» und etwas oberhalb der Türe: «Julius Hauser 1834–1897.» Der bäuerliche Charakter dieses Hauses ist allerdings verloren gegangen. Die Trotte − sie enthielt die Weinpresse, das Weingeschirr und das Waschhaus − wurde zu einer Bäckerei umgebaut. Die Scheune stand dort, wo sich jetzt die obere Turnhalle befindet. Eine weitere Scheune besass die Familie Hauser beim Sandhof. Dort wurde auch das Vieh überwintert. Zum Hauserschen Bauernhof gehörte relativ viel Land. Es erstreckte sich vom Kirchenweg bis zur Schlossgass, von der Eidmatt und dem Buck bis zur Leigass. Es war grösstenteils mit Reben bepflanzt. Neben dem Wein- und Wiesenbau pflanzte die Familie Hauser im 19. Jahrhundert auch Lewat; aus diesem Samen wurde Öl für die Beleuchtung gewonnen. Julius Hauser war ein frommer Mann. Zunächst hielt er in seinem eigenen Haus Bibelstunden. Weil die Stube zu klein war, richtete er auf dem oberen Boden seiner Scheune ein gottesdienstliches Lokal ein. «Unten die Kühe, oben die Kälber», spotteten lose Mäuler. Hauser schuf als erster in Wädenswil eine Sonntagsschule. Später plante er auf dem Neuhof eine Heimstätte für Trinker. Dieses wohlgemeinte Werk kam indessen nicht über die Anfänge hinaus. Bleibende Verdienste weit über den Tod hinaus erwarb sich Hauser durch die Gründung des Kinderheimes Bühl. Er kaufte 1870 auf einer öffentlichen Steigerung diesen Bauernhof, noch im gleichen Jahr wurde hier das «Asyl für schwachsinnige und kränkliche Kinder» eröffnet. Als Leiter amtete, im Auftrage seines Freundes Samuel Zeller, der in der Pflege Geisteskranker bewanderte Prediger Karl Melchert. Vom Wohlstand der damaligen Rebbauern zeugen noch die Stuben, die teilweise mit Täfer, Felderdecken, Einbaubüfetts, Uhrengehäuse mit Intarsien, alles in Nussbaum, versehen sind. Schön ausgestattet ist vor allem auch das Zimmer in der grossen Giebelgaube, mit Täfer und Stuckdecke mit Mittelmedaillons.
Julius-Hauser-Haus, erbaut 1766.

Das Haus zur Hohlen Eich

Das in Fachwerkbauweise erstellte Haus wird erstmals erwähnt im Grundbuch des Jahres 1683. Etwas mehr erfahren wir aus einer Eintragung des Jahres 1715. Damals war Rudolf Diezinger Besitzer. Er war Weinbauer und Textilverleger. Im Letten besass er 32 Jucharten Reben. Er lagerte seinen Wein im gewölbten Weinkeller. Um 1773 wird wiederum ein Diezinger als Besitzer erwähnt. Er baute um 1821 eine Metzgerei ein. In jener Zeit gab es im Haus drei Wohnungen. 1825 waren das Haus oder einzelne Teile nicht mehr im Besitz der Diezinger, denn damals verkaufte Rudolf Hauser das Haus dem Friedensrichter Heinrich Blattmann «auf Bühl». Es folgten weitere Teilungen und Besitzerwechsel. 1944 erwarb die Gemeinde das damals baufällige Haus und liess die Aussenfassade erneuern. Bis zur Umwandlung in ein Ortsmuseum, 1970, wohnten verschiedene Familien in den einfachen Räumen. Das Haus «Zur Hohlen Eich» beherbergte demnach Bauern, Textilverleger, Handwerker und Arbeiter. Ursprünglich gehörte es zu den gut eingerichteten, «vornehmen» Häusern des Dorfes. Weshalb es im Laufe seiner langen Existenz − vor allem im 19. Jahrhundert − den Glanz verlor, dürfte wohl nie mit Gewissheit zu erfahren sein. Zeugen einstigen Wohlstandes bilden einzig das schöne Fachwerk, die Kassettendecke in der heutigen Bibliothek sowie die Türe zur Werkstatt. Der Eingang zur Haustüre mit der Freitreppe wirkt, obwohl sie nicht doppelläufig geführt ist, herrschaftlich. Das Haus steht unter Schutz.

Haus zur Hohlen Eich, erwähnt 1683.

Das Gottfriedhaus

Um 1726 erbaute der damalige Besitzer und Rebbauer Caspar Blattmann-Schärer (1670–1734) das Gottfriedhaus an der Ostseite der steil gegen Süden ansteigenden Leigass. An der Südseite steht die einstige Trotte sowie das ehemalige Wasch- und Metzgereigebäude. Dort befindet sich am Türsturz das Allianzwappen des Caspar Blattmann und der Barbara Schärer mit der Jahreszahl 1726. Das Haus selber blieb drei Generationen im Besitze der Familie Blattmann. Um 1886 kaufte Gottfried Hauser (1852–1924) das Haus und gab ihm den Namen Gottfriedhaus. Das zweigeschossige, auf einem leicht ansteigenden Terrain stehende Gebäude ist über einem Steinsockel in Fachwerk errichtet und mit einem leicht geknickten Satteldach bedeckt. Die westliche, der Leigass zugewendete Traufseite ist in massivem Mauerwerk hochgeführt und nur mit wenigen kleinen Fenstern durchbrochen. Die breit ausladende, gegen das Dorf gerichtete nördliche Giebelfront ist Haupt- und Eingangsseite. Sie trägt im Giebelfeld die Jahreszahl und ist durch gekuppelte Fenster regelmässig gegliedert. Die südliche, bergseitige Giebelfassade trägt den Hausspruch «Dies Haus erbaut auf gutem Grund, behüte Gott zu jeder Stund». Erhalten und renoviert sind auch die bemalten Ballenläden; das reichgegliederte Giebelwerk ist rot gestrichen. Bemerkenswert ist auch die Innenausstattung, befindet sich doch in der Stube ein Kachelofen des Wädenswiler Ofenmalers Jean Reiner mit vedutenhaften Ansichten von Regensberg, Knonau, Kappel, der Kyburg und der Wädenswiler Kirche. Selbst die originale Holztreppe zur Winde ist erhalten.
Gottfriedhaus an der Leigass, erbaut 1726.

