Die direkt am Seegrund liegenden Baureste datieren aufgrund der dendrochronologischen Untersuchungen in den Zeitraum um 1600 v. Chr. Die Siedlung gehört also bereits in einen entwickelten Abschnitt der frühen Bronzezeit, deren Beginn in unserem Gebiet etwa um 2000 v. Chr. angesetzt wird. Bäume, die in den Jahren 1607, 1604 und 1598 gefällt worden sind, zeigen, dass entweder das Dorf nicht in einem Zug erbaut wurde, dass nachträglich Reparaturen erfolgten oder aber, dass nicht alle geschlagenen Hölzer sogleich verarbeitet wurden. Zeitlich weit auseinanderliegende Bauphasen sind jedoch auf diesem Siedlungsplatz nach Ausweis des Baubefundes und der Jahrringdaten auszuschliessen.
Erhalten sind von den ursprünglichen Häusern lediglich noch die Fundamente. Diese bestehen aus einer Pfahlspitze, die mittels eines präzis zugehauenen Absatzes auf einem sogenannten Pfahlschuh auflag, einem längs halbierten Stammabschnitt mit rechteckig ausgespartem Loch, der das Einsinken des Gebäudes in den weichen Untergrund verhindern sollte (Abb. 7 und 8). Knapp über dem Pfahlschuh ist der Pfahl erodiert. Für die Pfähle, also die Tragelemente des Hauses, wurde fast ausschliesslich dauerhaftes und festes Eichenholz verbaut. Die Pfahlschuhe hingegen bestehen hauptsächlich aus feuchtigkeitsresistentem Erlenholz und in seltenen Fällen aus Buche. Pfahl und Pfahlschuh waren meist mit einem von unten eingeschlagenen Keil fixiert, was bedeutet, dass der Pfahlschuh bereits montiert war, als der Pfahl in den Boden gerammt wurde.
Scharfe Bearbeitungsspuren an den Stirnseiten der Pfahlschuhe zeigen, dass für Holzarbeiten Bronzebeilklingen eines in dieser Zeit in der Nordostschweiz weit verbreiteten Typs verwendet worden sind (Abb. 9). In der Siedlung selbst wurde zwar keine derartige Klinge gefunden, allein im Zürichseeraum sind aber in anderen Fundstellen bisher über 20 solcher Bronzeklingen zum Vorschein gekommen (Abb. 10).
Da nur noch der unterste Teil der Hausbauten erhalten ist, vom ganzen Oberbau jedoch keine Holzelemente mehr vorhanden sind, kann unser Wissen über das genau Aussehen der Häuser nur beschränkt bleiben. Anhaltspunkte über den Bau der Wände und Fussböden geben verziegelte Reste von Lehmverputz, auf dem noch deutlich die Abdrücke von Brettern und Holzstämmen zu erkennen sind: somit waren die Hauswände, vielleicht auch die Böden, auf Holzstangen und Brettern gebaut und mit Lehm sauber verputzt gewesen.
Angaben über die Ausrichtung der Häuser und die Organisation des Dorfes liefert auch der Verteilungsplan der Hausfundamente (Abb. 7). Deutlich sichtbar sind demnach klare, Nord-Süd ausgerichtete Reihen. Werden die verwendeten Holzarten die Schichtlage der Pfahlschuhe und die Schlagdaten der Bauhölzer kartiert und miteinander kombiniert, so können im Anschluss an andere Ausgrabungen in Zürcher Ufersiedlungen zweischiffige Häuser rekonstruiert werden, deren Stirnseite gegen das offene Wasser blickte, und zwischen denen nur noch schmale Gassen verblieben (Abb. 11). «Störende» Pfahlschuhe im regelmässigen Verteilungsplan (etwa zwischen der ersten und zweiten Reihe im Westen des Grabungsfeldes) könnten auf Einbauten oder Reparaturarbeiten zurückzuführen sein.