Von der Villa Neuhof und ihren Bewohnern

Quelle: «Allgemeiner Anzeiger vom Zürichsee», 6. Januar 1994 von Peter Ziegler

Die Jahre um 1840 brachten Wädenswil Aufschwung und bauliche Entwicklung. Das Eidmattschulhaus von 1835, das Hotel Seehof, die Sust und der neue Hafen (1840/41), die 1841 vollendete Seestrasse, die zu Beginn der 1840er Jahre gebaute Zuger- und Schönenbergstrasse, der 1841 erstmals herausgegebene «Anzeiger am Zürichsee» und das 1842 angeschaffte neue fünfstimmige Kirchengeläut zeugten vom Fortschritt. In diesem Umfeld ist auch der 1840 eingeleitete Bau der Villa Neuhof zu sehen.

Bau des Neuhofs für Heinrich Theiler, 1840/41

Am 24. März 1840 verkaufte Hans Heinrich Eschmann in der Alten Kanzlei (heute Zugerstrasse 28) in Wädenswil dem Oberstleutnant Heinrich Theiler-Wirz (1795–1841) im Freihof eine an die Landstrasse (heute Florhofstrasse) grenzende Matte im Ausmass von einer halben Jucharte. Gemäss Eintrag im Grundprotokoll liess Theiler in diesem Grundstück noch im gleichen Jahr ein Haus bauen, das er «Neuhof» benannte. Denn diese Liegenschaft war der «neue Hof» gegenüber dem alten Wohnsitz, dem «Freihof» Beim Kaufakt hatte sich der neue Eigentümer verpflichten müssen, das erworbene Land auf eigene Kosten einzuzäunen, damit Eschmann sein Vieh weiterhin auf der anstossenden Matte (Gebiet der jetzigen Häuser an der Kreuzstrasse und heutiges Areal Alte Fabrik/Seidenweberei Gessner AG) weiden lassen konnte.

Die klassizistische Villa

Welcher Architekt die ländliche klassizistische Villa Neuhof plante, ist nicht bekannt. Der kubische, verputzte dreigeschossige Massivbau mit Walmdach war für die Zeit typisch und hatte formale Ähnlichkeit mit dem 1816/18 durch Hans Conrad Stadler erbauten Schloss Wädenswil. Bis auf den betont herrschaftlich ausgebildeten Eingang wirkte die Fassadengestaltung – bis 1888 auf der Westseite noch durch keinen Treppenhausanbau gestört – streng und klar. Die symmetrisch gegliederte fünfachsige Ostfassade – zur ehemaligen Hauptstrasse nach Zürich ausgerichtet – erhielt profilierte Fensterverdachungen und auf der Mittelachse einen aufwendig gestalteten Eingang: einen Portikus mit sandsteinernen dorischen Doppelsäulen. Der kleine Balkon, den sie tragen, hat ein Geländer mit einfachem Rautenmuster. Die Querseiten des Hauses wurden 1840/41 mit ihren drei Fensterachsen eher karg ausgebildet. Wie die später durch Treppenhausanbau und Veranda veränderte Westseite ursprünglich ausgesehen hat, ist nicht bekannt.
Das Innere der Villa wies, nach dem Empfinden der Zeit, modernen Wohnkomfort auf. Schon 1842 ist im Lagerbuch der Brandassekuranz die Rede von einer Luftheizung. Zum Haus gehörte Umgelände im Ausmass von 20 Aren, das noch nicht als Park, sondern lediglich als Hofraum und Garten bezeichnet wurde.
Neuhof von Osten.
 