Weinbauernhaus zur langen Stege

Das 1724/28 in Fachwerkbauweise von der Weinbaufamilie J. Hauser erbaute Haus gehört zusammen mit der Trotte zu den schönsten Zeugen des 18. Jahrhunderts. Über einem mächtigen Weinkeller führt (hochgestelzt!) die doppelläufige Sandsteintreppe zur schönen, mit Türklopfer ausgestatteten Haustüre. Der Eingang befindet sich auf der südöstlichen, reich gegliederten Traufseite. Bemalte und verzierte Fallläden ergeben zusammen mit dem roten Fachwerk (Riegel) ein farbenprächtiges Bild. Die Westseite ist mit Quadersteinen gemauert; in den Fugen sind Sernifitsprenkel eingelassen. Ein kleines Wunder an barocker Wohnlichkeit stellt die Stube dar. Sie enthält eine Kassettendecke, einen wundervollen blaubemalten Kachelofen. Er ist datiert und signiert: 1777 von Matthias Neeracher aus Stäfa. Eingebaut ist eine aus Nussbaumholz kunstvoll geschreinerte «Gutsche»; auf dieser «Couche» hielt der Hausherr, wenn nicht gerade saisonaler Hochbetrieb herrschte, sein Mittags- oder Sonntagsschläfchen ab. Wahrlich ein Bild der Beschaulichkeit, wie man es heute kaum mehr kennt.
Weinbauernhaus zur langen Stege mit Neeracher-Ofen von 1777 und eingebauter «Gutsche».

Rellstabhaus Unterer Leihof

Das Rellstabhaus − dieser Name lässt sich bis ins 17. Jahrhundert zurückverfolgen − gehört zu einer wertvollen Baugruppe (Wohnhäuser, Ökonomiegebäude, Speicher und Trotte). Sie sollte in der heutigen Form unbedingt erhalten bleiben. Damit sie ihre Eigenständigkeit bewahren kann, sollen die noch bestehen den Grünflächenstreifen nicht weiter überbaut werden. Als Einzelbauten des 17. Jahrhunderts ist den beiden stattlichen, wenngleich zum Teil verbauten Wohnhäusern besondere Bedeutung beizumessen. Das Rellstabhaus ist im Gegensatz zum Blattmann-Haus integral erhalten geblieben. Dafür hat der einstige Besitzer des vorderen Leihofhauses, Willy Blattmann, der gut erhaltenen Baumtrotte des 18. Jahrhunderts Sorge getragen. Ausgedehnte Rebberge gehörten zum Rellstab-Gut. Es war ursprünglich ein Lehnhof des Klosters Kappel, Das Rellstabhaus präsentiert sich als stattlicher, zweigeschossiger Bau mit mächtigem Satteldach, mit Knick- und Biberschwanzziegel-Bedachung. Die Schaufassade befindet sich auf der Südostseite, mit Fallläden über den Reihenfenstern der Stuben und einer grossen Aufzugsöffnung im Firstbereich. Die gegenüberliegende Giebelseite ist verputzt, die nordöstliche Traufseite ist im 19. Jahrhundert durch einen dreigeschossigen, etwas überdimensionierten Quergiebel verbaut worden. In der östlichen Stube befindet sich ein Nussbaum-Einbauschrank mit Zinnausguss (Mitte des 18. Jahrhunderts), eine Nussbaumdecke und Nussbaumtüren. An einem Kellerfenster steht das Datum 1693. Der ganze Leihof wird als regionales Schutzobjekt bezeichnet.
Rellstabhaus unterer Leihof.

Das Haus auf Bühl

Laut Inschrift und Allianzwappen am Türsturz des Hauses Rotweg Nr. 12 ist der unterste Teil des Gebäudes 1717 erbaut worden. Der Kellertürsturz des oberen Hauses, datiert von 1725, zeigt, dass schon bald eine Erweiterung erfolgte. Das dreiteilige Reihenhaus erhebt sich über dem massiven, erhöhten Kellergeschoss mit zwei Vollgeschossen in Sichtfachwerkkonstruktion und wird von einem geknickten Satteldach mit Gauben gedeckt. Die reich verzierte südliche Traufseite ist die Hauptfassade. In der Mittelachse führt eine gegenläufige Steintreppe mit schmiedeeisernem Geländer ins erhöht liegende Erdgeschoss. Hier werden die beiden Stuben durch Reihenfenster mit Fallläden belichtet. Das Kellergeschoss wird von fünf Kellerportalen mit Sandsteinwänden und Holztüren durchbrochen. Einen gewissen Wohlstand verrät auch die Innenausstattung. Im Gang befindet sich eine Nussbaumtüre mit handgeschmiedeten Beschlägen. In der Stube steht ein Kachelofen mit Inschrift und Jahreszahl 1786. Wie überall in diesen Häusern enthält die Ofenstiege Schubladen. Auch im mittleren Hausteil gibt es Einbauschränke aus Nussbaumholz. Im oberen Hausteil schliesslich steht ein Kachelofen aus dem Jahr 1850. Das stattliche Haus ist seit 1927 unter Bundesschutz.
Reihenhaus auf Bühl von 1717/1725.

