Gebrüder Moosbrugger Stuckateure

Im Gefolge der beiden Baumeister Jakob und Johann Ulrich Grubenmann erschien in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts die Moosbrugger-Werkstatt und blieb bis gegen 1790 vorwiegend mit den beiden Vorarlberger Meistern Andreas und Peter Anton Moosbrugger verbunden. Soweit es sich um Grubenmann- oder Haltingerbauten handelte, haben sie während drei Jahrzehnten, zwischen 1757 und 1787 sämtliche Kirchenräume auf der Zürcher Landschaft ausstuckiert.
Im Gesamtwerk der Moosbrugger bedeutete der Wädenswiler Auftrag (1766) den Durchbruch in der sakralen Stuckdekoration, welcher in monochromer (weisser) Kalkung der Decken- und Wandfelder und des Stucks ausgeführt wurde. Die Einsätze in Wald (1757), Hombrechtikon (1758) und Oberrieden (1761) waren in dieser Hinsicht Vorstufen.

Moosbrugger, Andreas (1722–1787)

Andreas Moosbrugger * 8. November 1722 in Schoppernau (Vorarlberg); † 25. März 1787 in Au (Vorarlberg)
Andreas wird als erstes Kind am 8. November 1722 in Schoppernau geboren. Sein Ausbildungsgang liegt im Dunkeln. Es muss angenommen werden, dass schon der Vater Stuckateur ist und seine Söhne nachzieht. Andreas arbeitet um 1742/43 als selbständiger Stuckateur im Neubau der Benediktinerabtei St. Trudpert. Die Arbeiten im vorderösterreichischen Schwarzwaldkloster werden 1743 wegen des Österreichischen Erbfolgekrieges unterbrochen, worauf sich Moosbrugger im Januar 1744 erneut bewirbt. > mehr

Moosbrugger, Peter Anton (1732–1806)

Peter Anton Moosbrugger * 30. Juni 1732 in Schoppernau, † 20. Juni 1806 in Schoppernau.
Der jüngste Stuckateur-Spross der Familie wird am 30. Juni 1732 in Schoppernau geboren. 1755 ist Peter Anton Moosbrugger erstmals als Geselle unter der Leitung seines Bruders in Laufen erwähnt. Die Brüder werden anschliessend im Umfeld des schaffhausischen Stuckateurs Johann Ulrich Schnetzler vermutet. Viele Motivübernahmen deuten darauf hin. Ihre Bekanntschaft mit dem Baumeister und Brückenbauer Hans Ulrich Grubenmann dürfte während dieses Aufenthaltes in Schaffhausen entstanden sein. Grubenmann baut hier 1756–1758 seine berühmte Holzbrücke über den Rhein. Wenig später stuckieren die Brüder Moosbrugger seine Kirchenbauten, erstmals 1761 im zürcherischen Oberrieden. 1766 unterschreibt Peter Anton einen Akkord für die Stuckaturen der bekannten Grubenmannkirche von Wädenswil am Zürichsee. Sein Bruder Andreas wird 15 Jahre später im Nachbardorf Horgen die ebenso aufsehenerregende Kirche des Schwiegersohns von Grubenmann, Johann Jakob Haltiner, stuckieren. Beide Bauwerke sind ungewöhnlich grosse Zentralräume über Rechteck- und Ovalgrundrissen. > mehr