Ausschnitt aus der Ansicht von Wädenswil, gezeichnet 1769 von Johannes Isler. Gebäude am See von links: Zehntentrotte, Riegelhaus Grüene Hof mit bergseitigem Anbau, Komplex Einsiedlerhof (China Garden). Über dem Rebberg das Haus Wellingtonia und rechts oben das Haus zum Walfisch.
Ausschnitt aus dem Zehntenplan des Geometers Rudolf Diezinger, 1830. Von links: Zehntentrotte an der Abzeigung der Schlossgasse von der Luftstrasse. Links des Rebbergs das Haus Grüene Hof mit Nebengebäuden, darüber am oberen Bildrand das Haus zur Palme. Über dem Rebberg das Haus Wellingtonia, am rechten Rand unten der spätere Einsiedlerhof, oben das Haus zum Walfisch.
Das äussere Luftquartier, Luftaufnahme von 1920.
Das äussere Luftquartier, Luftaufnahme von 1948. Gut erkennbar die parallel verlaufenden alten Verkehrswege Palmenweg und Luftstrasse und die erst in den 1830er-Jahren angelegte Seestrasse.
Haus zum Walfisch an der Ecke Schlossbergstrasse/Luftstrasse, abgebrochen 1972.
Im folgenden Jahr, am 13. Dezember 1791, verkaufte Jakob Huber dem Landschreiber Hans Konrad Keller (1741–1802) zu Wädenswil mit Antritt am 1. Mai 1792: «Ein Haus samt einem Garten und ungefähr einer halben Jucharte Reben, alles beieinander in einem eingemauerten Einfang im Dorf Wädensweil beim Walfisch gelegen und genannt.»12 Keller war 1773 als Nachfolger des verstorbenen Landschreibers Hans Jakob Eschmann (1691–1773) zum Schreiber der Herrschaft Wädenswil gewählt worden. Er hatte eine Mietwohnung bezogen, die ihm nach dem Tod des Vermietern gekündigt wurde. Darum entschloss er sich zum Kauf des Hauses Walfisch. Mit der Begründung, die Kanzlei werfe wenig ab, ersuchte er den Zürcher Rat um ein Darlehen und errichtete einen Schuldbrief von 5000 Gulden zu Gunsten des Seckelamtes Zürich.
Am 1. Mai 1798 endete Kellers Amtstätigkeit. Nachfolger wurde Johann Jakob Huber (1752–1835), Substitut in Kellers Kanzlei.13 Am 23. Oktober 1804 konnte er von Kellers Erben das Kanzlei-Gebäude, «ehemals beim Walfisch genannt», erwerben.14 Es vererbte sich 1835 auf den Sohn – Notar Jakob Huber –, 1862 auf Regierungsrat Adolf Huber, und blieb als «Walfisch» auch im 20. Jahrhundert im Besitz dieser Familie.15
Haus zur Palme, erbaut 1826.
Die Jahreszahl 1721 wurde auf dem Sturz der zur Luftstrasse orientierten Haustüre überliefert, zusammen mit den beidseits des Zürcher Standeswappens angeordneten Initialen HIH und SAH. Auffällig ist die Verwendung des Zürich-Wappens im Türsturz. Denn an Wädenswiler Häusern befinden sich sonst Allianzwappen: das Familienwappen des Mannes und der Ehefrau. Als Gebäude der Landvogtei kommt das 1721 erbaute Haus nicht in Frage. Die Initialen bezeichnen eine Allianz, also links das Kürzel für den Mann Hans Jakob H., rechts jenes für die Ehegattin Susanna H. Anhand der Wädenswiler Ehebücher oder der Bevölkerungsverzeichnisse lassen sich die meisten Allianzen deuten.25 In diesen Quellen finden sich zwei Ehen mit den entsprechenden Vornamen: 1684 fand die Heirat zwischen Hans Jakob Hauser und Susanna Hammer statt, und 1723 waren laut Bevölkerungsverzeichnis Jakob Hotz (geb. 1665) und Susanna Haab (geb. 1680) in Wädenswil ansässig.26 Ob eine der beiden Familien in Frage kommt, und allenfalls welche, lässt sich nicht mehr klären.
Hauseingang mit Zürich-Wappen, Initialen und Jahreszahl 1721 im Türsturz.
Haus zum Grünenhof mit westlichem Erweiterungsbau und Zinnenvorbau aus den 1830er-Jahren.
Haus Grüene Hof mit bergseitigem Anbau auf einer Ansichtskarte um 1900. Rechts der Bahnübergang Seestrasse der SOB.
Das Areal zwischen Grüene Hof (links aussen) und Talegg, um 1907. Im Zentrum der erste Bau der OWG von 1906, rechts die Häuser Beau Séjour und Talegg. Im Hintergrund links das Schloss, rechts das Krankenasyl.
Die Gebäude der OWG im Jahre 1995. Links das renovierte Haus Grüene Hof, anschliessend die 1988 erstellte neue Lagerhalle.
Ansicht von Süden. Hauptgebäude mit Eingang, bergseitiger Anbau.
Dachuntersicht mit Rankenmalerei in Grisaille-Technik.
Im Mai 2006 beginnt der Abbruch des Hauses im Grüene Hof.
Im Hausinnern werden die Riegelwände sichtbar.
Ölmalerei mit Vögeln und Rankenwerk in einem Zimmer des Anbaus gegen die Luftstrasse.
Bald verschwindet auch der hölzerne Dachstuhl.
Seeseitige Giebelwand in Fachwerkkonstruktion.
Peter Ziegler
Nach dem Hausabbruch wird der Blick frei auf das bergseitige Kellergewölbe.
Das Areal nach dem Abbruch des Hauses Im Grüene Hof, Blick Richtung Rothaus und Giessen, September 2006.