Die Juniorenabteilung des FC Wädenswil

Quelle: Jahrbuch der Stadt Wädenswil 1985 vom Oskar Fischer

Entwicklung des Juniorenfussballs in Wädenswil

Trotz ständig vergrössertem Freizeitangebot hat der Fussballsport bei den Jugendlichen in den letzten Jahren an Popularität nichts eingebüsst. Nach wie vor ist der Fussball in der Schweiz die beliebteste Sportart.
Beteiligte sich im Gründungsjahr 1929 nur eine einzige FCW-Juniorenmannschaft an der Meisterschaft, sind es in der Saison 1985/86 12 Mannschaften. Die Zahl der einst 15 Junioren hat sich inzwischen vervierzehnfacht und ist heute auf 210 Jugendspieler angestiegen. Oder anders gesagt: Gegenüber zwei Trainern wie 1929 betreuen im jetzigen Zeitpunkt zwanzig Trainer die Jugendlichen.
Dank dem Bestand von 210 lizenzierten Junioren gehört die FCW-Juniorenabteilung zu einer der grössten in der Schweiz.
Junioren des FC Wädenswil, 1985.

Die Juniorenkategorien

Die Junioren sind altersmässig in sechs Kategorien aufgeteilt und spielen ihre eigene Meisterschaft. Stichtag ist jeweils der 1. August. Leistungsmässig unterscheidet man bei den A-, B- und C-Junioren regionale und überregionale «Inter»-Klassen.
Übersicht über die Junioren-Mannschaften beim FCW:
F    ab 7  Jahren 1 Mannschaft
E ab 9  Jahren 2 Mannschaften
D ab 11  Jahren 3 Mannschaften
C ab 13  Jahren 2 Mannschaften
B ab 15  Jahren 2 Mannschaften
A ab 17-19  Jahren 2 Mannschaften
         

Was will die Juniorenabteilung der FC Wädenswil?

Zwei Hauptziele stehen in unserer Arbeit mit und für Junioren im Vordergrund. Als Erstes: Fussball als Mannschaftssport soll mithelfen, Charakter und Persönlichkeit unserer Junioren mitzuformen und zu entwickeln. Das Ziel unserer Arbeit muss also sein, Kameradschaft zu fördern, gegenseitiges Verständnis zu propagieren, für Aufmunterung zu sorgen, Erfolgserlebnisse zu vermitteln, und dies im Rahmen einer sinnvollen Gestaltung der reichlich bemessenen Freizeit.
Als Zweites: Von der Juniorenabteilung in einem Verein mit Aktivmannschaften wird erwartet, dass auf dem sportlichen Sektor mit der Förderung und Heranziehung von talentierten Fussballern für «Nachwuchs» gesorgt wird.
Bei näherer Betrachtung dieser beiden Hauptziele könnte man auf den Gedanken kommen, dass gewisse Konfliktsituationen bereits eingebaut oder vorprogrammiert wären. Leistungssport auf Kosten des Breitensportes, oder in unserem Fall besser auf Kosten des «menschlichen» Aspektes, kann oder könnte eines der besagten Probleme sein.
Junioren beim Training.
Dazu möchte ich ausdrücklich festhalten, dass auch bei einem grossen Verein wie bei uns beides seinen Platz haben soll und muss, nämlich einerseits auf Leistung ausgerichteter Sport und anderseits Sport aus Spass und Freude an körperlicher Betätigung.
Unsere Arbeit in dieser Richtung hat in den letzten Jahren ganz erfreuliche Erfolge zu verzeichnen gehabt. Das Wichtigste ist ganz sicher die Tatsache, dass sich dank der guten Trainer- und Betreuerarbeit die Kameradschaft und das technische Niveau der Mannschaften sehr gut entwickelt haben. Freundschaften sind entstanden, die bestimmt über den reinen Fussballbetrieb hinaus Bestand haben. Die seit einigen Jahren regelmässig durchgeführten Trainingslager, Turniere, Fussballschulen und Schulhausmeisterschaften haben sich in jeder Beziehung positiv auf die Juniorenabteilung ausgewirkt.

E-Junioren im Spiel Wädenswil−Wollerau, 1984.

Junioren am Jubiläum «75 Jahre FCW», 1978.

Der Juniorenchor und die zur Tradition gewordenen Chlausabende beweisen, dass die Aktivitäten sich nicht nur auf das Fussballerische beschränken Die Arbeit der Verantwortlichen in der Juniorenabteilung wird auf idealistischer Basis geleistet. Dies heisst aber nicht, dass wir deshalb auf Spass und Erfolgserlebnisse verzichten wollen, im Gegenteil. Gute Kameradschaft vermitteln zu wollen heisst auch, diese selber, unter uns in der Juniorenkommission, auszuüben.


Oskar Fischer