Haus Rötiboden

Das Haus Rötiboden gehört zu den markantesten Bauernhäusern unserer Region. Es ist laut einer Inschrift auf dem Türsturz der Südostfassade «16 H I H S AE 79» (Hans Jakob Hauser / Seline Aeschmann) um 1679 erbaut worden. Der Rötiboden selber ist urkundlich schon im 15. Jahrhundert bezeugt er hiess damals Rütiboden. Das Haus ist bis weit ins 19. Jahrhundert hinein im Besitze einer der vielen Hauserfamilien geblieben. Ihr bekanntester Vertreter war der Untervogt Hans Jakob Hauser. Er gehörte einer vermögenden Oberschicht an, welche in der Lage war, den Sitz nicht nur zu erhalten, sondern auch auszubauen. Sein Vermögen war beträchtlich; er war auch in der Lage, als Geldgeber aufzutreten. In der Teilung von 1807 wurde das Gehöft: mit 15‘200 Gulden eingeschätzt. Demgegenüber war ein Frauengut von 20‘000 Gulden vorhanden, das sich aus 11‘000 Gulden an Kapitalschriften, 2200 Gulden an ausstehenden Zinsen und einem 1767 in den Hof eingeschossenen Frauengut von 7600 Gulden zusammensetzte. Diese Vermögenswerte lagen weit über dem Durchschnitt, denn damals betrug der Wert eines durchschnittlichen bäuerlichen Gehöftes etwa 3000 bis 5000 Gulden. Auf- und Abstieg liegen indessen oft nahe beieinander.
In einer Versammlung hatten die Brüder Hauser, Gerber und Lederhändler, beschlossen, einen sogenannten KonventikelcIub, dem fast alle führenden Unternehmer der Gemeinde angehörten, zu gründen. Hier las man französische Revolutionsliteratur und Abschriften der alten Freiheitsurkunden und Herrschaftsrechte. Man nannte in städtischen Kreisen von Zürich diesen Club auch RevolutionscIub. Eines Tages im Jahre 1794 beschloss man, die Stäfner Patrioten aktiv zu unterstützen und Einsicht in die Urkunden zu verlangen. Da trat Untervogt Hans Jakob Hauser auf. Zusammen mit Schulmeister Leuthold gelang es ihm, die Clubmitglieder von ihrem Vorhaben abzuhalten. Er sagte zu ihnen, eher werde er sterben als zugeben, dass die Herrschaft Wädenswil ein solches Beispiel des Ungehorsams gäbe. Für seine Regierungstreue erhielt er nach dem Stäfner Handel am 26. September 1795 das Zürcher Bürgerrecht.
Als die Franzosen im Februar 1798 zur Invasion schritten, waren die Tage der politischen Herrschaft des Untervogtes gezählt. Auf der Eidmatt, da wo einst 1646 «die Altvorderen entwaffnet und entehrt wurden» pflanzte man einen Freiheitsbaum auf, und am 3. April 1798 ritten zwanzig Wädenswiler ins Schloss, um den Landvogt abzusetzen. An diesem Tag verlor auch Untervogt Hauser seinen wichtigen Posten. Gleichzeitig fiel er bei seinen Mitbürgern in Ungnade; mehrfach wurden seine Scheiben eingeschlagen, und man verwüstete seinen Garten.
Das Haus selber blieb noch eine Zeitlang im Besitze der Familie. Um 1813 gehörten zum Gebäudekomplex das Wohnhaus, das heutige Haupthaus, die Trotte, der Mansardendachanbau, ein Keller und Schopf sowie zwei Scheunen. Besitzer des Haupthauses und der Trotte war Kirchenpfleger Heinrich Hauser. 1855 wird die Trotte als freistehend, 1864 als mit dem Haupthaus zusammengebaut bezeichnet. Um 1870 erfolgte ein Umbau der Trotte zu einem Wohn- und Waschhaus. Man trug das Trottwerk ab. Um 1900 wurde der Rötiboden nochmals berühmt. Ursache dafür waren die in verschiedenen Formen gebundenen Birnbäume. Die eigenwilligen, fast mit barockem Schwung gezogenen Spaliere gaben dem ganzen Haus einen besonderen Reiz. Bei der letzten grossen Renovation um 1974/75 wurde das Fachwerk des talseitigen Giebeldreiecks sichtbar gemacht. Im Innern fand eine durchgehende Modernisierung statt. Alte Bauteile wurden renoviert und ergänzt, dabei erhielt man die Keller weiterhin. Das nordwestliche Tor des Haupthauses bekam den Charakter eines modernen Hauseinganges. Im Innern der Wohnung im erhöhten Erdgeschoss befinden sich alte Türen samt Gewände mit originalen Beschlägen. Der wichtigste Raum des Gebäudes ist die Stube in der Ostecke. Hier befinden sich ein Parkettboden, eine Felderdecke, Wandtäfer aus Nussbaum, je eine verzierte Konsole bei den beiden Fensterreihen; eine trägt die Jahreszahl 1747. In der Stube der Südecke, ebenfalls mit Felderdecke, befinden sich drei kleinere, in die Wand eingelassene Vorratskästchen. Nach wie vor gehört das imposante Gebäude zu den dominierenden alten Häusern des Ortes Wädenswil. Eindrücklieh ist vor allem das interessante Zusammenspiel von Haupt- und Nebenhaus sowie die Umgebung mit ihrer alten Obstkultur.
Haus Rötiboden von 1679. Sitz der Untervögte Hauser.

Bauernwohnhaus Untermosen

Das prächtige Bauernwohnhaus Untermosen wurde in der Denkmalpflege als regional bedeutend eingestuft. Es wurde 1680 erbaut, während das Gut schon im 16. Jahrhundert erwähnt ist. Das Äussere des Gebäudes ist bis heute kaum verändert worden. An der Südostfassade sind zwei Fenster zugemauert worden, und zwei Fenster der Südwestfassade sind neu. Dagegen ist das Innere im Laufe der Zeit immer wieder renoviert und modernisiert worden. Von Bedeutung ist heute eigentlich nur noch der breite Hausgang und die südliche Stube mit einem Fischgratparkett, getäferten Wänden und einer Felderdecke mit Mittelmedaillons, Einlegearbeit mit Blumen und Inschrift «Hast Amt 1740» (Hans Heinrich Staub von Samstagern). Zum Hof gehören zwei Scheunen und ein Waschhaus. Wichtig ist der ausserordentlich geräumige Keller. Hier wurde zunächst Wein, später Most gelagert.
Das hintere Haus (Familie Bachmann) stammt aus dem 18. Jahrhundert. Es ist ein Blockständerbau von besonderer, einfacher Schönheit. Wie beim grösseren Haus ist der Eingang auf der Traufseite angebracht. Das Haus steht parallel zum Hang, die Giebelfront ist dem See zugekehrt.
Bauernhaus Untermosen, erbaut um 1680.
 

