An der Escherengass hinterhalb dem Dorf Wädenswil besass der Schlosser und Büchsenschmied Jakob Hauser im Jahre 1711 ein Haus mit Krautgarten, Hanfland, Matten und Reben. Es muss ein alter Hof gewesen sein, stand doch darauf eine Hypothek oder Gült, wie man damals sagte, die 1515 aufgenommen worden war. Es handelte sich um die zwischen Hosli und Weisshut gelegene Liegenschaft «im Spengler».
Östlich dieses Althofes, «im Hossli», lagen Matten, Reben und Hanfpünten, die in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts verschiedenen Wädenswilern gehörten, unter anderem dem Schmied Hans Theiler und dem Gesellenwirt Jakob Hauser. Zwischen 1741 und 1770 kaufte Säckelmeister Rudolf Hauser-Blattmann, wohnhaft «am See» beim
Gasthaus Engel, mehrere Grundstücke auf. Einer der Verkäufer war der Büchsenschmied Jakob Hauser im Spengler, der sich vorbehielt, am nun veräusserten «Port beim Bächli» weiterhin seine Gewehre einschiessen zu dürfen. 1745 trat Schmied Jakob Hauser dem Säckelmeister Rudolf Hauser weiteres Land im Hosli samt einem Stall mit zugehörigem Tenn ab. 1752 konnte Rudolf Hauser vom gleichen Besitzer die an den Stall angrenzende Behausung mit Schmiede und Garten erwerben. Dabei sicherte sich der Verkäufer das lebenslängliche Wohnrecht in einem Nebenstübli. Und der Käufer seinerseits erhielt die Erlaubnis, in der Schmiede eine Schnapsbrennerei einzubauen.
1791 kauften die Enkel von Rudolf Hauser-Blattmann nach dem Tod ihres Vaters Hans Rudolf Hauser-Wüst auf der
Vorderen Fuhr die Schwestern und den Knaben ihres bereits verstorbenen Bruders Johannes aus und teilten hierauf den umfangreichen elterlichen Grundbesitz in Wädenswil. Batzenvogt Ulrich Hauser-Blattmann erhielt das väterliche Haus am See beim «Engel», Hauptmann Jakob Hauser-Rebmann die «Vordere Fuhr», Rudolf Hauser die Liegenschaft an der Leigass (Leigass 6), Hauptmann Heinrich Hauser auf dem Büelen drei Jucharten Matten im Krähbach und Untervogt Jakob Hauser-Hauser auf
Rötiboden Reben in Uetikon.
Rudolf Hausers Besitz im «Hosli» ging ins Eigentum des Batzenvogts Ulrich Hauser-Blattmann über und wurde im Teilungsvertrag wie folgt umschrieben: Eine Behausung samt Nebengebäude, darin ehedem eine Schmiede gewesen, ferner eine Scheune, Garten und Matten, zusammen ungefähr 2½ Jucharten gross, im «Hosli» hinterhalb dem Dorf liegend.
Nach dem Tod des Batzenvogtes Ulrich Hauser-Blattmann teilten die beiden Söhne den Besitz im Jahre 1813 erneut auf. Leutnant Hans Caspar Hauser-Höhn zog ins Doppelwohnhaus am See, das dann 1833 für den Neubau des Gasthofs Engel abgebrochen wurde; und Heinrich übernahm die Liegenschaft im «Hosli». Diese grenzte damals. an das Äckerlein des Dachdeckers Knabenhans, die Matten von Johannes Blattmann und Heinrich Höhn sowie an die Reben der Erben von Hauptmann Hauser. Zum Hof Hosli zählten jetzt eine Behausung mit einem Nebengebäude, eine Scheune und 2½ Jucharten Garten- und Mattland. Eine Randnotiz im Grundprotokoll, datiert mit 22. Januar 1840, besagt, die Behausung sei seither abgerissen und durch ein neues Haus ersetzt worden, und gleichzeitig habe man das Nebengebäude in ein Brennhaus umgebaut.
Bei diesem Neubau handelt es sich um das heutige, westlich des Hosliwegs gelegene Wohnhaus Zugerstrasse 39. Der dreigeschossige Massivbau mit steilem Giebeldach und Treppenturm unter Walmdach auf der Westseite ist am profilierten Türaufsatz mit 1821 datiert. Zusammen mit dem bergseits gelegenen ehemaligen Ökonomiegebäude bildet es den letzten Rest des einstigen Bauerngutes Hosli. Dieses war 1863 von Zunftrichter Heinrich Hauser dem Tochtermann und Landwirt Rudolf Strickler von Hirzel verkauft worden. Nach dessen Tod am 6. Mai 1902 veräusserten die Erben das Bauernhaus samt Umgelände Ende Februar 1906 der Kollektivgesellschaft Gebrüder Ferrari, Baugeschäft in Wädenswil.