1 Auf der Au
Die erst im 19. Jahrhundert entstandene Siedlung Auf der Auf verdankt ihren Namen der Wiesenfläche nördlich der Kirche, die vom Wäschbächlein durchflossen wird. Au bedeutet Land am oder mit Wasser.
2 Bergli
Der Jahrzeitrodel von Hütten von 1496 nennt als Wohnsitz von Hans Hiestand das Gut «genannt zu den Berghüseren». Auf Gygers Militärkarte von 1659 heisst das hoch gelegene Grenzgebiet «uf dem Berg», auf der Zürcher Karte von 1667 «uff dem Berglj». Im Zweiten Villmergerkrieg von 1712 überrannten Schwyzer Truppen den hier eingerichteten Wachtposten, töteten acht Personen und plünderten die Häuser.
3 Bibetsee/Hüttner See
Bibetsee lautet die ursprüngliche Bezeichnung für den Hüttner See, nachweisbar ab 1520, und in Gebrauch bis Mitte des 17. Jahrhunderts. Da der Name Hütten während dieser Zeit einen Hof und noch keine Gemeinde benannte, wurde der See nicht als Hüttner See bezeichnet, sondern trug einen Eigennamen. Bibetsee bedeutet See, in dem Biber leben. Auf einem Plan aus den frühen 1660er Jahren steht noch «Bibet See», auf der Zürcher Kantonskarte von Hans Conrad Gyger von 1667 heisst das Gewässer «Hütter See». Der Name Bibetseeli wurde noch 1808 gebraucht, dann setzte sich die neue Nennung endgültig durch.
4 Blattwaag
Der Name Blatt bezeichnet eine grössere Felsplatte, Waag das bewegte Wasser, den Strudel der Sihl, analog zu Waggital oder Babenwaag bei Sihlbrugg. Das Grundprotokoll Richterswil erwähnt 1667 «uf der Blattwag».
5 Blegi
Blegi benennt einen verschliessbaren Durchgang durch einen Zaun: waagrecht verschiebbare Stangen zwischen zwei Pfosten. Der Name erscheint 1510 als «Blegi» und auf Gygers Militärkarte von 1659 heisst es «by der Belgi». Das Grundprotokoll Richterswil nennt 1689 «an der Blegi».
6 Böschen
Das zwischen dem Laubeggwald und dem Ried des Hüttner Sees gelegene, 1503 erwähnte «an Büschen», 1667 «Böschen», hat seinen Namen von Gebüsch, Gestrüpp.
7 Brand
Brand ist ein Rodungsname. Er erinnert daran, dass hier einst Wald durch Feuer gerodet wurde.
8 Chneus
Vom Hof Chneus ist erstmals im Jahre 1400 die Rede. Er hiess damals «Knöbis» und wurde der Propstei Grossmünster in Zürich verkauft. 1519 wohnte auf dem Hof Rudi Strickler, der als Butterlieferant des Spitals Zürich bezeichnet wird. Hans Conrad Gyger beschriftete den Hof auf seiner Militärkarte von 1659 mit «inn Kneüwis», 1690 heisst es im Grundprotokoll «Knöüwiss». Der Name bezeichnet eine knieförmig gebogene Wiese.
9 Cholfass
Cholfass heisst ein Teil des Brandbachtobels. Schon im 19. Jahrhundert entdeckte man in dieser Gegend Kohlenadern. Der Name weist entweder auf eine Bodenvertiefung hin, wo Kohle abgebaut wurde, oder auf das Brennen von Holzkohle.
10 Chuen / Chuenweid
Hans Conrad Gygers Zürcher Karte von 1667 nennt die höchst gelegene Siedlung im Gemeindegebiet «in Khu».1744 spricht das Grundbuch von «auf dem Kuhn ob der Sihl». Abgeleitet ist der Name möglicherweise von einem Besitzer Konrad (Chueni). 1837 wurde das rund 100 Jucharten grosse Land Chuen an die Gemeinde Richterswil verkauft, die das Gebiet aufforsten und die Eggwaldung vergrössern liess.
11 Chrüxbrunnen
Chrüxbrunnen oder Chrüzbrunnen heisst die Stelle, wo zwei Quellen (Brunnen) des Gripbaches sich vereinigen und der Weg zum Gottschäli das Gewässer gerade vor der Vereinigung noch kreuzt.
12 Egg
Egg bezeichnet das vorspringende Ende eines Hügels und Berggrates. Die Hohe Rone hiess im Mittelalter Langenegg. Je nach Eigentümer unterschied man später die Waldgebiete an der Hohen Rone als Hüttner oder Richterswiler Egg aus.
13 Finsterseehalden
So heisst der westlichste Zipfel des ehemaligen Gemeindegebiets von Hütten. Der Abhang, die Halde, senkt sich zur Finsterseebrücke, die über die Sihl führt.
14 Firabigtobel
Das 1861 erwähnte Firabigtobel auf der linken Seite der Sihl gegenüber der Blattwaag soll gemäss mündlicher Überlieferung an die Waldarbeiter am Höhronen erinnern, die Abends nach getaner Arbeit durch das Tobel gegen die Sihl hinunterstiegen und Feierabend machten.
15 Gifang
Die älteste Erwähnung lautet 1573 «Yfang». Das Wort benennt die Umzäunung eines angepflanzten Ackers oder des besten Wieslandes zum Schutz gegen von der Weide eindringendes Vieh.
16 Gschwend / Gschwendboden
Der ab 1477 bezeugte Rodungsname Gschwend, verwandt mit «schwinden», weist darauf hin, dass hier gerodet wurde, indem man den Bäumen die Rinde entfernte, damit sie abstarben. Der dadurch entstandene, für den Anbau oder als Weide genutzte Boden, wurde «Gschwendboden» genannt.
17 Hängerten
Das 1528 erwähnte «Hengarten», 1559 «Heingarten», 1667 «Heyngarten» benennt einen Platz, Garten, wo man sich unter Bäumen zu geselligem Beisammensein trifft. Über «Hangarten» wandelte sich das Wort später zu «Hängeten», so 1690, und zum heutigen Hängerten.
18 Halden
Die Häusergruppe Halden zwischen Boden und Dörfli entstand dort, wo die Strasse beginnt gegen die Sihl «hinab zu halden».
19 Hanfländer
Eine Siedlung gegenüber der reformierten Kirche heisst Hanfländer. Der Name erinnert daran, dass sich hier ein grosses Hanfland ausbreitete, das unter verschiedene Besitzer aus Hütten aufgeteilt war. So war 1689 auch Hans Theiler Teilhaber der Hüttner Hanfländer. Das Areal Hanfländer grenzte im Osten an die Capellenmatte und war ein Vierling Saat, zirka 8 Aren gross. Hanf wurde nicht als Droge angebaut, sondern als Rohstoff für die Kleiderherstellung verwendet.
20 Heiten
Das 1488 erwähnte «Heiti» auf dem Schwemmkegel des Sagenbachs war ein Platz, auf dem niedriges Heidelbeergebüsch wuchs. Auf Gygers Militärkarte von 1659 heisst der Ort «in der Heyten», auf der Zürcher Karte von 1667 «in der Heiten».
21 Höhronen
Im Mittelalter hiess der Bergzug Langenegg und bildete die Grenze der Herrschaft Wädenswil. Noch 1523 hiess der Berg so. 1572 taucht die Zeichnung «Raanen» auf und noch vor wenigen Jahrzehnten sprachen ältere Bewohner vom «Höhraan». Raanen sind Baumstrümpfe, ronen bedeutet hinunterschleifen. Der Name weist also auf Rodungstätigkeit hin.