Bauernhaus Holzmoosrüti

Die Holzmoosrüti war ursprünglich ein Weinbauerngut. Der Hof besteht aus einem Haus, einer Stallscheune und dem Ökonomiegebäude. Das Haus wurde um 1722 erstellt. Der Hof bildet eine in sich geschlossene Baugruppe, die von keinen weiteren Bauten unmittelbar tangiert wird. Die hübsche Anlage ist um 1920 durch den Bau eines Gartenpavillons ergänzt worden. Damals ist auch der Brunnen in die Gartenanlage einbezogen worden; er ist 1826 datiert. Der Garten gehört zu den letzten traditionellen Bauerngärten unserer Region. Er wird noch heute mit Liebe gepflegt.

Das alte Büelenhaus

Dieses Haus gehört zusammen mit dem Herrlisberger-Haus zu den ältesten erhalten gebliebenen Blockbauten und Bauernhäusern am Zürichsee. Es ist an der Fenstersäule in der Stube des südwestlichen Wohnteiles 1542 datiert. Als erste Erweiterung könnte der zweite Wohnteil samt Gang für das bestehende Gebäude als Blockbau entstanden sein. Die Bauart weist daraufhin, dass im 16. Jahrhundert hier noch altertümlich konstruiert worden ist. Das schwach geneigte Dach zeigt an, dass es einst mit Brettschindeln gedeckt war. Es dürfte sich ursprünglich um ein Weinbauernhaus gehandelt haben, was am hohen Keller ersichtlich wird. Leider sind die Wirtschaftsgebäude nicht mehr vorhanden. Das Gebäude ist mehrfach renoviert worden. Von Bedeutung sind vor allem die Aussenrenovationen im Sinn des Heimatstils (Muster mit Splitter von rotem Ackerstein an der Südwest- und Nordwestfassade). Kürzlich kam es zu einer umfassenden Aussenrestaurierung, verbunden mit einer bauanalytischen Untersuchung.
Bauernhaus Holzmoosrüti.
Altes Büelenhaus, Südwestfassade.

Ehemaliges Bauernhaus Letten

Der schöne Fachwerkbau mit Satteldach wird heute als Restaurant benützt. Er wurde 1748 erstellt. Der leicht in einen Hang hinein gebaute Sichtfachwerkbau erhebt sich über dem erhöhten Kellergeschoss mit zwei Vollgeschossen und drei Giebelgeschossen. Auf der östlichen Traufseite wird der Bau erschlossen. Das leicht geknickte Satteldach ist mit Biberschwanzziegeln gedeckt; in den Räumen befinden sich zum Teil originale Türen mit Beschlagwerk. Die erhaltenen Riegelwände geben dem Innern einen rustikalen Zuschnitt. Der originale Zustand ist in optimaler Weise gewahrt worden.
Ehemaliges Bauernhaus Letten, erbaut 1748.

Ehemaliges Bauernwohnhaus im Scheller

Das heute als Altersheim genutzte ehemalige Bauernwohnhaus gehört zu den relativ seltenen reinen Steinbauten. Das Haus ist in der ortsüblichen Stellung ausgerichtet, mit der Hauptfassade gegen Südosten und der Giebelseite gegen den See. Es ist 1642 wohl als Landsitz durch einen Städter oder einen Vertreter des Landpatriziates gebaut worden. Eine zweiläufige Freitreppe mit geschmiedetem Geländer führt zum zentralen Eingang. Eine Rundbogentüre mit seitlichem Spionfenster ist mit Steingewänden eingefasst. Im Sturz befinden sich die Jahreszahl 1642 sowie kleine Wappen mit den Initialen «C.S.T. B H». Das Haus ist schützenswert; es sollte mit Ausnahme des bergseitigen Terrassenanbaues integral erhalten bleiben. Lediglich die Haustüre wäre durch eine besser angepasste auszuwechseln. Im Innern sind die Fenstersäulen und das schöne Einbaubüfett besonders sehenswert.
Ehemaliges Bauernhaus im Scheller, erbaut 1642.

Bauernwohnhaus Haldenhof, Mittelort

Dieses mächtige, quer zum First geteilte Doppelhaus gehörte ursprünglich einem Weinbauer. Es ist mit der Jahreszahl 1679 über dem Kellereingang datiert. Die Allianzwappen HHSAE (Suter Aeschmann) weisen auf den Erbauer hin. Der Haldenhof war einst ein sehr grosses Bauerngut. Noch zu Beginn des 19. Jahrhunderts sind im Lagerbuch der Gebäudeassekuranz neben dem Doppelwohnhaus eine doppelte Sennhütte, drei Scheunen und zwei Schöpfe eingetragen. Bis auf den Verandaanbau, der ein Zeugnis unseres Jahrhunderts ist und ästhetisch wenig befriedigt, hingegen sicherlich zur Wohnlichkeit beiträgt. ist der Haldenhof weitgehend im alten Zustand erhalten. Das Kellergeschoss und die bergseitige Giebelfassade sind massiv gemauert. Die Hauptfassade (Südost) besteht aus Fachwerk, sie ist heute verputzt. Die Seeseite weist ein grossartiges Sichtfachwerk auf. Der Haldenhof ist mit einem mächtigen, tiefherunterreichenden Satteldach mit Biberschwanzziegeln gedeckt. Auf den beiden Giebelseiten ist das Dachgesims auf vorstossenden Pfettenköpfen abgestützt. Eindrücklich sind auch die beiden gewölbten Keller sowie im Innern das Spätrenaissance-Wandbüfett mit Eierstabornamentik, rocaillegeschnitzten Füllungen und einem Zinnausguss, ferner zwei Eichentüren mit geschmiedeten Beschlägen.
Bauernhaus Haldenhof, Mittelort, von 1679.

