ABWASSERANLAGEN ...

Quelle: Jahrbuch der Stadt Wädenswil 1999 von Hanne Herzog
 
Nachdem die Forderung nach dem Ausbau der bald dreissigjährigen Kläranlage Rietliau von Seiten des Kantons immer dringlicher wurde, musste die Tiefbauabteilung die Planung des Ausbauprojektes an die Hand nehmen. Dieses wurde nämlich aus finanziellen Gründen immer wieder zurückgestellt.
Mittlerweile haben die beiden Industriebetriebe mit der grössten Schmutzfracht ihre internen Abwasserflüsse so saniert, dass wir nun bei der Planung auf die spürbare Reduktion der Schmutzstofffracht reagieren können.
Das vom Ingenieurbüro Kuster und Hager erstellte Projekt rechnet mit Investitionen von zirka 20 Millionen Franken. Vorläufig hat der Stadtrat einen Kredit von 9,35 Millionen Franken für die erste Etappe bewilligt, welche bis zum Jahr 2001 ausgeführt wird. Allerdings besteht die berechtigte Hoffnung, dass nicht alle geplanten Ausbaumassnahmen auch gebaut werden müssen (zum Beispiel die vierte Reinigungsstufe), um die vom Kanton geforderten Einleitungsbedingungen in den Zürichsee zu erfüllen.
Zu den Abwasseranlagen gehören auch noch Kanäle und Sanierungsleitungen von rund 80 Kilometern Länge, Regenklärbecken und diverse Pumpwerke. Diese gesamten Anlagen haben (inklusive ARA Rietliau) einen Wiederbeschaffungswert von zirka 150 Millionen Franken.
Mittels Kanalfernsehen wird periodisch eine Zustandskontrolle der Abwasserleitungen durchgefühlt. Notwendige Sanierungen werden möglichst zusammen mit anderen Werkleitungssanierungen (Wasser, Gas) ausgeführt.
Sämtliche Investitionen, Unterhaltsarbeiten und Betrieb der Anlagen müssen kostendeckend und nach dem Verursacherprinzip mit Gebühren finanziert werden. Deshalb werden wir nach Abschluss der Sanierungsarbeiten an der ARA Rietliau die Gebühren entsprechend anpassen müssen.

... UND STRASSEN

Nicht mittels Gebühren, aber mit Steuergeldern, werden unsere Gemeindestrassen unterhalten. Dieses Strassen- und Fusswegnetz umfasst eine Länge von 106 Kilometern und hat einen Wiederbeschaffungswert von zirka 100 Millionen Franken.
Wie alle Bauwerke wollen auch Strassen unterhalten werden. Insbesondere die während der Zeit der ganz grossen Bautätigkeit (60er und 70er Jahre) erstellten Strassen in den Quartieren Eichweid, Tiefenhof und Au haben ein Alter erreicht, in dem mit noch relativ wenig Aufwand (Einbau eines Deckbelages) eine langfristige Werterhaltung gewährleistet werden kann.
Die Tiefbauabteilung ist einerseits verantwortlich für die Werterhaltung ihres Strassennetzes, und sie hat andererseits die Aufgabe, sorgfältig mit den Ressourcen umzugehen. Es ist deshalb wichtig, durch gute Beobachtung den richtigen Zeitpunkt zu finden, um mit kleinem Aufwand grössere Schäden zu verhindern. Verpasst man ihn, sind kostengünstige Reparaturen nicht mehr möglich, und die Strassenerhaltung kann dadurch ein Mehrfaches kosten. Wir dürfen der nächsten Generation keine hohen Bauschulden hinterlassen.

Regeln für den Verkehr im Kreisel.




Hanne Herzog,
Tiefbauvorsteherin