Der Vorstand strebt die Gründung eines Speisehauses für die hiesige Arbeiterschaft an und nimmt mit dem Wirteverein Kontakt auf. Viel zu diskutieren gibt der Standort für den Bau des neuen Schulhauses (
Glärnisch-Schulhaus) und die Frage, ob zugleich auch eine Turnhalle gebaut werden solle. Die Vereinsdelegierten erhalten Gelegenheit zu einem Gespräch mit der Schulpflege und setzen sich für den Bau einer Turnhalle ein.
Die von 18 Mitgliedern besuchte Generalversammlung vom 10. März 1907 im «Bellevue» wählt als Vorstand:
Dr. J. Hofer, Schloss, Präsident
Albert Blattmann, Eichmühle, Vizepräsident
Jakob Hauser Sohn, Neuhof, Kassier
Paul Blattmann, Spenglermeister, Aktuar
Jakob Hauser, Weinhändler, «Krone», Beisitzer
Jean Steffen, Wirt, «Central», Beisitzer
Paul Hürlimann, Architekt, Beisitzer
Zwei der Gewählten machen allerdings Vorbehalte. Nur widerwillig führt Dr. J. Hofer das Präsidium weiter, denn dieses Amt hat ihm «viele Widerwärtigkeiten eingetragen, indem von gewisser Seite der Gemeindeverein am liebsten dem in Aussicht stehenden Weltuntergang mit auf den Weg gegeben würde». Albert Blattmann nimmt die Wahl zum Vizepräsidenten nur unter der Bedingung an, dass sich die Sitzungen nicht zu lange hinziehen, denn er habe bis zur Eichmühle einen weiten Heimweg.
Die Generalversammlung beschliesst, dem Gemeinderat folgende Anträge zu stellen:
1. Er soll auf Beginn der nächsten Amtsdauer einen ständigen Gemeindekassier und Rechnungsführer anstellen.
2. Er soll die Anstellung eines ständigen Technikers in Aussicht nehmen.
3. Er soll die Frage prüfen, ob die Zahl der Gemeinderäte zu erhöhen sei, um sie von den vielseitigen Kommissionssitzungen zu entlasten.
Für die Gemeindewahlen 1907 legt der Gemeindeverein eine eigene Liste vor. Als Kandidat ist darauf auch der Sozialist Oskar Schweizer, Wirt zum «Edelweiss», aufgeführt, was auf bürgerlicher Seite zu Kritik führt. Quästor Hauser beschliesst, den Jahresbeitrag von 1 Franken bei den Mitgliedern persönlich einzuziehen, um mit ihnen ins Gespräch zu kommen. Denn viele beklagen sich, sie seien ohne ihr Dazutun in den Verein gekommen. Man habe «ihnen einfach eine Einladung zugesandt mit dem Vermerk, wenn der beiliegende Abschnitt nicht refüsiert werde, sei man Mitglied». Andere Mitglieder beschweren sich, dass im Verein zu viele Sozialisten seien, oder dass man bei Versammlungen im «Engel» für eine Flasche Bier 40 Rappen bezahlen müsse. Die Zahl der Mitglieder für 1907 ist nicht bekannt. Das Protokoll erwähnt jedoch immer wieder angesehene Bürger, welche sich engagiert an den Diskussionen beteiligen, so Gemeindepräsident Fritz Weber, Gemeinderat Paul Schnyder, Gemeinderat J. Schubiger, Gemeinderat Otto Schweizer, Gemeindeschreiber Gottfried Strehler, Bezirksrichter Ulrich Spalinger, Bäckermeister Paul Schärer, Buchdrucker Jakob Baumann zum Florhof, Baumeister Abraham Zimmermann, Lehrer Rudolf Leuthold sowie Jakob Brändli-Weber, Emil Fehr und Otto Höhn, Präsident der reformierten Kirchenpflege.