* 24. März 1817 in Nürnberg, † 29. Januar 1877 in Zürich, Schweizer Glasmaler mit eigener Werkstatt.

Johann Jakob Röttinger immigrierte 1844 nach Zürich und etablierte 1848 sein eigenes Glasmaler Atelier. Er wirkte als Inventarisator und Restaurator mittelalterlichen Glasmalereien, was ihm den Ruf als Denkmalpfleger einbrachte. Glasmalereien mussten häufig nach den «Regeln der christlichen Kunst» erfolgen und zugleich ästethischen Ansprüchen genügen. Für die nachfolgenden Glasmalergenerationen wirkte er als Lehrmeister.

Der charismatische Geschäftsmann und Arbeitgeber zeichnete sich durch die Solidarität seiner Arbeiten, dem Pflichtbewusstsein und Wertschätzung gegenüber Kunden und Mitarbeitern aus. Dies ehrte ihn menschlich und kam ihm gesellschaftlich und wirtschaftlich zugute. Seine Anerkennung als Mentor und Arbeitgeber trug dazu bei, dass in- und ausländische Mitarbeiter, die bei Röttinger erworbenen Kenntnisse in ihrer Heimat weiter praktizierten und so zu einem Kulturtransfer der Glasmalerei beitrugen. [cle]