Der Neuhof im Besitz von Heinrich Hiestand

Die Erben des 1841 verstorbenen Seidenfabrikanten Heinrich Theiler-Wirz verkauften den Neuhof im November 1857 an Heinrich Hiestand-Beisler von Richterswil. Dieser betrieb hier eine im Ragionenbuch eingetragene Agentur für Baumwolle und englische Maschinen. Für 1859 weist das Lagerbuch der Brandassekuranz im Wohnhaus Neuhof Bauten aus. Unter anderem wurde damals die Luftheizung entfernt. Dennoch erhöhte sich die Versicherungssumme um 8000 Franken auf 30‘000 Franken.
Mit Neujahr 1868 eröffnete Heinrich Hiestand zum Neuhof in Wädenswil eine «Mechanische Schuhwaarenfabrik». Auffällige Inserate in der Lokalpresse verkündeten, dass er «vermöge seiner vorzüglichen Einrichtung sowohl als seiner guten Verbindungen zum direkten Einkauf» in der Lage sei, «das Publikum aufs beste und billigste zu bedienen». Hiestands Schuhwaren, nach eigenem System aus bestem Leder nach Mass verfertigt, seien zudem viel dauerhafter als die aus der gewöhnlichen Schusterei hervorgehenden Produkte, hiess es beispielsweise in einem Inserat, das der «Allgemeine Anzeiger vom Zürichsee» am 2. Januar 1868 publizierte. Aber schon im Oktober des gleichen Jahres machte Hiestand bekannt, dass er sein Etablissement in den «Gelben Seidenhof» in Zürich zu verlegen gedenke, wo er vorzügliche Räume und günstigere Absatzverhältnisse gefunden habe. Später verlegte Hiestand seinen Betrieb nach Worms. Weil er von Wädenswil wegzog, verkaufte er den nun für 45‘000 Franken assekurierten Neuhof am 16. Dezember 1868 an alt Gemeindepräsident Johann Jakob Treichler-Pestalozzi (1824−1894) in den Eidmatt. Als Tag des Kaufantritts wurde der 1. Mai 1869 vereinbart. Zum Kauf gehörten eine Dünggrube beim projektierten Stall, der elfte Teil an einem Landungssteg mit etwas Ablegeplatz am See bei der «Weinrebe» in Wädenswil, ferner die Öfen, der «Waschhauskessel» und ein eisernes Flaschengestell. Als Grenzen der Neuhof-Liegenschaft werden 1868 genannt: der Garten der Geschwister Hauser zur Treu, der Garten von Apotheker Salomon Steinfels, Heinrich Eschmanns Matten und die Alte Landstrasse.

Der Neuhof in der Familie Treichler

Johann Treichler-Pestalozzi, der neue Besitzer der Liegenschaft Neuhof, liess Haus und Ausgelände in mehreren Etappen umgestalten. Für 1869 und 1876 durch die Brandassekuranz erfasste, nicht näher umschriebene Bauten erhöhten den Versicherungswert des Wohnhauses von 37‘000 Franken auf 52‘000 Franken. Es ist denkbar, dass damals eine erste Zinne auf den First gesetzt wurde.
Ein grösserer Erweiterungsbau fällt in die Jahre 1888/89. Damals entstand auf der Westseite ein über die Traufseite des Altbaus reichender Treppenhausanbau mit Zinne. Gleichzeitig erweiterte man die ältere, bisher symmetrisch auf dem First angeordnete Zinne um 2,6 Meter gegen Westen. Die «Skizze zum Baugespann für einen Treppenhausanbau an das Wohnhaus von Herrn Präsident Treichler im Neuhof in Waedensweil» wurde am 23. März 1888 dem Gemeinderat eingereicht. sie stammte vom Architekten Karl Schweizer (1843–1912), dem Erbauer, Besitzer und Bewohner der Nachbarliegenschaft «Flora», der auch die Pläne für den 1882 erstellten ersten Fabrikbau der Seidenweberei Gessner und für das 1886 eingeweihte Krankenasyl Wädenswil gezeichnet hatte.
Das neue Treppenhaus wurde gemäss Bauprojekt als quaderförmiger Baukörper von 6,7 Meter Breite, 4,7 Meter Tiefe und 11,8 Meter Höhe geplant und ausgeführt. 1888 heisst es von diesem neuen Zinnenanbau, er sei noch unvollendet und daher erst für 5500 Franken versichert. Für das folgende Jahr meldet die Brandassekuranz die Bauvollendung. Nun hatte das Wohnhaus einen Versicherungswert von 55‘000 Franken, der Zinnenanbau einen solchen von 8300 Franken.
Um dieselbe Zeit dürfte das bisherige Ausgelände zu einer ersten Parkanlage umgestaltet worden sein, erwähnt doch das Grundbuch 1890 für den Neuhof neben Hofraum und Garten erstmals auch «Anlagen». 1894 ist von einer Veranda die Rede. Jakob Treichler-Gredig, seit 1895 Eigentümer der Liegenschaft, liess sie 1913 von 28 m3 auf 83 m3 vergrössern. Gleichzeitig erfolgten Bauten im Treppenhaus, und man installierte neu eine Wasserheizanlage. Dass der Neuhof schon 1897 über eine elektrische Beleuchtungsanlage verfügte, erstaunt nicht, gehörte doch Jakob Treichler zu den Pionieren der Elektrizität.
Wohl noch vor 1903 liess Jakob Treichler-Näf die Gartenanlagen seiner Liegenschaft Neuhof erweitern. Der Plan des renommierten Gartenarchitekten Evariste Mertens (1846−1907) ist im Archiv für die Schweizer Gartenarchitektur und Landschaftsplanung in Rapperswil erhalten. Er ist nicht datiert, aber mit «Wädensweil» beschriftet, einer Bezeichnung, die 1903 durch das heutige «Wädenswil» abgelöst wurde. Durch Mertens, der auch den Rosenmattpark gestaltet hat, erhielt der weiträumige Neuhof-Park jene Gliederung und Wegführung, die heute noch gut erkennbar ist und mit dem Spiel zwischen weichen Formen der Bäume und strenger klassizistischer Gartenarchitektur den passenden Rahmen schafft für die herrschaftliche Villa. Im Plan eingezeichnet sind die Rasenflächen und Baumbestände, der Teich mit Brücke und anschliessendem Alpengarten südwestlich des Hauses, der mehr westlich gelegene Schuppen, für den Architekt Karl Schweizer im Mai 1896 das Baugesuch eingereicht hatte, daneben der Hühnerhof und der Kompostplatz. Zur Kreuzstrasse hin schliesst sich der Gemüse- und Obstgarten an und oberhalb des «Vereinshofs» – wo später das Gewächshaus stand – ein Feld für Spargeln.
Plan von Evariste Mertens für die Gartenanlage.
 

