In der Eidmatt

Quelle: Rundgang I durch Wädenswil, Publikation 1989 von Peter Ziegler

Haus Eidmattstrasse 14

Von grossen, alten Bäumen flankiert, liegt am Rande des Rosenmattparks das Wohn- und Ökonomiegebäude Eidmattstrasse 14. Es wurde im Jahr 1825 gebaut und diente der Familie Wild als Wirtschaftsgebäude und Pferdestall mit Wohnungen. Seit 1962 benützt es die Gemeinde als Gärtnerhaus «Rosenmatt». Der eingeschossige, traufständige, verputzte Massivbau über schmalrechteckigem Grundriss hat einen hohen Sockel und trägt ein geschweiftes Satteldach. Wichtiges Element ist das Erdgeschoss des schön proportionierten Ökonomiegebäudes, mit hölzernen Rundbogentüren in profilierten Steingewänden. Deren Schlusssteine in der Südwestfassade tragen die Jahrzahl 1825 und zwei verschiedene Wappen der Familie Wild: auf dem mittleren Bogen einen wilden Mann, der in der Rechten einen entwurzelten Baum enthält, auf dem Bogen rechts einen wilden Mann mit Keule in der rechten Hand.
28/29 Wappen der Familie Wild am Haus Eidmattstrasse 14.

30 Haus Eidmattstrasse 14, erbaut 1825.

Altes Eidmattschulhaus

Das «Alte» Eidmattschulhaus entstand in den Jahren 1834/35. Es verkörpert den Schulhausbau der aufstrebenden Zürcher Volksschule nach dem liberalen Umschwung von 1830 und galt lange Zeit als Musterschulhaus. Der würfelförmige Baukörper unter Walmdach mit giebelbekröntem Vorbau in der Mittelachse der seeseitigen Hauptfassade und bergseitigem Abortanbau enthält links und rechts des in der Mitte angeordneten Treppenhauses auf drei Stockwerken je zwei helle, geräumige Schulzimmer. Von 1881 bis 1888 wurde in diesem Gebäude katholischer Gottesdienst gehalten. Im Erdgeschoss beherbergte es von 1890 bis 1964 die Bibliothek der 1790 gegründeten Lesegesellschaft. Noch heute dient dieser Raum bei Urnenabstimmungen als Stimmlokal. Seit der Restaurierung von 1979/80 kommen die klare Gliederung des klassizistischen Baus, der Zahnschnittfries unter der Dachtraufe und die Schnitzereien in der über eine Aussentreppe zu erreichenden Haustüre mit 1834 datiertem Schlussstein im Rundbogen besonders wirkungsvoll zur Geltung. (Über das Alte Eidmattschulhaus vgl. die Artikelfolge im «Allgemeinen Anzeiger vom Zürichsee» 1985, Nr. 205, 207, 208, 210, 212.)
31 Altes Eidmattschulhaus, eingeweiht 1835.

Neues Eidmattschulhaus

Das Neue Eidmattschulhaus (Eidmattstrasse 17) ist Teil des weitläufigen Eidmattschulgeländes mit Pausenplätzen und Sportanlagen. Das Schulgebäude, ein dreigeschossiger Massivbau mit flachem Walmdach über T-förmigem Grundriss, wurde 1889/90 errichtet, da die Räume des «Alten» Eidmattschulhauses den steigenden Schülerzahlen nicht mehr gewachsen waren. Das Neue Eidmattschulhaus ist ein typischer Bau aus der Zeit kurz vor der letzten Jahrhundertwende. Mit seinen reichen klassizistischen Stilelement – griechischer Giebel über dem Eingang als Risalit ausgestalteter Mittelteil der Nordostfassade, Stichbogenfenster im Keller- und im Erdgeschoss, hochrechteckige Fenster im zweiten und dritten Geschoss, Eckquader im Sockelgeschoss, profilierte Gesimse und Fensteraufsätze, mit Balkenköpfen (Attrappen) und Kassettenmustern verzierte Dachuntersichten – dokumentieren es die Auffassung der damaligen Zeit bezüglich Dominanz von öffentlichen Bauten. Ein bemerkenswertes Element ist auch das feingliedrige, schmiedeeiserne Geländer vor dem Haupteingang.
32 Neues Eidmattschulhaus, eingeweiht 1890.




Peter Ziegler