Katholische Kirchgemeinde
Quelle: Schönenberg, 1985 von Peter Ziegler
Abtrennung von Wädenswil
Anlässlich der Volkszählung 1850 ermittelte man in Schönenberg 32 Katholiken. 1888 waren es 68 und 1900 bereits 129. Wädenswil, wo 1881 erstmals katholischer Gottesdienst gehalten worden war, wurde 1888 eine Missionsstation von Einsiedeln und 1895 eine selbständige Pfarrei. Die 1901 geweihte katholische Kirche an der Etzelstrase in Wädenswil war auch das Gotteshaus der Schönenberger Katholiken. Denn Schönenberg gehörte bis 1924 mit Hütten und Hirzel kirchlich zu Wädenswil. Richterswil, anfänglich auch nach Wädenswil kirchgenössig, erhielt 1914 eine eigene Kirche.
1919 wurde der katholische Männerverein Schönenberg und Umgebung gegründet, der in opferfreudiger Gesinnung einen Kirchenbaufonds äufnete. Mit Hilfe der inländischen Mission konnte eine kleine Kirche mit 200 Sitzplätzen errichtet und am 26. November 1922 eingeweiht werden, wo der Pfarrer von Wädenswil oder Patres aus dem Kloster Einsiedeln regelmässig Sonntagsgottesdienste hielten. Im September 1923 kam der erste Pfarrer nach Schönenberg. Er wohnte aber noch in Wädenswil, bis 1931 das mit einem Unterrichtslokal versehene neue Pfarrhaus Schönenberg bezogen werden konnte.
83 Katholische Kirche Schönenberg. 1922-1984, Zeichnung von Ruedi Zai.
Die Kirche Schönenberg löste sich am 1. Juli 1924 von Wädenswil und wurde zur selbständigen Pfarrei erhoben, zu der bis heute auch Hütten und Hirzel gehören.
Die Zahl der in Schönenberg wohnhaften Katholiken stieg von Jahrzehnt zu Jahrzehnt an. Die Volkszählungen ergaben folgende Werte:
Die neue katholische Kirche
In den 1970er Jahren drängte sich der Bau einer grösseren katholischen Kirche in Schönenberg auf. Am 25. Mai 1983 genehmigten die Stimmberechtigten der Kirchgemeinde Hirzel-Schönenberg-Hütten das von den Architekten Adelbert Stähli, Lachen, und Hans Hemmi, Horgen, ausgearbeitete Projekt. Mit dem Bau der neuen Kirche nordöstlich des Gebäudes von 1922 wurde im Frühling 1984 begonnen. Die Grundsteinlegung erfolgte am 28. Oktober 1984. Am Osterdienstag stand die alte Kirche nicht mehr, dafür wuchs nun der aus vorfabrizierten Elementen erstellte Turm des neuen Gotteshauses in die Höhe. Am 29. Juni 1985 trafen die von der Firma Rüetschi gegossenen vier Glocken für die Kirche der Heiligen Familie in Schönenberg ein und wurden am folgenden Tag durch den Generalvikar für den Kanton Zürich, Dr. Gebhard Matt, eingeweiht. Nach altem Brauch zogen die Schulkinder die Glocken am 1. Juli in den 28 Meter hohen Turm hinauf.
Die Glocken tragen folgende Inschriften:
1. Glocke, D, rund 1480 Kilogramm, gestiftet von der Politischen Gemeinde Schönenberg. «Freut Euch, den Euer Erlöser lebt.»
2. Glocke, F, rund 880 Kilogramm. «Gegrüsst seist du Maria, voll der Gnade.»
3. Glocke, G, rund 630 Kilogramm, gestiftet von der katholische Pfarrei Hirzel. «Preiset den treuen Hausvater, dem der Herr seine Familie anvertraut hat.»
4. Glocke, A, rund 460 Kilogramm, gestiftet von Elisabetha Rickenbacher-Roth, Schönenberg. «Der Friede ist allweg bei Gott, denn Gott ist der Friede.»
84 Katholische Kirche, eingeweiht 1985.
Am 29. September 1985 wurde die neue katholische Kirche Schönenberg von Diözesanbischof des Bistums Chur, Dr. Johannes Vonderach, eingeweiht. Im quadratischen Kirchenraum unter Steildach umschliessen 150 Sitzplätze in fester Bankbestuhlung den dreiseitig leicht erhöhten Altarbezirk. Im Anbau sind Sakristei, Sprechzimmer und Stuhlmagazin untergebracht. Der Glockenturm steht an der Kante des Hügels und begrenzt die Anlage nach aussen. Das Untergeschoss enthält Schutzräume für 76 Personen, einen Versammlungsraum für 80 bis 100 Personen, ferner Nebenräume.