1 Aabach
Der bei Mülistalden entspringende, das Gemeindegebiet durchfliessende Aabach, der nach Allenwinden das Territorium von Horgen erreicht, wird 1459 als Aa erstmals erwähnt. 1555 ist vom Aatobel die Rede. Der Name bedeutet Wasser oder Bach. Der Aabach bildete für die Volkszählung von 1634 die Grenze zwischen der Bergwacht ob der Aa mit dem Haslauber- und Mülistaldenkreis und der Wacht unter der Aa mit dem Gisenrüti-und Herrlisbergerkreis.
2 Äsch
Der um 1250 im Wettinger Urbar erwähnte Hof «zi deme Esche» hiess 1396 Esch, 1555 Aeschhof, 1667 im Esch und 1748 im Aesch. Der Name hat nichts mit Esche oder Asche zu tun, sondern ist ein Begriff aus der Dreizelgenwirtschaft: Er bezeichnete das vom Weiderecht ausgeschlossene Saatfeld. Auf diesen Hof geht die Familie Eschmann zurück.
3 Au
Der 1555 erwähnte Hof in der Auw, ab 1843 Au geschrieben, bezieht sich auf einen einst sumpfigen, feuchten Untergrund in der Nähe.
4 Buechen
1646 wohnte Hans Staub «by der Buchen», 1667 lautete der auf den Baum hinweisende Hofname Buch.
5 Buebenwis
Der Name erscheint 1450 als «Buoben wyss», 1555 als Buebenwis und 1667 auf der Zürcher Landkarte von Hans Conrad Gyger als Bubenwis. Es ist unklar, ob sich der Name von Buobe, also Knabe, Diener, Knecht ableitet.
6 Chülpen
Die Ersterwähnung von 1409 lautet «Küllpen». Für 1494 ist «zun Küllpen» belegt. Der Name ist verwandt mit Gulmen und Kulm ist der Bedeutung von Kuppe, Hügel.
7 Egg
1382 ist ein Hermann ab Egg bezeugt. 1430 und 1555 ist die Rede vom Hof an der Egg. Der Name nimmt Bezug auf eine spitz vorstehende Anhöhe.
8 Fernegg
Der zwischen Zweierhof und Stollen gelegene Hof erscheint 1555 als «Ferneck» und auf der Karte von Gyger 1667 als« Feernegg». Fern im Sinne von weit als Deutung ist abzulehnen. Möglicherweise steckt, mit Namenwechsel von a zu e, der Name Farn dahinter.
9 Geissferen
Der grosse Hof Geissferen lag im Gebiet der heutigen reformierten Kirche und zählt zu den ältesten Siedlungen. 1342 hiess es hier «ze geisverrich», 1433 «uff geissfer», 1514 «geisserich» du 1644 «Geyssferen». Eine Ableitung vom Pflanzenname Geissfarn ist abzulehnen. «Verrich» bedeutet Pferch, Geissferen Gehege für Geissen.
10 Gisihegi
1555 erscheint urkundlich der Name «Gysihegi. Die Kantonskarten von Johannes Wild verzeichnet um 1850 «Gysenhegi». Hegi bedeutet umzäunter Ort. Gisi – eigentlich Geisel – , verwandt mit dem Personennamen Giso, benennt auch einen Bürgen, Zeugen oder Beamten.
11 Gschwend
«Geswend» taucht erstmals 1433 auf und heisst 1477 «Geschwend» und 1555 «Gschwennd». Gschwend ist ein Rodungsname. Durch das Schälen der Rinde liess man einen Baum schwinden, absterben.
12 Gubel
Der für 1555 belegte Gubel bezeichnet eine rundliche Erhöhung, die Anhöhe zwischen Sagen und Äsch.
13 Haslaub
1404 wird «Haselow» erwähnt, 1434 hiess es «in der Haslow», 1667 «im Haslaub». Der Name weist auf eine Au hin, auf der Haselsträucher wuchsen. Volksethymologisch wurde Haslaub später fälschlicherweise mit Laub in Verbindung gebracht.
14 Humbel
Der älteste Name von 1449 lautet «Humelsberg». Für 1554 ist «Humelperg», für 1696 «Humbelisperg» belegt. Die Wildkarte verzeichnet um 1850 «Humbel». Zu deuten ist der Name als Berg, wo viele Hummeln vorkommen.
15 Langwis
Der Weiler zwischen Laubegg und Gisihegi hiess 1504 «Langenwyss» und auf der Wädenswiler Quartierkarte von 1748 «Langwies». Der Name benennt eine Wiese in länglicher Form, analog zu Langacher.
16 Mülistalden
«Mulistalden» wird bereits in einer Urkunde von 1316 als Lehenhof der Johanniterkommende Wädenswil erwähnt. Vorher war er Besitz der Freien von Wädenswil. 1542 ist von Reben an Mülistalden die Rede. Ab dem Mittelalter wurde hier eine Getreidemühle betrieben. Stalden bedeutet ansteigende Stelle, steiler Abhang oder ansteigender Weg, also ein Ort, wo man gehemmt, gestellt wird.