Bauernhaus Höhn, Unterort

Dieses überaus stattliche Doppelwohnhaus ist zu Beginn des 18. Jahrhunderts in Fachwerkbauweise erstellt worden. Über dem hohen, massiv gemauerten Kellergeschoss erheben sich die beiden Wohngeschosse. Richard Weiss hat seinerzeit diesen Typus mit «hochgestelzt» bezeichnet. Das Haus ist wie die meisten Zürichsee Häuser quer zum First geteilt. Es ist traufseitig orientiert; der zentrale Eingang mit doppelläufiger Freitreppe befindet sich − auch dieses Merkmal ist typisch − an der östlichen Traufseite. Beidseits der Haustüre ist je eine fünfteilige Fensterreihe mit profilierter Fensterbank angeordnet. In der Stube steht ein grünschablonierter Kachelofen aus dem Jahre 1770. An der Nordfassade ist ein von Gottfried Keller stammender Hausspruch angebracht. Er passt nicht schlecht zur Gesinnung der Haus-Eigentümer und könnte auch als Motto für die Wädenswiler Bauernhäuser insgesamt gelten. Er lautet:
 
Lasset uns am Alten,
So es gut ist, halten
Und auf altem Grund
Neues wirken jede Stund.
Bauernhaus Höhn, Unterort, Anfang 18. Jahrhundert.

Bauernhaus Bär, Unterort

Das Bärhaus gehört zu einer Gruppe von drei mächtigen Bauernhäusern. Es steht mitten innerhalb einer markanten Dreiergruppe. Nach der Aussage des Eigentümers soll das Haus 1743 gebaut worden sein. In der Denkmälerliste ist indessen das Baujahr 1710 angegeben. Der rückseitige Quergiebelanbau reicht ins 18. Jahrhundert zurück. Das Wohnhaus ist traufbetont und weist ein hohes Kellergeschoss mit mächtigen und sichtbaren Eckquadern auf. Die bergseitige Giebelseite besteht aus unverputztem Bruchsteinmauerwerk mit Sernifitsprenkeln im Fugenmörtel. Im Innern befindet sich ein gewölbter Keller. Etwas störend sind der an der Aussenwand hochgeführte Kamin sowie die Terrassenanbauten. Das stattliche Zürichseehaus befindet sich indessen in sehr gutem Zustand.
Bauernhaus Bär, Unterort, von 1710.
 

Doppelbauernhaus Amsler, Unterort

Das Amsler-Haus gehört zu einer ganzen Reihe von grossartigen Bauten im Weiler Unterort. Der bäuerliche Charakter der ganzen Gebäudegruppe ist, von den Gärten abgesehen, weitgehend erhalten geblieben. Im Westen schliesst unmittelbar Neubaugebiet an die Altbauzone an. Die Siedlung war bis zum 17. Jahrhundert mit Naglikon bezeichnet. Noch im 12. Jahrhundert waren die Herren von Naglikon neben den Klöstern St. Martin auf dem Zürichberg, Rüti und Wettingen hier Grundeigentümer. Das Haus selber ist, wie die eingekerbte Jahreszahl 1702 zeigt, zu Beginn des 18. Jahrhunderts gebaut worden. Ursprünglich war der mit einem Schleppdach gedeckte rückseitige Hausteil als Trotthaus genutzt. Um 1893 wurde das Trottwerk abgetragen, und schon 1836 war ein seeseitiges Waschhaus angebaut worden. Typisch ist der Hauseingang mit der Treppe in der Mitte der Hauptfassade (Südosten). Ein zentraler Doppeleingang mit Sandsteintreppe und Eisengeländer führt zur Haustüre. Die südwestliche Giebelseite ist massiv gemauert und unverputzt, der Mörtel ist mit Sernifitsprenkeln versehen. Leider sind einige Fensterumbauten nicht sehr glücklich ausgefallen.
Doppelbauernhaus Amsler, Unterort, von 1702.

Bauernhaus Gattiker, Unterort

Dieses Haus ist 1625 erbaut und seither nicht wesentlich verändert worden. Es stellt ein Dreisässen- oder Vielzweck-Bauernhaus dar und ist in Bohlenständerbauweise konstruiert. Solche Vielzweckbauernhäuser sind in unserer Gegend sehr selten; im Allgemeinen hat man die Getrenntbauweise vorgezogen. Auch heute noch sind die Funktionen klar erkenntlich. Unter einem einzigen durchgehenden First folgt direkt angrenzend an das Wohnhaus die Tenne, dann ein Stall und eine weitere Tenne. Noch ist die Ständerkonstruktion mit angeplatteten Kopfhölzern deutlich erkennbar. Die seeseitige Giebelfassade ist bretterverschalt; die strassenseitige Giebelseite weist über einem massiv gemauerten Sockel ebenfalls eine Bretterschalung auf. Das Satteldach ist mit Biberschwanzziegeln gedeckt; die Dachflächen sind geknickt. Das Haus steht zu Recht unter Schutz.
Bauernhaus Gattiker, Unterort von 1625.
 

Doppelbauernwohnhaus Steinacher

Dieses Haus wird heute noch von Bauern bewohnt, und der Betrieb wird landwirtschaftlich genutzt. Der Hof besteht aus dem dominierenden Wohnhaus und den beiden flankierenden Vielzweckbauten. Gemäss verschiedenen Hinweisen kann mit Sicherheit angenommen werden, dass der Hof Steinacher schon 1508 bestand. Am Ende des 17 .Jahrhunderts war das Bauernheimwesen im Besitze der Familien Hottinger und Eschmann, heute ist es im Besitze der Familien Haab und Hauser. Zum Anwesen gehörte noch eine 1706 erbaute Sennhütte. Sie wurde bis um 1840 als solche benutzt. An der Hauptfassade (Ostseite) sind die wichtigsten Öffnungen symmetrisch angeordnet. Die alten Haustüren liegen links und rechts der Mittelachse. Die südliche Haustüre wird mit dem Eschmann-Wappen und einem Spruchband geziert, während die nördliche mit dem Hottinger-Wappen und ebenfalls einem Spruchband versehen ist. Links und rechts der Türe befinden sich kleine Rundbogenfenster.

