Der Name Moosbrugger steht für eine bedeutende Künstlersippe aus dem Bregenzerwald. Über hundert Glieder der Familie betätigen sich während 150 Jahren im barocken Bauwesen. Ihr Arbeitsschwerpunkt ist das westliche Süddeutschland und die Schweiz. Meist sind sie Baumeister. Ihr bekanntester Vertreter ist der Klosterbaumeister von Einsiedeln, Br. Caspar Moosbrugger. Als Stuckateure treten Familienmitglieder erst im Spätbarock auf. Bekannt wird der Familienzweig des Franz Joseph Moosbrugger.1 Von seinen acht Kindern ergreifen vier Söhne das Stuckateurhandwerk. Sie sind in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts vorwiegend in der Schweiz tätig, wo sie meist im Familienverband unter der Leitung der beiden Brüder Andreas und Peter Anton Moosbrugger arbeiten.
Im gleichen Jahr bewirbt er sich für die Stuckaturen der Domkirche von Arlesheim. Die Arbeit, für die sich im gleichen Jahr auch Johann Michael Feichtmayr bewirbt, wird später von Francesco Pozzi ausgeführt. 1755 stuckiert Andreas Moosbrugger die nahe von Arlesheim gelegene Pfarrkirche St. Katharina in Laufen. Hier arbeitet er mit seinen jüngeren Brüdern Jakob, Franz Joseph und Peter Anton zusammen.1 1758–1761 arbeitet der gleiche Moosbrugger-Trupp, immer unter der Leitung von Andreas, im Neuen Schloss Tettnang. Hier ist, in anderen Flügeln des Schlosses, gleichzeitig der Trupp von Joseph Anton Feuchtmayer tätig. Die folgenden Werke der Brüder zeigen, dass sie von den Arbeiten Feuchtmayers in Tettnang nicht unbeeinflusst bleiben. Während der Arbeiten in Tettnang heiratet Andreas Moosbrugger in Au im Bregenzerwald die Einheimische Maria Rüf. Zwei der Söhne aus dieser Ehe ergreifen später erneut den Beruf eines Stuckateurs.
Inzwischen ist auch der Bruder Peter Anton selbständig tätig. Eine Auflösung der Arbeitsgemeinschaft erfolgt aber nie. Weiterhin treffen sich alle Brüder regelmässig im Bregenzerwald, bleiben ihrem Wohnort Schoppernau oder Au treu und verbringen die Wintermonate immer in der Heimat. In unterschiedlicher Zusammensetzung sind sie dann in den Sommermonaten wieder gemeinsam tätig. Die bekannten Werke der folgenden Jahrzehnte können deshalb nicht in jedem Fall einem der beiden leitenden Brüder zugeschrieben werden. Erst 1781 ist Andreas Moosbrugger wieder mit einem Arbeitsakkord aktenkundig. Es handelt sich um die Stuckierung des grossen Predigtraums der reformierten Kirche von Horgen am Zürichsee. Seine Stuckdecke ist ein Meisterwerk des späten Rokoko. Der Einfluss des Frühklassizismus ist bereits spürbar. Eines seiner originellsten Werke dieser Zeit ist die Neugestaltung des Chors in der reformierten Kirche von Herisau. Während er 1782 das Langhaus noch konventionell mit einem Gipsgewölbe überspannt und stuckiert, überlagert er das spätgotische Chorgewölbe, ein Werk des Konstanzer Münsterbaumeisters Lorenz Reder, virtuos mit Rocaillen. Die Symbiose des gotischen Netzrippengewölbes mit Schmuckformen des Rokoko ist von grossem künstlerischen Reiz, der derartige Dialog ist kunstgeschichtlich wahrscheinlich einmalig. Andreas Moosbrugger stirbt am 25. März 1787 im Alter von 65 Jahren in Au im Bregenzerwald. Die alleinige Führung der Familienwerkstatt übernimmt jetzt Peter Anton Moosbrugger.