Wädenswiler Gaststätten mit neuem Gesicht

Quelle: Jahrbuch der Stadt Wädenswil 1993 von Peter Ziegler

Drei Wädenswiler Gaststätten sind im Verlaufe des Jahres 1993 umgebaut und modernen Bedürfnissen angepasst worden.

HOTEL ENGEL

In den Jahren 1987/88 unterzog die «Genossenschaft Hotel Engel» den Hauptbau des 1835 eingeweihten Gasthofs Engel einer Aussenrenovation nach Grundsätzen der Denkmalpflege. Das neugestaltete Terrassen-Restaurant konnte am Silvester 1988 eröffnet werden.
Im Winter 1992/93 liess die Genossenschaft das seit 1. Dezember 1992 vom Pächterehepaar Hans und Claudia Egli-Bachmann geführte Hotel auch im Innern umgestalten. Die Gasträume im ersten Stock und die ehemalige Wädi-Bar im Erdgeschoss unter der Terrasse wurden renoviert und tragen seither neue Namen, wie «Zine», «Stübli» oder «Wii-Stube».
Im zweiten und dritten Obergeschoss wurden zehn moderne Doppelzimmer eingebaut, die über jeden wünschbaren Komfort verfügen: Dusche, Toilette, Farbfernseher, Telefondirektanschluss. Neue Fenster aus Spezialglas halten den Lärm vorbeifahrender Züge ab. Nach dem am 1. Mai 1993 vollendeten Innenumbau verdient der «Engel» wieder den Namen «Hotel».

Hotel Engel: Eines der zehn 1993 geschaffenen, modern eingerichteten Doppelzimmer.

HOTEL DU LAC

Im Herbst 1992 verkaufte die Sibra-Immobilien-AG das Hotel Du Lac an die im Gastronomiebereich engagierten Helmuth Seiwald und Hugo Holenstein in Zürich. Die neuen Besitzer führen im seit Mitte 1993 zeitgemäss umgebauten Erdgeschoss, mit beibehaltenem seeseitigen Garten für die wärmere Jahreszeit, eine Gaststätte mit gutbürgerlicher Küche weiter. Im ersten Obergeschoss dagegen wurden Saal und Sitzungszimmer zugunsten von Hotelzimmern aufgegeben. Seit dem auf den 18. Juni 1993 fertiggestellten Umbau stehen im «Du Lac» 31 modern eingerichtete Zimmer mit insgesamt 50 Betten zur Verfügung. Alle haben ein Bad, eine Dusche, eine Toilette und sind mit einem Telefondirektanschluss ausgestattet. Das Hotel Du Lac kann fortan auch eine grössere Gesellschaft beherbergen, was bisher nicht möglich war. Auch das Äussere des 1957/58 erstellten Hotelbaus präsentiert sich wieder in schlichter, den benachbarten Bauten gut angepasster, zurückhaltender Farbgebung.

Das Hotel Du Lac wurde 1992/93 aussen und innen erneuert. Ansicht von Osten, mit Gartenterrasse, 1993.

LANDi-SAAL AUF DER AU

Als Erinnerung an die Schweizerische Landesausstellung 1939 in Zürich wurde dem alten Hotel Halbinsel Au der originale, in Holzkonstruktion erstellte Landi-Saal angegliedert. Beim Abbruch des alten Hotels im Jahre 1957 blieb der Saal stehen. Er wurde in den Neubau des 1959 eingeweihten Landgasthofs einbezogen.
Seit Mitte Mai 1993 präsentiert sich der an die Landesausstellung 1939 in Zürich erinnernde «Landi-Saal» des Gasthofs Halbinsel Au in schlichter Schönheit.

Der schlecht isolierte und daher schwer heizbare Saal konnte bisher nur im Sommer benützt werden. Seine im Laufe der Jahre mehrfach veränderte, unzeitgemässe Innenausstattung befriedigte ebenfalls nicht mehr. Das Au-Konsortium als Eigentümerin der Liegenschaft beschloss 1992, den Landi-Saal stilgerecht zu renovieren.
Wände und Decke erhielten eine freundliche Holztäfelung mit Isolation, wobei darauf geachtet wurde, dass die hölzerne Balkenkonstruktion sichtbar blieb. Eine mobile Wand gestattet es, den Saal für kleinere Anlässe zu unterteilen. Auf der Nordwestseite wurde – den Blicken vom Saal aus entzogen – eine neue Toilettenanlage eingerichtet.
Seit der Mitte Mai 1993 abgeschlossenen Restaurierung präsentiert sich der mit neuem Teppich und neuem Mobiliar ausgestattete Landi-Saal wieder in schlichter Schönheit. Er eignet sich nun auch im Winter für jeden grösseren Anlass bis 275 Personen, zum Beispiel für Jahresabschluss-Essen, Konferenzen, Hochzeiten und Vereinszusammenkünfte. Mit einem Zeltanbau auf dem Vorplatz gegen den See fasst der Landi-Saal gar bis zu 600 Leute.




Peter Ziegler