Doppelbauernhaus Steinacher.

Bauernhaus und Hof Vordere Rüti

Dieser integral erhaltene Bauernhof bildet zusammen mit Waschhaus, Stall, Scheune und Ökonomiegebäude eine Einheit. Die Gebäude sind so zueinander angeordnet, dass ein grosser Innenhof entsteht. Dort bildet ein mächtiger, alter Nussbaum das Zentrum. Das Haus ist wohl 1654 gebaut worden, jedenfalls weist eine eingeschnitzte Zahl am Torbogen des Kellerportals auf dieses Datum hin. Der Bau ist zweigeschossig, die Ostseite unterkellert. Die nördliche Giebelseite mit Riegel und Bohlenwerk über teilweise gemauertem Erdgeschoss zeichnet sich durch die beiden Portale aus. Die südliche Giebelseite mit zwei Klebdächern ist in den Vollgeschossen verputzt. Die Giebelgeschosse sind in Sichtfachwerk konstruiert. Bemerkenswert ist auch das Innere. Die Südoststube weist einen Kachelofen mit Ofenstiege sowie ein dreitüriges Einbaubüfett auf. Die Felderdecke mit Grisaillemalerei und Hausspruch 1770 «Gott liebet alle arbeitsamen und segnet ewig ihren Namen, der Fuule kommt in Not und Tod und hat kein Trost vom grechten Gott». Die bemalten Wandtäfer weisen Jagdszenen auf, die Türen noch alte Beschläge. Die Familie Hauser bietet Gewähr dafür, dass die hier zu Tage tretende bäuerliche Kultur bewahrt bleibt.
Bauernhaus Vordere Rüti von 1654.

Hof Luggenbüel

Dieses Haus stellt in mancherlei Beziehung eine Rarität dar. Es steht auf einem Moränenausläufer und wirkt deshalb, vor allem vom Neubüel her gesehen, festungsartig. Der Hof war einst ein Lehngut der Johanniterkomturei WädenswiI. Um 1424 war das Heimwesen dem Welti Ross verliehen, und um 1516 nennen die Urkunden, wie Peter Ziegler nachgewiesen hat, einen Bernhard Ryff als Pächter. Um 1611 wird der Hof umschrieben mit «Huss und Hof, samt den Schüren und Höüwgädnen». Es muss sich also schon damals um einen reinen Viehzüchterhofgehandelt haben. Gemäss Baudaten ist das heutige Haus 1692 als Doppelhaus gebaut worden. Trotte und Scheune entstanden im 18. Jahrhundert. Die Konstruktion ist interessant; sie ist eine Mischung von Fachwerk- und Bohlenständerbau. Die Giebelständigkeit und die Klebedächer erinnern wiederum an das Ämtler- und Innerschweizer Bauernhaus. Die regelmässig gereihten Einzelfenster des ersten Wohngeschosses entsprechen nicht dem ursprünglichen Zustand. Die ursprünglichen Stubenfenster waren wohl als Reihenfenster angeordnet. Vor dem nördlichen Teil der Fassade befindet sich heute ein (allerdings recht gut versteckter) Flachdachvorbau. Er war wohl ursprünglich ein Schweinestall. Das Haus ist vorzüglich renoviert worden. Es ist von regionaler Bedeutung und in seinem Äusseren integral zu erhalten. Erhaltungswürdig sind auch die gewölbten Keller.
Hof Luggenbüel von 1692.
 

Ehemaliges Bauernhaus Stocken

Das Haus ist 1707 errichtet worden. Es stellt gewissermassen einen Nachzügler der Blockbautechnik dar. Der Blockbau erhebt sich über dem leicht erhöhten Kellergeschoss mit zwei Vollgeschossen und einem Dachgeschoss. Es ist sehr gut erhalten und im Umfeld von Wädenswil eine Seltenheit. Die relativ unbedeutenden Veränderungen, sowohl im Äussern als auch im Innern, lassen den Bau in einem fast originalen Zustand erscheinen, so dass ihm hohe kulturhistorische Bedeutung zukommt.
Bauernhaus Stocken von 1707.

Hof Burstel

Der Hof Burstel wird schon 1317 genannt. In der Mitte des 16. Jahrhunderts bestand er bereits aus mehreren Einzelgehöften mit Weidewirtschaft. Vorher dominierte der Ackerbau, und er spielte selbst nach der Umwandlung in Milch- und Weidewirtschaft bis ins 20. Jahrhundert hinein eine gewisse Rolle. Der ganze Hof war autark. So gehörte eine eigene Hofsennte (Käserei) dazu. Sie wurde erst 1893 durch eine Genossenschaft abgelöst. Zum Gehöft gehörte ein Speicher, sodann das Dörrofengebäude, ein Wasch- und Metzgereihaus sowie das Bienenhaus. Bis zum zweiten Wohngeschoss ist das Haus gemauert. Der Rest besteht aus Fachwerk, bezeichnend sind die Klebdächer. Die heutige Ausstattung erhielt das Haus um 1690. Die Giebelfassade, die Hauptfassade, ist symmetrisch gegliedert. Auch das Innere birgt einige Kunstschätze, so einen Kachelofen von 1808 und ein Zeithäuschen aus Nussbaum. Die Uhr ist datiert mit 1722, sie stammt von Landtwing in Zug. Dargestellt ist eine Seelandschaft mit Schloss. Die Uhr wurde ursprünglich für das Schloss Buonas hergestellt, kam dann aber durch Kauf an einen Höhn, einen der Ahnen der jetzigen Besitzer. Im anderen Hausteil befinden sich ein Kachelofen aus dem Jahre 1789 mit einer Ofenstiege sowie ein Einbauschrank aus Nussbaum und eine Felderdecke aus Tannenholz. Das Haus ist − wie die Ökonomiegebäude (die zum Teil nicht mehr genutzt werden) − gut erhalten. Die Besitzerfamilien Höhn und Haab legen immer selber Hand an, wenn sich Renovationen aufdrängen.
Hof Burstel von 1690.

Hof Bachgaden.

