1913
Über das Herbstkonzert schreibt der «Allgemeine Anzeiger vom Zürichsee»: «Die Zuhörer füllten das Lokal vollständig an. Sie zeigten durch den jeder Nummer folgenden Beifall an, dass sie die Schaffenslust der Musiker und die zielbewusste und verständnisvolle Arbeit des nimmermüden Hrn. Musikdirektor Müller zu schätzen und zu würdigen wissen.» Am Weihnachtskonzert tritt die Altistin Mina Blattmann (1895-1936), die Tochter des Gründungspräsidenten Paul Blattmann, erstmals mit dem Orchesterverein vor einheimisches Publikum.
1914-1918
Der Orchesterverein bekommt die Auswirkungen des Ersten Weltkriegs zu spüren. Eine grössere Anzahl Streicher und Bläser haben Aktivdienst zu leisten. Das erschwert den Probenbetrieb; verschiedene Konzerte und die Generalversammlung 1917 müssen ausfallen. Wegen der Grippe-Epidemie stellt der Verein seine Tätigkeit auch 1918 für mehrere Monate ein. Besonderer Beliebtheit erfreuen sich zwei Kompositionen von Johann Heinrich Müller: 1914 der Marsch «Treu zur Fahne» und 1916 der Marsch «Für Freiheit die Waffen».
1919
Am 31. März findet ein Konzert zum Jubiläum «Zwanzig Jahre Orchesterverein Wädenswil» statt. Mit der Aufführung der Leonoren-Ouvertüre und dank der Mitwirkung des einheimischen Tenors Bernardo Bernardi bedeutet es einen Markstein in der Vereinsgeschichte.
1920
An der 20. Generalversammlung im «Hirschen» rügt der Präsident die Aktivmitglieder, die sich «wie gewohnt durch schlechten Probenbesuch» auszeichneten.
1922
Der Wädenswiler
Robert Haab ist Bundespräsident. An der Feier, welche die Heimatgemeinde zu seinen Ehren veranstaltet, wirkt auch der Orchesterverein mit.
1923
Der Orchesterverein beteiligt sich am Maifestspiel aus Anlass des 50jährigen Bestehens der
X-Gesellschaft Wädenswil und an der Jubiläumsfeier «75 Jahre Turnverein».
1924
Auf Antrag von Direktor Müller beschliesst die Generalversammlung, jedes Aktivmitglied habe mit Unterschrift zu bestätigen, dass es an den Konzerten mithelfe und alle Proben besuche. Ein Sommernachtsfest auf der Halbinsel Au hilft die Vereinskasse füllen.
1925
An der 25. Generalversammlung tritt Präsident W. Huber aus dem Vorstand zurück. Nachfolger wird Dr. Louis Sträuli (1891-1962). Der Gemeindepräsident lädt den Orchesterverein ein, das Bankett zum 60. Geburtstag von Bundesrat Robert Haab musikalisch zu umrahmen.
1926
Die Generalversammlung beschliesst eine Statutenrevision. Neu eintretende Mitglieder haben fortan eine Aufnahmeprüfung abzulegen.
1927
Der Verein zählt 34 Aktiv- und 182 Passivmitglieder. Das Sommernachtsfest auf der Halbinsel Au muss zweimal verschoben werden. Um Inseratkosten zu sparen, wird die Durchführung des Festes mit einer Fahne am Turm der reformierten Kirche angezeigt.
1928
Mit Dr. S. Schellenberg-Stiefenhofer wird erstmals eine Frau in den Vorstand des Orchestervereins gewählt.
1929
Wie die Weltwirtschaft steuert auch der Orchesterverein Wädenswil einer Krise entgegen. Die Vereinstätigkeit flacht ab, der Probenbesuch ist schlecht, die Musik stellt zu hohe technische Anforderungen an die Spielenden. Schlossermeister Jules Theiler löst Dr. Louis Sträuli im Präsidium ab.
1930
Der Orchesterverein tritt im Rahmen der in Wädenswil stattfindenden Zürichsee-Ausstellung «Arbeit und Fortschritt» auf.
1931
Die Generalversammlung beschliesst eine Reorganisation des Vereins und wendet damit den Rücktritt von Musikdirektor J. H. Müller ab.