Nach einer intensiven Trauerzeit kehrte ihr Lebensmut allmählich wieder zurück. Sie liebte es, Besuche zu empfangen und von Freundinnen und Freunden eingeladen zu werden. Gerne nahm sie an den Zusammenkünften der ehemaligen Stadtratsmitglieder, des «Stöckli», teil oder traf sich mit befreundeten Ehepaaren zu einem Jass.
Zusammen mit den Familien ihrer beiden Töchter aus Schönenberg feierte sie regelmässig Weihnachten und die Kinder und Enkelkinder schätzen das «Schwümmbedli-Grosi», wie sie sie nannten, und von dem sie immer wieder grosszügig beschenkt wurden, sehr.
Verschiedene Kulturreisen mit Konzertbesuchen führten sie zusammen mit ihrer Freundin Maria Christener nach Hamburg, Lübeck, Dresden und Berlin, wobei ein eigentlicher Höhepunkt für sie das Erleben einer Aufführung der Matthäuspassion an der Wirkungsstätte Bachs, der Thomaskirche in Leipzig, war.
Sie freute sich, mit ihren Angehörigen, Freunden und Freundinnen und einigen ihrer ehemaligen Schülerinnen in ihrer geräumigen Stube ihren 90. Geburtstag feiern zu können, und auch am einundneunzigsten war ihr Haus für alle Gratulanten und Gratulantinnen weit offen.
Abgesehen von einer leichten Gehbehinderung erfreute sie sich bis fast zuletzt ihrer bekannten geistigen Frische und nahm lebhaft Anteil am Geschick und Ergehen der ihr Vertrauten wie am Geschehen in der nahen und weiten Welt.
Sie war dankbar für alle Hilfe, die ihr in den letzten Jahren von Angehörigen, Freundinnen und ihrer treuen Haushälterin und auch der Spitex zuteil wurde, behielt aber bis zuletzt, was ihre Person betraf, die Entscheidungsbefugnis in der eigenen Hand.
Am 16. Oktober 2013 trat sie wegen eines Schwächeanfalls ins Seespital Horgen ein und wurde am 24. Oktober in die Pflegeabteilung des Tertianums verlegt. Dort ist sie in der Nacht auf den 21. November für immer heimgerufen worden.