Hof Bachgaden (Arnold Hottinger)

Die Geschichte dieses Hofes ist noch nicht erforscht. Der Hof soll der Überlieferung gemäss einst dem Kloster Fahr gehört haben und als Zehntenhof betrieben worden sein. Die Baudetails am Wohnhaus weisen auf eine Datierung ins 17. Jahrhundert hin. Es handelte sich ursprünglich um einen Bohlenständerbau, der im Laufe der Zeit zu einem Mischbau mit Fachwerk und Massivwänden verwandelt wurde. Trotz der auffallenden Grösse ist der Bau ursprünglich nicht als Doppelhaus angelegt worden. Im Innern befindet sich ein Kachelofen mit grünen, schablonierten Kacheln und der Inschrift im Kranz «Anthoni Kümi Haffner in bäch 1765».

Hof Hinter Mugern

Dieses Bauernhaus gehört zu den alten Rodungshöfen des Wädenswiler Berges. Die Rodung setzte schon im 13. Jahrhundert ein und wurde vor allem vom Zisterzienser-Kloster Wettingen betrieben, das hier Grundbesitz hatte. Wie Gisenrüti erscheint Mugern bereits in einem Wettinger Urbar von 1270 (neu: um 1250). Schon im 15. Jahrhundert entwickelten sich aber diese Höfe mehr und mehr zu reinen Viehzüchter- und Senntumsbetrieben. Hinter Mugern ist wohl aus Teilung eines grossen Hofes hervorgegangen. Das Geschlecht von Mugeren ist ausgestorben; es ist aber nachgewiesen, dass ein Heini von Mugeren zu den Führern der Bauernaufstände des 15. Jahrhunderts gehört hat. Der zentrale Hauseingang mit zweiläufiger Freitreppe aus Sandstein befindet sich an der Giebelseite. Die Fensterreihen sind durch Klebdächer abgeschirmt, leider sind an der östlichen Traufseite gewandlose Fenstereinbauten vorgenommen worden. Das giebelbetonte, doppelte Bauernwohnhaus zeichnet sich dennoch durch ein weitgehend originales, barockes Fachwerk aus. Die Giebelbetonung sowie die Klebedächer zeigen die Verwandtschaft mit dem Ämtler- sowie dem Innerschweizer Bauernhaus auf. Das Haus steht unter Schutz.
Hof Hinter Mugern.
 

Ehemaliges Bauernhaus Aahalden

Dieses unter kantonalem Schutz stehende, stattliche Wohnhaus stammt von 1728. Im 19. Jahrhundert wurde der Fachwerkbau verputzt. In den Jahren 1974/75 erfolgte eine Gesamtrenovation. Das Innere wurde unter Erhaltung der Raumeinteilung dem heutigen Komfort angepasst. Der Dachstuhl wurde saniert, das Dach mit alten Biberschwanzziegeln neu gedeckt, das Riegelwerk freigelegt und repariert. In den Stuben befinden sich Kachelöfen aus dem 18. Jahrhundert, in den Gängen Holzdecken und Riegelwände.
Ehemaliges Bauernhaus Aahalden von 1728.
 

Doppelwohnhaus Waggital

Die Bauten des Weilers Waggital sind um eine Wegkreuzung gruppiert. Der in der Fallrichtung des Geländes verlaufende Weg folgt dem Waggitalbach. Das Doppelhaus (Jakob Stocker und Edwin Höhn) steht oberhalb der dem Hangfuss folgenden Waggitalstrasse. Vor der Trauffassade ist ein Nutz- und Ziergarten angelegt. Die zugehörigen Scheunen befinden sich in einiger Entfernung vom Wohnhaus. Noch ist die Geschichte des Weilers Waggital wenig erforscht, der Ortsname ist 1483 als Waggental und 1586 als Wagental urkundlich nachgewiesen. Dabei weiss man nicht, ob es sich um eine Flur- oder eine Siedlungsbezeichnung gehandelt hat. Erst auf der um 1667 von Hans Conrad Gyger erstellten Karte ist Waggental eindeutig als Siedlung vermerkt. Das Doppelwohnhaus wurde gemäss Bauinschrift um 1757 gebaut, es war ursprünglich mit einem Trotthaus verbunden. Die Trauf-Betonung entspricht dem barocken Zürichseehaus. Der südöstliche Hausteil ist verputzt, der westliche weist Sichtriegelwerk auf. Leider ist die südwestliche Giebelseite durch eine waagrechte Blechverschalung verschandelt.
Doppelwohnhaus Waggital von 1757.
 

Bauernwohnhaus Hinter Widen

Dieses kombinierte Ständer- und Fachwerkbauhaus ist zweigeschossig über einem Kellergeschoss; es ist integral erhalten. Der Hof ist schon im 14. Jahrhundert bezeugt. Das Haus dürfte um 1680 erbaut worden sein. Die Baukonstruktion ist äusserst interessant. Auf dem gemauerten Kellergeschoss liegen die Schwellenbalken, die an den Hausecken mit den Ständern verbunden sind. Sie werden von den Rähmbalken gehalten. Die entstandenen Flächen sind ganz verschieden gefüllt: auf der Südostfassade mit Bohlen, beim Holzschopf im Erdgeschoss mit Holzstäben, um die Lüftung sicherzustellen. Die Nordostfassade ist aus Fachwerk, die Südwestfassade gemauert. Das Innere ist ursprünglich erhalten. Von der Haustüre gelangt man auf einem Holzsteg durch den Holzschopf zur Wohnungstüre. Vom Vorraum kommt man über die durch gedrechselte alte Balustraden eingefasste Kellertreppe in den Keller und über eine zweite Treppe mit laubgesägtem Geländer ins Obergeschoss. Hier fallen die vier schmuckvollen Nussbaumtüren mit den originalen Beschlägen auf. In der Stube gibt es ein Uhrkästchen mit Uhr, in der Ecke eine Bank und einen Kachelofen mit alter Kachel, die das Datum 1763 aufweist. Das Bauernwohnhaus Hinter Widen ist von regionaler Bedeutung.
Bauernhaus Hinter Widen, erbaut um 1680.
 

