Quelle: Wädenswil Zweiter Band von Peter Ziegler
Ankunft der See-Sängervereine in Wädenswil, 11. September 1826.
Da die Haaben auf der Basis privatwirtschaftlicher Abmachungen betrieben und auch unterhalten wurden, kümmerte sich die Gemeinde wenig darum. Als Konrad Rheiner im November 1804 den Gemeinderat bat, die Reparatur seiner Lände auf Gemeindekosten zu übernehmen, da sie ja vom halben Dorf benützt werde, beschloss der Gemeinderat kurzerhand, «es sei bei der alten Übung zu belassen».4 Dieser Zustand erwies sich aber je länger je mehr als unhaltbar. 1820 wurde ein neuer Vorstoss unternommen.5 Die Schiffleute und Hafenanstösser ersuchten den Gemeinderat, endlich eine Gemeinde-Hafenanlage zu bauen. Der Gemeinderat arbeitete einen Kostenvoranschlag aus, der mit 1400 Gulden rechnete. Die finanziellen Mittel sollten durch eine Sammlung aufgebracht werden. Bis 1823 kamen aber nur 300 Gulden zusammen und die Bürger verwarfen daher das gemeinderätliche Projekt.6 In der Gemeindeversammlung vom 26. Februar 1826 stand der Bau einer Gemeindehaabe erneut zur Diskussion. Nach dem positiven Entscheid schritt man endlich zur Tat. Im Frondienst wurde die alte Winterhaabe zu einer Lände umgestaltet, die sowohl dem Sommer- als auch dem Winterverkehr genügen konnte. Die Anlage, die auch einen Ablegeplatz einschloss, wurde in den letzten Februartagen des Jahres 1827 fertiggestellt.7 Mit heutigen Grenzen ausgedrückt, erstreckte sie sich ungefähr vom Merkur in der Richtung des Schwalbensteges am Seeplatz. Zwischen der Gemeindehaabe und der weiter westlich gelegenen Bucht mit der Engelhaabe sprang das Delta des Kronenbaches in den See vor, das später durch wiederholte Landanschüttungen im Osten und im Westen vergrössert und schliesslich zum heutigen Seeplatz ausgestaltet wurde.
Wädenswil um 1840, mit Sust, Seehof, Kirche und Uferpartie.
Der 1840 gegrabene und 1873/74 zugedeckte Hafen bei der Sust. Im Hintergrund (Bildmitte) das Haus Fortuna, rechts die 1931 abgebrochenen Gebäude des Bahnhofquartiers. Aufnahme um 1870.
Sust und Hotel Seehof am Susthafen, der beim Bahnhofbau aufgefüllt wurde. Auf dem Hafenareal steht heute der Güterschuppen.
Hotel Engel mit alter Engelhaabe. Westlich des Hotels wurde 1877/78 ein Saalbau erstellt.
Hotel Engel um 1880. Links das Post- und Telegrafenamt, recht der 1878 vollendete Trakt mit dem Engelsaal.
Im Zusammenhang mit dem Bahnhofneubau wurde im Februar 1931 der alte Hafen – die ehemalige Engelhaabe – um rund einen Viertel seines Flächenmasses verkleinert.
Der alte Hafen nach dem Bau der bergseitigen neuen Hafenmauer. Aufnahme vom Sommer 1932.
Das 1906 erbaute Wartehäuschen am Seeplatz, während des Hochwassers vom Sommer 1910.
Das Südostende des Seeplatzes vor dem Bau des neuen Hafens in den Jahren 1931/32.
Neuer Hafen mit Hafenmauer, Steg und Bootsständen, 1971.
Gedeckte Bootsstände im neuen Hafen, 1971.
Peter Ziegler