Erwerb des Neuhofs durch die Stadt Wädenswil

Am 9. August 1988 ging die Liegenschaft Neuhof ins Eigentum der Stadt Wädenswil über. Die Erbengemeinschaft Treichler veräusserte den Besitz – Wohnhaus, Garage, Schopf und Gewächshaus sowie 4940 Quadratmeter Gebäudegrundfläche, Hofraum und Park – zum Preis von netto 5 Millionen Franken, zuzüglich Grundstückgewinn- und Handänderungssteuern sowie Gebühren. Bis 1990 bestand noch ein Wohnrecht. Dann wurde realisiert, was der Stadtrat schon im Geschäftsbericht 1988 angekündigt hatte: «Danach soll das Gebäude Zwecken der Stadtverwaltung dienen. Es sollen während der dringenden Sanierung der Stadthauses Florhofstrasse 6 einzelne Abteilungen vorübergehend in den Neuhof einquartiert werden.»
Der öffentliche Neuhofpark heute.

Besitzer und Bewohner des Neuhofs

Hans Heinrich Theiler-Wirz (1795–1841)

Hans Heinrich Theiler-Wirz zum Freihof, der Auftraggeber für den Bau des Neuhofs, betätigte sich in Wädenswil als Seidenkaufmann. Am 1. Oktober 1839 schloss er sich mit Jakob Blattmann, Kaspar Rüegg und Johannes Steiner von Winterthur zur Firma Theiler, Blattmann & Co. zusammen, welche im später «Rosenhof» genannten alten Schulhaus unterhalb der Kirche Seidenstoffe fabrizierte. Nachdem Jakob Blattmann am 14. März 1840 gestorben war, lösten die Teilhaber die Firma auf. Unter der Bezeichnung «Theiler & Steiner» gründeten Johannes Steiner und Hans Heinrich Theiler am 30. Juni 1840 die Nachfolgefirma. Diese bestand nicht einmal ein Jahr lang, denn Anfang Februar 1841 trug man Steiners Gesellschafter, den 46-jährigen Oberstleutnant Heinrich Theiler-Wirz, zu Grabe. Kurze Zeit später kam das Seidenfabrikationsgeschäft in Liquidation, und Johannes Steiner musste sich nach einem neuen Associé umsehen. Er fand ihn im unternehmungsfreudigen August Gessner (1815−1896) von Zürich, mit dem er sich auf den 1. August 1841 zur Firma Steiner, Gessner & Co. vereinigte. Die beiden neuen Teilhaber wurden bald miteinander verwandt: 1843 verehelichte sich Johannes Steiner (18191877) mit der ältesten Tochter seines früheren Geschäftspartners, mit Elisabeth Theiler aus dem Neuhof. August Gessner heiratete 1847 die Tochter Berta (18261903) des früh verstorbenen Oberstleutnants Hans Heinrich Theiler-Wirz zum Neuhof.

