Als 1856 Klagen laut wurden über das widerwärtige öffentliche Baden der Jugend auf Haaben und Plätzen am See, schuf eine Kommission aus Vertretern des Gemeinderates, der Kirchenpflege, der Dorfschulpflege und der Lehrerschaft eine Seebadanstalt gegenüber dem Haus Weinrebe. Sie wurde im Juli 1857 eröffnet.
1875 bewilligt die Gemeindeversammlung den Kredit für eine neue Badanstalt am alten Ort, mit je sechs verschliessbaren Zellen für Männer und für Frauen. Sie stand bis 1896 und wurde dann durch einen 29 m langen und 19 m breiten Neubau ersetzt, der auf vier schwimmenden Eisenkasten ruhte und in eine Männer- und eine Frauenabteilung mit je sechs geschlossenen und elf offenen Badezellen unterteilt war.
Anfang der 1920er Jahre war der hölzerne Oberbau der am 26. Juli 1897 eröffneten Badanstalt wiederum verlottert. Die Gemeindeversammlung vom 13. August 1922 bewilligte daher 145‘000 Franken für einen Neubau. Anstelle der früheren schwimmenden Badanstalt erstellte man etwas näher beim Seeplatz den heutigen, auf Pfählen ruhenden Massivbau, der am 7. August 1923 eingeweiht und seither mehrmals renoviert und modernisiert worden ist. Neuerungen waren 1923 das Sonnenbad und die verstellbaren Bretterböden in den Schwimmabteilungen, traditionell die bis heute beibehaltene Geschlechtertrennung.
Die 1897 eingeweihte dritte Wädenswiler Badanstalt. Ansicht von der Engelhaabe, um 1905.
Die auf vier Eisenkasten schwimmende hölzerne Badanstalt, mit einer Männer- und einer Frauenabteilung. Ansicht vom See her, um 1905.
Brättlibadi, 2019.
> Literatur
>> WA 05 2022, «BRÄTTLIBADI» IN NEUEM GLANZ.