Das Haus «Zur alten Kanzlei» ist bereits auf alten Karten wie der Wädenswiler Quartierkarte von 1748 eingetragen und als Kanzlei bezeichnet. In den Grundprotokollen ist der im Besitze der Familie Eschmann befindliche Bau erst seit 1773 belegt. Es ist jedoch bekannt, dass das Amt des Landschreibers der Herrschaft Wädenswil von 1554 bis 1773 in den Händen dieser Familie lag. Die Landschreiber- und Rittmeisterfamilie Eschmann bewohnte das Haus bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts.

Das Baujahr des Hauses ist nicht bekannt; doch stammt der Kern vermutlich aus dem 17. Jh.

Eine stark prägende Veränderung erfuhr der Bau 1842: Das Riegelhaus wurde in einen Massivbau umgewandelt und das Dach erneuert. Das Heimwesen der Familie Eschmann war ehemals ein grosses Landgut, zu dem verschiedene Bauten und grosser Landbesitz gehörte. Im Keller des Hauptgebäudes befand sich bis 1864 eine Weintrotte. Auch der Landbesitz wurde seit der 2. Hälfte des 19. Jh. Dauernd geschälert resp. als Bauland verkauft. So erbaute 1877 August Gessner eine Textilfabrik auf die ehemalige Kanzleimatte. Einzig das Wohnhaus mit dem Garten blieb bis heute erhalten. [inv. blatt]