Vorwort
Der 1989 erschienene Rundgang I durch Wädenswil bietet Anregungen für einen kunst- und kulturgeschichtlichen Streifzug durch den Ortskern. Der in dieser Broschüre beschriebene Rundgang II nimmt das Altersheim auf der Hinteren Fuhr als Ausgangspunkt und führt über die Fuhr und den Unteren Leihof zum Schloss und zur Eichmühle. Durch das Tann geht es dann zum Industriegebiet Reidbach und über Boller, Meierhof, Luft und Buck zur katholischen Kirche und zum Plätzli.
Die Informationen stützen sich neben eigenen Forschungen und Beobachtungen wiederum auf die von der Kantonalen Denkmalpflege erhobene Bestandesaufnahme kunst- und kulturhistorischer Objekte in der Gemeinde Wädenswil, ferner auf das Inventar möglicher Schutzobjekte von kommunaler Bedeutung, welches die Arbeitsgemeinschaft für Ortsbildpflege und Inventarisation (Zürich) im Auftrag des Stadtrates Wädenswil zu Beginn der 1980er Jahre erstellt hat. Der Denkmalpflege des Kantons Zürich danke ich für die zur Verfügung gestellten Abbildungsvorlagen.
Peter Ziegler
1 Ausschnitt aus der Reliefkarte der Gemeinde Wädenswil von 1925, Massstab 1 : 10 000.
Auf der Fuhr
Quelle: Rundgang II durch Wädenswil, Publikation 1990 von Peter Ziegler
2 Sonnenuhr am Altersheim Fuhr.
3 Altersheim Fuhr von Süden.
4 Bauernhaus Hintere Fuhr von Osten, abgebrochen 1957.
Der Hof Hintere Fuhr war wohl der ursprüngliche spätmittelalterliche Kernhof in diesem Gebiet. Ein Acker «uf der fur» wird in einem Gültbrief aus dem Jahre 1457 erwähnt. Noch 1659 wurde der Flur- und Hofname als «Fur» geschrieben, dass die ursprüngliche Benennung auf Furche zurückzuführen ist und nicht auf die Bedeutung Furt oder Fuhre.
Villen an der Fuhrstrasse
Im Ausgelände des alten Fuhrhofs, am Rand einer steil zum Oberdorf abfallenden Geländeterrasse, entstanden in den 1910er und 1920er Jahren herrschaftliche Villen an der aussichtsreichen Lage. Die Villa Fuhrstrasse 38 mit gebrochenem Walmdach und Gartenpavillon auf der Nordseite einst ein Werk des Architekten
Heinrich Müller in Thalwil aus dem Jahre 1911.
Die 1920, während der Epoche des Heimatstils, für den Fabrikanten Karl Wellinger anstelle eines abgerissenen Doppelwohnhauses von 1851 errichtete Villa Fuhrhof (Fuhrstrasse 36) orientierte sich am traditionellen Zürichseehaus.
Der verputzte Massivbau mit in Achsen angeordneter Befensterung und zentralen Quergiebeln in der Südostfassade trägt stark prägende neoklassizistische Züge, so im Treppenhausvorbau auf der Nordwestseite und im Walmdach.
5 Villa Fuhrstrasse 38 von 1911.
6 Villa Fuhrstrasse 36 von 1920.
7 Villa Fuhrstrasse 32 von 1923.
8 Vordere Fuhr von Südosten, um 1920. Links die Trotte, welche 1932 abgebrochen wurde.
9 Vordere Fuhr, Südostfassade nach der Restaurierung von 1987.
10 Vordere Fuhr. Hauseingang mit Datierung 1784.
11 Ofenkachel mit Ansicht der Vorderen Fuhr, 1785.
12 Vordere Fuhr. Waschhaus von 1883.
13 Vordere Fuhr. Brunnen von 1859.
14 Chalet Fuhrstrasse 29 von 1923.
15 Haus Fuhrstrasse 27 von 1912/13.
16 Haus Fuhrstrasse 26 von 1911.