Johann Jakob Treichler-Pestalozzi (1824–1894)

Johann Jakob Treichler, seit 1869 Besitzer des Neuhofs, kam 1824 als Sohn des Ehepaars Hans Kaspar und Anna Treichler-Brupbacher in der Eidmatt Wädenswil zur Welt, besuchte hier die Schulen und begab sich zur Weiterausbildung ins Welschland. Zusammen mit seinem jüngeren Bruder Gottfried Treichler-Theiler (18261880) trat er ins väterliche Wolltuchgeschäft ein, das nach dem Tod des Vaters (1848) allmählich vergrössert wurde. 1859 kauften die beiden Brüder die ehemalige Gerberei von Kaspar Ötiker und Theodor Blattmann am Unterlauf des Sagenbachs – zwischen der Liegenschaft «Hoffnung»und der Sägerei am Sagenrain – und bauten sie zur Tuchfabrik aus, die 1880 um ein Fabrikgebäude und ein Farbhaus erweitert wurde. Johann Jakob Treichler – seit 1859 verheiratet mit Berta Pestalozzi (18331900), einer Tochter des Wädenswiler Apothekers Hans Heinrich Pestalozzi-Gutmann (18021853) – bekleidete verschiedene öffentliche Ämter. Von 1853 bis 1863 war er Mitglied und von 1859 bis 1863 Präsident des Gemeinderats Wädenswil. Von 1861 bis 1870 gehörte er dem Kantonsrat an, und von 1866 bis 1894 präsidierte er die Leihkasse Wädenswil. Treichler zählte zum Gründungskomitee der linksufrigen Seebahn, und 1875 übernahm er, während der Bauzeit, das Präsidium der Direktion der Wädenswil-Einsiedeln-Bahn. In dieser Eigenschaft machte er am 30. November 1876 die missglückte Probefahrt mit und wurde schwer verwundet. Johann Jakob Treichler-Pestalozzi starb am 11. Oktober 1894, wenige Tage nachdem er erkrankt war.

Johann Jakob Treichler Pestalozzi (1824−1894).

Walter Treichler-Näf (1861–1894)

Walter Treichler, Sohn des Johann Jakob und der Bertha Treichler-Pestalozzi, wurde 1861 in der Eidmatt geboren und bildete sich nach dem Besuch der Dorfschulen und eines Instituts in Grenchen an der Webschule Müllheim bei Köln und in Aachen weiter. Dann kehrte er frühzeitig nach Wädenswil zurück, um den seit dem Unglück anlässlich der Probefahrt der Wädenswil-Einsiedeln-Bahn (1876) gesundheitlich angeschlagenen Vater Johann Jakob Treichler-Pestalozzi bei der Führung der Tuchfabrik am Sagenbach zu unterstützen. Von 1886 bis 1889 gehörte Walter Treichler dem Gemeinderat Wädenswil an. Zusammen mit seinem um drei Jahre jüngeren Bruder Jakob besuchte er 1889 die Weltausstellung in Paris, wo die beiden das Prinzip der elektrischen Kraftübertragung kennenlernten und zur Gründung des Elektrizitätswerks Waldhalde an der Sihl angeregt wurden. Als begeisterter Bergsteiger zählte er 1891 zu den Gründern der Sektion Hoher Ron des Schweizerischen Alpenklubs und war deren erster Präsident. Am 11. Juni 1894 erlag Walter Treichler-Näf, «wohnhaft zum Neuhof Wädensweil», beim Abstieg vom Kleinen Mythen im 33. Altersjahr einem Herzschlag.
Wolltuchfabrik von Caspar Treichler am Sagenbach: Haus Mitte rechts mit Kreuz.
 

