Im Frühling 1977 entstand im Jugendzentrum Wädenswil eine Theatergruppe. Sie sollte den Jugendlichen zwischen 16 und 25 Jahren die Möglichkeit bieten, sich schöpferisch zu betätigen. Deshalb war von Anfang an klar, dass man nicht irgendein «Stück» auswendig lernen würde. Die Mitglieder sollten selber eine Geschichte erfinden, die ihren Anliegen entsprach.

Am Anfang versuchte ein ausgebildeter Regisseur, die Teilnehmer durch Gruppenbildungsspiele einander näherzubringen. Schritt für Schritt wurden durch verschiedenartige Improvisationsspiele gegenseitige Hemmungen abgebaut. Auf diese Weise wurde die Gruppe mit den verschiedenen Gestaltungsmöglichkeiten des Theaterspielens bekanntgemacht: Pantomime, Schattenspiel, Umgangssprache.

In verschiedenen Stegreifspielen und Diskussionen kristallisierte sich das Thema «Geld» als das für die Mehrheit der Spieler interessanteste heraus. Im Zentrum des Interesses stand die Beantwortung der folgenden Frage: Was würde geschehen, wenn eines Tages alles Geld eingezogen und auf einen Haufen geworfen würde, von dem jeder soviel nehmen könnte, wie er eben will?

Die Antwort der Theatergruppe auf diese Frage und damit Inhalt und Aussage des entstehenden Stückes wurden gründlich durchdiskutiert. Anschliessend wurde dann eine dem Inhalt entsprechende Geschichte erarbeitet. Der Handlungsablauf wurde so gestaltet, dass man nur die wichtigsten Punkte der Handlung fixierte, damit für jeden Spieler genügend Raum blieb, eigene Gedanken einzuflechten. Auf das allgemein übliche Auswendiglernen konnte dadurch verzichtet werden.

Ende Juni 1978 war es dann soweit: Im Treffpunkt-Kaffee der Freizeitanlage wurde das Produkt der «Jahresarbeit» aufgeführt. Der Titel: Mensch mit Geld – Geld mit Mensch.

Etwas zum Geld: Theaterspielen kostet Geld und kann aber auch Geld einbringen. Der Aufwand betrug für Werbung, Kulissen, Requisiten zirka 500 Franken. In den Aufführungen wurden 1500 Franken eingenommen. Der Überschuss kommt späteren Theaterprojekten zugute.

Der Erfolg war vielversprechend. Bereits wird im Jugendzentrum an einem neuen Stück gearbeitet . . .