Bauernhaus Ober Oedischwänd

Das Bauernhaus Ober Oedischwänd bildet zusammen mit dem ehemaligen Waschhaus und dem kürzlich renovierten oberen Bauernhaus und der westlich davon liegenden Scheune eine intakte Häusergruppe inmitten von Obstbäumen und Wiesen. Wie der Name sagt, lag dieser Hof ursprünglich in bewaldetem Gebiet, wurde dann gerodet, geschwendet, und bildete eine Zeitlang eine gewisse Öde. Noch auf der Gygerkarte von 1667 sieht man, dass der Platz für den schon um 1450 und 1494 genannten Hofmitten aus dem Wald herausgehauen worden ist. Besitzer der Oedischwänd war um 1498 ein Heini Blattmann. Das Haus selber wurde 1686 gebaut. Die gleichzeitige Verwendung von Bohlenständerbau- und Fachwerktechnik kann man darauf zurückführen, dass der Bau aus jener Zeit stammt, in der die Fachwerktechnik langsam die Bohlenständerbautechnik ablöste. Die grosse Giebelgaube ist eine Zutat des 18. Jahrhunderts. Das Kellergeschoss und die südliche Giebelfassade sind bis zur Höhe der Dachtraufe in Mauerwerk ausgeführt (Feld- und Bruchsteine). Eine eichene Schwelle liegt auf dem als Fundament dienenden Kellergeschoss. Mit dieser Schwelle sind die beide Stockwerke umfassenden Ständer mittels Schwellenhölzer verbunden. Oben werden sie durch den Rähmbalken zusammengehalten und sind mit diesem mit angeblatteten Kopfhölzern verbunden. Die auf diese Weise entstandenen Gevierte sind mit FleckIingen oder Fachwerk (ungestrichen) gefüllt. Die Südseite ist bis zur Dachtraufe gemauert, die übrigen Teile sind in Bohlenständerbauweise ausgeführt. In den Kammern befinden sich zum Teil noch Butzenscheiben, ebenso in der vierteiligen Fensterreihe der Giebelgaube. In der Stube des seeseitigen Wohnteils befinden sich eine Rippenfelderdecke mit Verzierungen, ein einfacher Kachelofen mit Inschrift «1747 H S H» sowie ein älterer Einbauschrank und reiche Nussbaumtüren. In der Küche ist noch der grosse, offene Rauchfang vorhanden; er ist heute mit Brettern geschlossen. Noch findet man auch die Sandsteinkunst sowie den unteren Teil des alten Schüttsteins. In der Stube des bergseitigen Wohnteils, in der sich ebenfalls eine Rippenfelderdecke befindet, steht ein Kachelofen aus unigrünen Reliefkacheln mit der Inschrift «1732 H H», In den Kammern sind noch die alten Bohlenständerwände sichtbar. Das Haus, das sich im Besitze der Familie Welti befindet, wird zurzeit nicht bewohnt. Es ist in einem desolaten Zustand, und eine Renovation wäre dringend erforderlich.
Bauernhaus Ober Oedischwänd von 1686.
 

Bauernhaus Untere Oedischwänd

Dieser verschindelte Blockständerbau mit den typischen Klebedächern hat wie das Haus im Oberen Oedischwänd kantonale Bedeutung. Es ist wohl um 1722 gebaut worden und befindet sich seither im Besitze der Familie Hottinger. Die nordwestliche Giebelfassade ist massiv gebaut. Die beiden Wohnstuben sind um 1925 mit grossem Geschmack erneuert worden. Als verschindelter Blockständergiebelbau stellt das mächtige Unter Oedischwänd-Bauernhaus eine Seltenheit dar.
Bauernhaus untere Oedischwänd.
 

Ehemaliges Bauernwohnhaus im Herrlisberg

Dieses Haus gehört zu den älteren Holzblockbauten. Es ist 1522 erbaut worden. Das Grundprinzip des Gebäudes (Blockbau, stuhlloses Pfettendach) ist bis heute erhalten geblieben. Die ursprüngliche Blockbauweise ist indessen nur noch an der südöstlichen Giebelfassade (Hauptfassade, Stubenfassade) ersichtlich. Die Nordostfassade ist verputzt, die Nordwestfassade mit hellgrünen Eternitschindeln verschalt. Leider sind auch die Falläden nicht mehr vorhanden, und die linke Fensterreihe ist durch zwei grosse, einfache Fenster ersetzt worden. Die rauchgeschwärzten Balken in der Küche weisen darauf hin, dass der Rauch einst frei abzog (Rauchküche). Das Haus im Herrlisberg gehört zu den ältesten datierten Holzbauten des Kantons Zürich.
Bauernhaus im Herrlisberg.
 

Bauernhaus Mörgeli, Herrlisberg

Das markante Bauernhaus gehört zum Weiler Herrlisberg, einem regional typischen Bauernweiler, der allerdings durch die hart daneben vorbeiführende Autobahn von seiner Wohnqualität etwas verloren hat. Das Wohnhaus ist wohl im 18. Jahrhundert erstellt worden. Um 1821 wurde eine Trotte angebaut; später trug man aber das Trottwerk wieder ab. Der Bau ist mit Formelementen des Ämtlerhauses giebelbetont (giebelseitiges Wetterschutzdach). Das untere Geschoss besteht aus einem verputzten Massivbau, woran sich das Fachwerk anschliesst. Die Giebelfassade ist symmetrisch gestaltet. Ein zentraler Hauseingang mit doppelläufiger Freitreppe, gemauerter Brüstung und alter Füllungstüre verleiht dem Ganzen einen fast herrschaftlichen Charakter. Neben dem Haus steht ein grossvolumiges Trotthaus mit bretterverschaltem Holzbau über massivem Sockelgeschoss. Das Haus gilt neuerdings als regional bedeutend und ist entsprechend schutzwürdig. Es ist vor kurzem hervorragend renoviert worden.
Bauernhaus Mörgeli, Herrlisberg.
 




Prof. Dr. Albert Hauser