Jakob Treichler-Gredig (1864–1922)

Nach dem Tode des Vaters Johann Jakob Treichler gingen die Liegenschaft Neuhof und die Wolltuchfabrik am Sagenbach mit Einwilligung der Witwe und deren Tochter Ida Treichler, Gattin des Fabrikanten Johann Heinrich Pestalozzi (1852−1934) in Wädenswil, durch Erbgang an den Sohn und Bruder Jakob Treichler über. Am 6. Dezember 1895 brach, nach einem Brand im Hochkamin, im Dachstock der Tuchfabrik Feuer aus, das sich beim starkem Westwind rasch ausbreitete und Gebäude, Maschinen und Vorräte zerstörte. Die Fabrik wurde nicht mehr aufgebaut. Dafür übernahm Jakob Treichler im Jahre 1900 die Aktiengesellschaft der Tuch- und Buckskinfabrik von Fleckenstein-Schulthess am Reidbach, die spätere Tuchfabrik Wädenswil AG an der Einsiedlerstrasse. Der an den Sagenbach grenzende ehemalige Fabrikplatz wurde 1899 vom Baumeister Alfred Dietliker zur Steinburg erworben. Dieser liess das seinerzeit vom Brand verschonte Dampfkesselgebäude und Farbhaus abbrechen und benützte das Grundstück bergseits des Hauses «Schwanau» (Seestrasse 148) als Lagerplatz. Den nordwestlichen Teil des Areals verkaufte er noch im gleichen Jahr an Karl Hummel zum Bau einer Färberei.
Jakob Treichler im Neuhof, verheiratet mit Katharina Gredig (1866–1955), präsidierte nicht nur die Aktiengesellschaft Tuchfabrik Wädenswil; er besass auch eine Baumwollspinnerei in Waldshut. Zusammen mit seinem älteren Bruder Walter zählte Treichler zu den Mitgründern der SAC-Sektion Hoher Ron (1891) sowie des Elektrizitätswerks Waldhalde an der Sihl und gehörte daher später dem Verwaltungsrat der Elektrizitätswerke des Kantons Zürich und der Nordostschweizerischen Kraftwerke an. In Wädenswil betätigte er sich in der Schulpflege, im Gemeinderat und als Direktionsmitglied und Vizepräsident der Bank Wädenswil. Am 1. März 1922 verunglückte Fabrikant Jakob Treichler auf der Heimreise von Waldshut auf einem Bahnübergang bei der Station Turgi/Aargau als Beifahrer eines Automobilisten tödlich.

Jakob Treichler-Gredig (1864–1922).

Walter Treichler-v. Meyenburg (1899–1983)

Walter Treichler wurde 1899 als Sohn des Ehepaars Jakob und Katharina Treichler-Gredig geboren und wuchs zusammen mit seinem Zwillingsbruder Hermann im Neuhof auf. Nach dem Tod des Vaters, 1922, übernahm Walter, der beruflich eine Banklaufbahn eingeschlagen hatte, die Leitung der Fabrik in Untereggingen bei Waldshut. Diese stellte zunächst Garn für Fischernetze her und verlagerte dann unter Walter Treichlers Führung die Produktion auf Kunstseide.
1926 verheiratete sich Walter Treichler mit Irene v. Meyenburg. Das Ehepaar zog in den Neuhof ein, wo auch die beiden Kinder aufwuchsen. Von 1954 bis 1962 gehörte Fabrikant Treichler im Neuhof als Vertreter der Freisinnigen Partei dem Gemeinderat Wädenswil (Exekutive) an, wo er als Bauvorstand wirkte. Der musikalisch begabte Mann spielte in einem Quartett, das in Wädenswil auch öffentlich auftrat, die zweite Geige. Walter Treichler-v. Meyenburg, noch immer im Neuhof wohnhaft, starb am 3. Mai 1983 im 84. Altersjahr.
 
Walter Treichler-v. Meyenburg (1899−1983).




Peter Ziegler